9. Mai 2017
Die im März abgeschlossene Mitgliederumfrage hatte eine überragend große Resonanz gefunden. Fast 3.250 Schachfreunde nahmen daran teil. Einige auch aus reiner Neugierde, so dass für viele Fragen die Fallzahlen zwischen 2.600 und ca. 3.000 Befragten liegen. Gut 200 Teilnehmer/innen lassen sich als vereinslose Schachfreunde definieren, für die viele verbands- und vereinsbezogene Fragen nicht zutrafen.
Der Tabellenband gibt einen Überblick über die Häufigkeiten zu den vielen Fragen. Diese sind graphisch und tabellarisch abgebildet. Die Verteilung von Spielstärke, Geschlecht und regionaler Zugehörigkeit entspricht sehr den vorliegenden Statistiken des DSB. Mithin ist die Umfrage als repräsentativ einzuschätzen. Ausgenommen der Überhang an Amtsträgern und Funktionsinhabern in der Umfrage. Die Altersbeschränkung ab 14 Jahre für die Teilnahme bedingt zudem, dass die jüngsten Schachfreunde nicht vertreten sind. Hier wären auch besondere Formate der Erhebung nötig. Einige offen erhobene Fragen können im Tabellenband nicht dargestellt werden, weil die Vielzahl der Nennungen den Rahmen sprengen würde. Diese Angaben sind im Tabellenband unterdrückt, werden aber sehr wohl im Analysebericht ausgewertet.
Der Tabellenband ist als PDF-Dokument verfügbar und die Ergebnisse frei verwendbar.
Zum Beispiel wird erkennbar, dass die Eltern die zentralen Bezugspersonen für den Zugang zum Schachspiel waren und die Vereine durch ihr Angebot, Training und Förderung zum Schachsport, zugleich aber auch der gesellige Moment sehr bedeutsam ist bei den Vereinsaktivitäten. Auch die Bereitschaft zu projektbezogenen Beitragserhöhungen oder Adressenmarketing ist höher als wohl erwartet, wichtig ist der konkrete Bezug und das konkrete Ziel. Bei den Schachmedien deutet sich an, dass die digitalen Medien sehr gerne benutzt werden, das Internet zum Schachspielen aber eher überschätzt wird. Die klassischen Schachbücher haben nach wie vor ihr Publikum und werden auch von jüngeren, gerne gemeinsam mit digitalen Medien und Internet benutzt. Umgekehrt ist der Anteil älterer Schachfreunde auch sehr hoch, die diese moderne Medien offenbar problemlos im Schachalltag benutzen.
Die Vereinsangebote und das Spiel am Brett von Angesicht zu Angesicht wird eindeutig präferiert. Bei den Schachangeboten des Verbandes zeigt sich eine Akzeptanz der Spielreform, ausgenommen die hohe Ablehnung der Nulltoleranz-Lösung. Schachfreunde warten gerne etwas bis der Gegner eintrifft, Hauptsache es wird gespielt. Ebenso nachgefragt werden Fort- und Ausbildungen bei den Schiedsrichtern und für Trainer. Bei den Bewertungen der Verbandsarbeit ist die DSJ sehr hoch angesehen, der DSB eher im guten Mittelfeld verortet. Es gibt Luft nach oben.
Der Tabellenband gibt einen Einblick. Einen Überblick gibt der umfangreiche Analysebericht, der derzeit (bis Ende Mai) erstellt wird. Dieser sucht u.a. nach Zusammenhängen zwischen den Angaben. Erste Ergebnisse dazu wurden auf der Bundesvereinskonferenz vorgestellt. An interessierte Landesverbände ergeht das Angebot einer Sonderauswertung für ihre Mitglieder. Bitte dazu sich an den Vizepräsidenten Verbandsentwicklung wenden. Ein Beispiel für Baden-Württemberg ist beigefügt.
Uwe Pfenning
Vizepräsident Verbandsentwicklung
vizepraesident.verbandsentwicklung@schachbund.de
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21953