7. September 2016
Nachdem Bundestrainer Dorian Rogozenco den Start der Herrenmannschaft kommentiere, kommt heute der Teamcaptain der Damen David Lobzhanidze zu Wort.
DSB: Wie seid ihr in Aserbaidschan angekommen? Ist der bisherige Verlauf für Euch zufriedenstellend? Was sind eure konkreten Ziele?
D.L.: Wir sind gut angekommen. Die meisten Spielerinnen sind direkt von Frankfurt nach Baku geflogen, so dass sie von Verspätungen anderer Teams, die in Frankfurt umsteigen mussten, verschont blieben.
In den ersten 4 Runden haben wir gepunktet, so dass die Stimmung im Team entsprechend gut ist. Nach unserer ersten Niederlage in Runde 5 sind wir insgesamt unzufrieden. Trotz vieler Möglichkeiten haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Das ist sehr schade.
Unser Ziel ist ganz klar das Erreichen des Platzes auf der Setzliste, vielleicht etwas weiter vorn. Letztes Jahr bei der Mannschafts-EM in Reykjavik ist uns das gelungen. Allerdings sind in Baku sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen mehrere Teams unterbewertet.
DSB: Wie ist die Stimmung im Team ? Habt ihr den "olympischen Geist" schon gespürt und mit anderen Teams diskutiert und gefeiert?
D.L.: Den "olympischen Geist" spürt man hier überall. Ob im Hotel, das nahezu ausschließlich von Schachspielern belegt ist oder in der Stadt, in der überall mit Plakaten die Olympiade beworben wird. Sogar die Shuttle-Busse sind mit Schachmotiven bemalt. Wir haben viel Kontakt mit den anderen Teams. Ich persönlich treffe hier viele meiner Freunde, Kollegen und Bekannten. Für das Feiern bleibt allerdings wenig Zeit, weil der Tagesablauf doch ziemlich eng getaktet ist. Am Abend vor dem Ruhetag treffen sich aber alle Turnierteilnehmer mit Begleitern auf der traditionellen "Bermuda-Party" - da wird dann zwischen den Spielerinnen und Spielern viel gefachsimpelt.
DSB: Wohl kein Turnier hat weltweit so viele Mannschaften, was ist für Dich ganz persönlich das Besondere an der Olympiade ?
D.L.: Die Schacholympiade ist für mich ganz bestimmt etwas Besonderes. Hier spürt man am besten, dass wir Schachspieler wirklich eine Familie sind! Die Weltspitze ist dieses Jahr wie immer sehr gut vertreten. Es gibt sehr viele interessante Partien und spannende Wettkämpfe. Die vielen Teams aus den unterschiedlichsten Ländern bringen kulturelle und schachliche Vielfalt - das finde ich faszinierend.
Fragen DSB: Frank Neumann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21304