Mit Mama an der Seite und großem Ehrgeiz: Elisabeth Pähtz beim Grand Prix am Lieblingsort

18. Februar 2025

Glanz und Glamour: Das Feld der Teilnehmerinnen mit Elisabeth Pähtz (Vierte v.l.)

Anna Pähtz begleitet ihre Tochter nach Monaco - als Sekundatin. Das Turnier: Tolles Ambiente, hohes Preisgeld - und Prestigesache.

Dieses Turnier ist Ihr wirklich wichtig. Hinzu kommt: Monaco ist einer ihrer Lieblingsorte. Sie liebt das Flair im Fürstentum, die Sonne und das französische Essen. Hier spielte sie schon häufiger erfolgreich für Cercle d`Echecs de Monte Carlo im Team-Europacup, dem European Chess-Club-Cup für Frauen - zuletzt im Oktober 2024. Also tauschte GM Elisabeth Pähtz die eisige Kälte in Brandenburg mit angenehmen zehn Grad. Sie tritt ab heute bei der dritten Etappe des FIDE-Grand-Prix der Frauen 2024/2025 an, bei dem zehn der weltbesten Spielerinnen um Punkte im Rennen um die Teilnahme am Kandidatinnen-Turnier 2026 kämpfen. Der Austragungsort ist luxuriös, die Preisgelder sind beachtlich – und die deutsche Vorzeige-Spielerin durchaus ehrgeizig– obwohl sie angekündigt hat, aus privaten Gründen langsam im professionellen Turnierschach etwas kürzer treten zu wollen. „Dieser Grand Prix ist eine Prestigesache“, sagt sie, „ich habe ganz klar für mich gesagt: Diese Serie will ich gut zu Ende bringen.“ Zypern steht noch als weitere Etappe im April an.

Zum Auftakt gegen Tan Zhongyi - Pähtz kann es ausgeruhter angehen

Im FIDE-Frauenschach-Kalender ist das hochkarätig besetzte Turnier (abgesehen von der Blitz- und Rapid-EM im Januar, wo Pähtz auch in Monaco am Start war) das erste große Highlight. „Das Ambiente, die Lokation, das starke Teilnehmerfeld – da spiele ich sehr gerne“, sagt Pähtz. Außerdem hat sie sportlich was gut zu machen. Dass es bei der letzten Runde in Kasachstan so gar nicht lief, nagte an der Großmeisterin – wenngleich sie vor Ort im Interview mit der FIDE so tat, als sei ihr das alles nicht mehr so wichtig. „Was soll ich sagen? Die halten mir direkt nach einer Niederlage das Mikrofon unter die Nase – da kam halt ein bisschen Frust rüber“, sagt sie. Und die Leistung war auch erklärbar: „Ich war müde, richtig erschöpft von sehr vielen Terminen – da kam vieles zusammen.“ Fakt ist: Elisabeth Pähtz hat nach ihrem enttäuschenden Abschneiden in Shymkent nur noch geringe Chancen zur direkten Qualifikation für das Kandidatinnenturnier. Zwei von zwanzig Spielerinnen qualifizieren sich in den sechs Events direkt für das Kandidatinnenturnier 2026.

Aber diesmal kann sie die Sache deutlich ausgeruhter angehen – mit zusätzlicher familiärer Unterstützung. Der Trip nach Frankreich hat abseits des Brettes, wo sie wie gewohnt bis zur Erschöpfung um jeden Punkt kämpfen wird, auch ein wenig den Charme einer Mädels-Tour, denn Mama Anna Pähtz ist mit von der Partie in Monte Carlo – als Sekundantin.

Ein wenig gilt es auch, den Spielort mit seinen Möglichkeiten zu genießen. Schon die Eröffnungszeremonie gab einen Vorgeschmack, wie stilvoll dieses Turnier ist: Sie fand einen Tag vor der ersten Runde im prunkvollen Salon Excelsior des Hotels Hermitage Monte-Carlo statt.

Gespielt wird ab dem heutigen Dienstag jeden Tag um 15 Uhr – nur die letzte Runde startet eine Stunde früher. Nach fünf Runden gibt es einen Ruhetag. Die Paarungen waren, wie bei diesen Turnieren zuletzt üblich, schon vorher ausgelost - und so können sich die Spielerinnen gut vorbereiten. Auf die an Nummer vier gesetzte Elisabeth Pähtz wartet mit der Chinesin GM Tan Zhongyi gleich eine starke Gegnerin. (mw)

Zeitplan

Datum Uhrzeit Veranstaltung Gegnerin von Elisabeth Pähtz
18.2. 15:00 1. Runde Zhongyi Tan (W)
19.2. 15:00 2. Runde Humpy Koneru (S)
20.2. 15:00 3. Runde Sarasadat Khademalsharieh (W)
21.2. 15:00 4. Runde Kateryna Lagno (S)
22.2. 15:00 5. Runde Bibisara Assaubayeva (W)
23.2.   Ruhetag  
24.2. 15:00 6. Runde Harika Dronavalli (S)
25.2. 15:00 7. Runde Aleksandra Goryachkina (W)
26.2. 15:00 8. Runde Batkhuyag Munguntuul (W)
27.2. 14:00 9. Runde Alexandra Kosteniuk (S)

Stand im Grand Prix

Pl. Spielerin Land GP Tbilissi Shymkent Monaco Zypern Indien Österreich
1 Bibisara Assaubayeva 182,5 2 (105) 3-4 (77,5)
2 Stavroula Tsolakidou 149,17 3-5 (71,67) 3-4 (77,5)
3 Alina Kashlinskaya 130 1 (130)
3 Alexandra Goryachkina 130 1 (130)
5 Tan Zhongyi 105 2 (105)
6 Nana Dzagnidze 71,67 3-5 (71,67)
6 Anna Muzychuk 71,67 3-5 (71,67)
8 Humpy Koneru 55 5-6 (55)
8 Divya Deshmukh 55 5-6 (55)
10 Maria Muzychuk 50 6 (50)
11 Kateryna Lagno 40 7 (40)
12 Rameshbabu Vaishali 35 7-8 (35)
12 Alexandra Kosteniuk 35 7-8 (35)
14 Nurgjul Salimova 30 8 (30)
15 Lela Javakhishvili 20 9 (20)
16 Elisabeth Pähtz 15 9-10 (15)
16 Batchujagiin Munguntuul 15 9-10 (15)
18 Sarasadat Khademalsharieh 10 10 (10)
20 Lei Tingjie 0
20 Dronavali Harika 0
20 Olga Badelka 0

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 11564

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