Magnus Carlsen bleibt Weltmeister - Wie geht es weiter?

Niki Riga

Herausforderer Jan Nepomniachtchi klar unterlegen

Der 31-jährige Norweger Magnus Carlsen verteidigte den Weltmeisterschaftstitel zum vierten Mal in Folge erfolgreich. Der fast gleichaltrige Russe Jan Nepomniachtchi gab am letzten Freitag, dem 10. Dezember, die 11. Partie nach 49 Zügen auf. Damit war der Wettkampf bei einer 7½:3½-Führung von Carlsen vorzeitig beendet. In den letzten drei Partien hätte Nepomniachtchi nur auf 6½:7½ herankommen können, doch die Experten weltweit waren sich einig, das sich der Russe bereits vor der elften Partie aufgegeben hatte.

Dabei verlief das Duell fünf Partien lang auf Augenhöhe. Erst der 136-Züge-Marathon in der 6. Partie brachte die Wende zu Gunsten des Weltmeisters. Carlsen siegte nach wechselhaften Verlauf etwas glücklich und Nepomniachtchi war danach nicht mehr derselbe. Ihm unterliefen in drei der nächsten fünf Partien teilweise haarsträubende Fehler. Der Norweger hatte leichtes Spiel und er verteidigte verdient seinen Titel.

Der amtierende Deutsche Meister IM Jonas Rosner hat auf seinem YouTube-Kanal alle elf WM-Partien für uns analysiert. Auf unserer Unterseite können Sie alle Analysen noch einmal nachverfolgen.

Schach-WM in der Wikipedia | Offizielle Turnierseite

Wie geht es weiter?

Die Weltmeisterschaften werden üblicherweise alle zwei Jahre durchgeführt. Durch die Corona-Pandemie kam es zu einer einjährigen Verzögerung, wodurch die gerade von Carlsen verteidigte Weltmeisterschaft erst jetzt in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) stattfinden konnte. Die nächste Weltmeisterschaft wurde von der FIDE für Anfang 2023 angekündigt. Der neue Herausforderer von Magnus Carlsen wird beim Kandidatenturnier ermittelt, welches aktuell für den Sommer 2022 geplant ist. Für diese Austragung hat sich bisher nur der spanische Verband beworben.

FIDE Grand Prix in Berlin und Belgrad

Der FIDE Grand Prix ist eines der Qualifikationsturniere für das Kandidatenturnier. Der Grand Prix besteht aus drei Einzelturnieren von denen zwei in Berlin (3.-17.2. und 21.3.-4.4.22) und eins in Belgrad (28.2.-14.3.22) stattfinden werden. An jedem Turnier nehmen 16 Spieler aus einem Pool von 24 teil. So kommt jeder der 24 Spieler auf zwei Turnierteilnahmen. Einer der 24 ist Vincent Keymer. Der erst 17-jährige Deutsche hat sich für den Grand Prix beim Grand-Swiss-Turnier in Riga qualifiziert. DSB-Präsident Ullrich Krause:

Mit unserem jungen Hoffnungsträger Vincent Keymer im Grand Prix und der neuen Schacharena im Herzen Berlins steht dem Schach in Deutschland eine aufregende Zeit bevor. Wir freuen uns darauf, die Elite unseres Sports als unsere Gäste begrüßen zu dürfen!

Angesichts des sehr starken Teilnehmerfeldes mit vielen Weltklassespielern, wird Keymer nur Außenseiter sein. Doch die Jugend und das Potential in Richtung 2700 sind seine Pluspunkte.

Mark Liwschitz

Vincent Keymer:

Ich hatte mich noch nie für die Grand-Prix-Serie qualifiziert und bin wirklich froh, dass ich es jetzt geschafft habe, auch weil zwei der Turniere in Deutschland ausgetragen werden. Es ist mir eine große Ehre, mit Topspielern an dieser Turnierserie teilnehmen zu dürfen und freue mich auf interessante Spiele!