18. April 2014
Am Dienstag, den 29. April 2014, findet um 18:30 Uhr im Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72 in 10243 Berlin-Friedrichshain (U-Bhf. Strausberger Platz) der nächste Schachtreff der Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG) statt.
Wir begrüßen den bekannten Schachjournalisten, Autor und Übersetzer Dagobert Kohlmeyer zur Präsentation seines soeben erschienen Buches über den neuen Schachweltmeister Magnus Carlsen und zum Gespräch über seine persönlichen Begegnungen mit den Berühmtheiten der Schachwelt.
Dagobert Kohlmeyer wurde 1946 in Jena geboren. Er hat in der DDR Germanistik und Slawistik studiert und beherrscht die russische Sprache perfekt. Seine schachjournalistische Tätigkeit begann er im Jahre 1981 als Teilnehmer des Kurt-Richter-Gedenkturniers mit einem Turnierbericht für die Ost-Berliner Zeitschrift Schach. Er hat seitdem in der Schachpresse und in eigenen Büchern Berichte und Fotografien von zahlreichen großen Schachereignissen, die er live verfolgte, veröffentlicht. Kohlmeyer hat zahlreiche Bücher geschrieben und über vierzig Bücher aus dem Russischen übersetzt, darunter Werke von Wassili Smyslow, Anatoli Karpow, Garri Kasparow, Alexej Suetin, Gennadi Nesis, Jakob Neistadt, Viktor Kortschnoi, Artur Jussupow und Mark Dworetzki. Seit 2012 ist Dagobert Kohlmeyer Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft.
Ich lade alle Laskerianer und Schachfreunde herzlich ein!
Anmeldungen bitte unter: pww@lasker-gesellschaft.de
Paul Werner Wagner
Vorsitzender der Emanuel Lasker Gesellschaft
„Magnus Carlsen … kam, zog und siegte“ ist der Titel eines druckfrischen Werkes, über dessen zu erwartenden Inhalt man beim ersten Kontakt nicht lange grübeln muss. Es widmet sich dem Aufstieg des neuen Weltmeisters bis hin zum Match um die Krone und sein erstes Auftreten als Champion. Der Autor Dagobert Kohlmeyer aus Berlin, einer der bekanntesten deutschen Schachjournalisten, hat die Karriere Carlsens chronologisch nachgezeichnet. Anhand von 50 Partien, die größtenteils vollständig abgebildet sind, und vielen sehr interessanten Textpassagen gelingt es ihm, Carlsen auf dem Brett und auch daneben sehr aufschlussreich vorzustellen. Die kurze Phase von dessen Kindesbeinen bis jetzt zu einem der jüngsten Weltmeister aller Zeiten lässt den Leser fühlen, dass das berühmte Zitat „veni, vidi, vici“, „ich kam, sah, siegte“, des römischen Feldherrn und Kaisers Gaius Julius Caesar sehr treffend und pointiert gesetzt ist.
„Magnus Carlsen … kam, zog und siegte“ ist kein Werk, das schulen, Trainingsgrundlage sein oder sonst etwas in dieser Richtung sein will. Es will einfach unterhalten und dabei der Schachwelt ein Bild von Magnus Carlsen als Spieler und Mensch vermitteln. Damit ist das Buch etwas für jeden Schachfreund, unabhängig von dessen Spielstärke. Diese Aussage findet ihre Bestätigung auch in der Kommentierung der einzelnen Partien. Diese ist deskriptiv orientiert, sie setzt vor allem auf textliche Erläuterungen und reduziert die Abbildung von Varianten auf ein zurückhaltendes Maß. Nur das, was neben dem jeweils tatsächlichen Spielverlauf quasi einer „ersten Ordnung der Möglichkeiten eines Verlaufs“ zuzurechnen ist, wird dem Leser präsentiert.
Leichte Unterschiede in der Kommentierung lassen sich im Vergleich der Partien untereinander feststellen. Diese begründen sich auch damit, dass unterschiedliche Kommentatoren zu Wort kommen. Nicht wenige Passagen stammen vom neuen Meister aus Norwegen selbst. Artur Jussupow hat mit eigenen Anmerkungen, die er speziell für das vorliegende Buch geschaffen hat, ebenso beigetragen wie Jerzy Konikowski und andere namhafte Spieler und Autoren.
Der Leser erfährt viel vom Turniergeschehen allgemein, auch etliches über andere Spieler, deren Weg jenen von Magnus Carlsen gekreuzt haben. Auch aus dem privaten Bereich stammende Belange sind im Werk zu finden. Zahlreiche Fotos der Besten im Schach lockern dessen Inhalte weiter auf.
„Magnus Carlsen … kam, zog und siegte“ ist im Verlag Joachim Beyer als Imprint des Schachverlags Ullrich erschienen. Die äußere Qualität der Bücher aus diesem Haus ist in der Schachwelt bestens bekannt. Sie bestätigt sich auch hier wieder neu. Der Käufer erhält ein in Hardcover gebundenes Werk mit einem 1a-Druck auf hochwertigem Papier. Das Werk wird er Hunderte von Malen in die Hand nehmen können, ohne dass es äußere Verschleißerscheinungen zeigen wird. Ein Lesebändchen ist der zusätzliche Service am Leser, der damit immer ohne ein separates Lesezeichen markieren kann, wo er zuletzt bei seinem Streifzug durch Magnus Carlsens Spiel und Leben aufgehört hat. Ein Partienverzeichnis und die obligatorische Bibliografie schließen das Werk ab.
Fazit: „Magnus Carlsen … kam, zog und siegte“ ist ein gelungenes Werk im Sektor der Unterhaltungsliteratur zum Schachspiel. Es ist erfrischend, spannend und leicht verständlich geschrieben und breitet die ausgewählten Partien höchst unterhaltsam als bestes Schachkino vor dem Leser aus. Für mich ist das Werk eine Kaufempfehlung für jeden Schachfreund, der Entspannung durch Unterhaltung im Schach sucht.
Uwe Bekemann in „Fernschachpost“ 3/2014
In SCHACH Heft 5/1981 findet man ihn, gleich hinter dem Editorial mit Honecker-Foto und vor dem Bericht "Mikroschachcomputer als Parteitagsobjekt":
Im Mittelteil des Heftes findet sich noch ein weiterer Turnierbericht eines anderen Autors, mit Ergebnissen, einem weiteren Foto und zwei Partien.
Mit diesem Turnier feierte nicht nur Kohlmeyer seine Premiere in der Schachberichterstattung, sondern auch ich meine Premiere auf der Turnierbühne abseits von Privatturnieren. Insofern nimmt das Kurt-Richter-Gedenkturnier einen ganz besonderen Platz in meinen Erinnerungen ein.
Ein Highlight war das Turnier 1982, als ich auf den später weltbekannten Schachjournalisten mit dem ungewöhnlichen Namen traf: in einer Partie! Dago rettete sich gegen mich, den drei Klassen schlechteren Vereinslosen, ins Remis. Das beeindruckte ihn so, daß er am nächsten Tag ein kleines Interview mit mir führte. Vom Ergebnis in SCHACH 4/1982 war ich etwas enttäuscht: "So will der 17-jährige Frank Hoppe der Sektion Medizin Marzahn beitreten." Viel Interview für wenig Text.
In meinem ersten Verein - zum Erscheinungszeitpunkt von SCHACH war ich bereits Mitglied bei Medizin - zeigte ich stolz diese Remispartie. Und erntete nur Vorwürfe, daß ich den Gewinn noch in der Schlußstellung verschenkt hätte.
Frank Hoppe
Anm. Red.: Der Abschnitt "Rezension" wurde nachträglich am 24. April eingefügt. Der Text wurde uns von Dagobert Kohlmeyer zur Verfügung gestellt.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9699
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.