14. Januar 2007
Am 13. Januar 2007 tagte die Kommission Ausbildung des Deutschen Schachbundes unter Leitung ihres Vorsitzenden Hanno Dürr und mit allen Mitgliedern, Herbert Bastian, Dr. Ernst Bönsch, Joachim Gries, Alfred Reuter und Jörg Schulz, im Haus des deutschen Sports in Frankfurt/Main. Als Gäste nahmen die Herren Eberhard Best (Ressort Bildung im Deutschen Olympischen Sportbund), Hans-Jürgen Dorn (Vizepräsident NRW), Mirko Humme (Referent für Ausbildung Hessischer Schachverband) teil. Schwerpunkte der Beratungen waren die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgegebenen neuen „Rahmenrichtlinien zur Qualifizierung im Sport“ und damit verbunden die neue „Rahmenkonzeption für die Fortbildung von Lehrkräften im Bereich des Deutschen Sportbundes“ (jetzt DOSB). Es galt, die für alle Sportarten bestimmten Regularien zur Trainerausbildung im Deutschen Schachbund sinnvoll umzusetzen. Im Mittelpunkt der neu zu verfassenden Rahmenrichtlinien standen Überlegungen zu den unterschiedlichen Ausbildungsgängen, Ausbildungsträgern, Organisationsformen der Ausbildungsmaßnahmen sowie Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten.
Einer grundlegenden Forderung des DOSB entsprechend soll neben der sportartspezifischen Ausbildung vor allem die pädagogische Qualifikation der Trainer verbessert werden. Dabei besitzt die Vermittlung von didaktisch-methodischen, psychologischen und kommunikativen Fähigkeiten den Vorrang.
Eine wesentliche Neuerung der angestrebten Veränderungen im Ausbildungswesen liegt in der Idee einer Modularisierung von Ausbildungsgängen. Dies soll den Erwerb der notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten in zeitlich stärker zergliederten Abschnitten ermöglichen, was dann auch eine Kooperation über Landesgrenzen hinweg zulässt.
Im Sinne von Vorstufenqualifikationen können die inzwischen praktizierten und bewährten Einstiegsausbildungen wie z.B. Schulschach- und Kinderschach-Patent der Deutschen Schachjugend oder eine Qualifikation als Turnierleiter/Schiedsrichter für die Ausbildung zum Trainer C einbezogen werden.
Günstig dürfte sich in Zukunft auch die Möglichkeit erweisen, dass Teile der Ausbildung in jeder Lizenzstufe im Fernunterricht/Selbststudium absolviert werden können; jedenfalls, wenn einmal entsprechende Angebote wie E-Lernen zu den Ausbildungsinhalten vorliegen. Eine weitere Änderung ist für die Lizenzierung von jungen Trainern vorgesehen. Die Altergrenze für die erste Lizenzstufe, des C-Trainers, wird von 18 auf 16 Jahre herabgesetzt.
Der erarbeitete Text wird dem Präsidium des DSB am 18.02.07 zur Verabschiedung vorgelegt, um dann die Rahmenrichtlinien für Schach dem DOSB zur Anerkennung einzureichen. Weitere Einzelheiten der neuen Bestimmungen werden danach berichtet.
Die neuen Rahmenrichtlinien werden nach Bestätigung des DSB-Präsidiums und des DOSB vermutlich zur Jahresmitte, spätestens per 01.09.07 gelten. Damit können die Landesverbände und die Deutsche Schachjugend Zeit, ihre spezifischen Ausbildungskonzeptionen bis zum 01.01.2008 angleichen und für 2008 planen.
Bleiben wird die Aufgabe, die bisher sehr unterschiedlichen Ausbildungskonzeptionen unserer Landesverbände aufeinander abzustimmen, damit ein weitgehend einheitlicher Standard der Ausbildungen zum Trainer-C erreicht wird. Dabei steht der jeweilige Rahmenstoffplan zur Ausbildung noch in Diskussion. Die gesuchte Modularisierung bedeutet daneben ein Abstimmen mit den auf Landesebene tätigen Landessportbünden.
Zu kurz gekommen ist bei den Beratungen am 13.01.07 der langfristig wichtige Schwerpunkt eine "Konzeption zur Fortbildung von Lehrkräften in der Ausbildung" zu beraten. Dazu legte Joachim Gries ein Diskussionspapier "Kompetenzprofil eines Referenten im Deutschen Schachbund" vor. Seitens des DSB wollen wir Multiplikatoren durch den DOSB zertifizieren lassen, welche dann auch für die Fortbildung der Lehrkräfte der Landesverbände eingesetzt werden können. Die Landesverbände sind aber durchaus willkommen schon jetzt geeignete Personen aus ihrem Gebiet zur Teilnahme zu ermuntern und anzumelden.
In einer überfachlichen Fortbildung, die gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund geführt werden soll, sind zwei thematische Lehrgänge (Module) vorgesehen, an denen neben Vertretern des DSB auch Lehrkräfte aus anderen Sportfachverbänden teilnehmen können:
13. – 15. April 2007 Modul A: Methodenkompetenz
01. – 03. Juni 2007 Modul B: Sozialkompetenz.
Beide Veranstaltungen sollen in Gladenbach, Hessen, stattfinden. Anmeldungen werden ab sofort von der DSB Geschäftsstelle – Christian Greiser; christian.greiser@schachbund.de – angenommen.
Ein Anfang ist gemacht – es bleibt noch genug zu tun.
Hanno Dürr, DSB-Referat Ausbildung
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 4973