15. Juni 2015
Am 14. Juni startete bei unseren Nachbarn im österreichischen Mayrhofen der Mitropa-Cup, der in einer offenen Kategorie und mit einem Frauenturnier, jeweils als Mannschaftsturnier organisiert, unterteilt ist. Bei den Frauen gehen zwei Spielerinnen pro Team an den Start. In der offenen Kategorie spielen vier SpielerInnen pro Mannschaft. Für Deutschland starten Matthias Blübaum, Dennis Wagner, Andreas Heimann und Elisabeth Pähtz. Für das Frauenteam sind Judith Fuchs und Sarah Hoolt am Start.
In der ersten Runde spielte der deutsche Vierer gegen die Italiener. Die unter anderem mit den Großmeistern Alberto David und Michele Godena antreten. Doch die deutsche Mannschaft präsentierte sich bestens aufgelegt. So zeichneten sich sowohl bei Dennis Wagner gegen Michele Godena, als auch bei Andreas Heimann gegen FM Luca Moroni relativ schnell gute Stellungen ab. Die beiden jungen Deutschen brachten die Punkte sicher nach Hause und die deutsche Mannschaft mit 2:0 in Führung.
Matthias steuerte an Brett 1 auf ein ungefährdetes Remis zu, das den Mannschaftssieg sicherte. Elisabeth, die nur kurz nach der Deutschen Frauenländermeisterschaft wieder am Brett sitzt, war ebenfalls erfolgreich. Zu Beginn der Partie schien noch ihr Gegner, Pier Luigi Basso (2428), ganz leichte Vorteile aufweisen zu können. Doch umso länger die Partie dauerte, desto mehr verlagerte sich das Schlachtenglück zu Elisabeth's Gunsten. Eine starke Leistung der deutschen Nummer eins der Frauenrangliste, im Endspiel die nötige Zähigkeit und Ausdauer vorzuweisen, die Partie zu gewinnen.
1 | Italien | Elo | ½:3½ | Deutschland | Elo |
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1 | GM Alberto David | 2571 | ½:½ | GM Matthias Blübaum | 2600 |
2 | GM Michele Godena | 2509 | 0:1 | GM Dennis Wagner | 2569 |
3 | FM Luca Moroni jr. | 2437 | 0:1 | IM Andreas Heimann | 2551 |
4 | FM Pier Luigi Basso | 2428 | 0:1 | IM Elisabeth Pähtz | 2458 |
1 | Italien | Elo | 1½:½ | Deutschland | Elo |
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1 | IM Olga Zimina | 2349 | 1:0 | WGM Sarah Hoolt | 2283 |
2 | IM Elena Sedina | 2326 | ½:½ | WIM Judith Fuchs | 2286 |
Ein nettes Detail ist, dass beide Mannschaften immer das gleiche Land als Gegner haben.
Beim Frauenteam spielten die deutschen Damen also auch gegen Italien, in Besetzung Olga Zimina und Elena Sedina. Diese zählen in dieser Besetzung zu den Favoriten auf den Turniersieg. Sarah und Judith lieferten einen großen Kampf. Zunächst bewegten sich die Partien im ausgeglichenen Bereich, bis Sarah in eine schlechtere Stellung mit zwei Minusbauern schlitterte. Hier zeigte sich dann aber, warum Sarah als große Kämpferin gilt. Auch gegen eine so starke Gegnerin schaffte es Sarah sich wieder in die Partie zu kämpfen und beinahe noch in die Punkteteilung zu entwischen. Die große Energieleistung wurde am Ende jedoch leider nicht belohnt.
Judith holte aus der Eröffnung einen leichten Vorteil heraus, musste aber auf Sieg spielen, da Sarah's Stellung zwischenzeitlich nicht zum Besten stand. Das resultierte aber dann in einem schlechteren Endspiel mit Minusbauer für Judith, die aber immerhin noch ein Remis erspielen konnte.
Die 0,5:1,5-Niederlage sollte die Damen nicht zu sehr herunterziehen, das Turnier ist noch lang und Italien ist mit die stärkste Mannschaft.
Heute wartet auf unsere Mannschaften die Slowakei. Im Match der Damen bedeutet das, dass eine ausgeglichene Begegnung zu erwarten ist, nur wenige Elo-Punkte trennen die beiden Teams. In der offenen Kategorie sieht die ganze Sache ähnlich aus. Hier treffen die beiden Top-Platzierten nach der ersten Runde aufeinander. Schaut man auf die reinen Zahlen ist die deutsche Mannschaft leichter Favorit, vor allem ist aber ein großer Kampf zu erwarten.
Das war ein spannender Start in ein tolles Turnier, wir drücken den deutschen Startern die Daumen.
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19874