10. Januar 2015
16.18 Uhr, SMS von KATWARN, dem Berliner Warn- und Informationssystem u.a. von der Feuerwehr: Orkanböen über Berlin bis 20 Uhr. Da hatte ich gerade das Gelände des Stadions Buschallee in Weißensee verlassen. Der Weg nach Hause verhieß nichts Gutes. Neben dem unregelmäßigen Straßenbahnverkehr wegen Einsätzen der Feuerwehr kam stellenweise mächtig viel Wasser vom Himmel.
Schönes Wetter hatten da die Norddeutschen aus Hamburg und Norderstedt in die Hauptstadt mitgebracht. Auch auf den Schachbrettern kündigte sich ein Sturm an. Schiedsrichter David Schmidt loste die beiden Außenseiter gegen die beiden Favoriten aus dem Norden.
Der Tabellenführer der Brandenburger Landesliga setzte dem Ex-Bundesligisten ganz schön zu. Dank Michael Kopylov an Brett eins wurde ein Blitzstichkampf vermieden. Kopylov brachte sein gewaltiges Läuferpaar überzeugend zur Geltung und fuhr den einzigen vollen Punkt ein. Dahinter gab es drei Remis. Eine tolle Leistung des SC Oranienburg! Ob sie diese Form bis zum 18. Januar konservieren können, wenn sie gegen den Landesliga-Aufsteiger und Tabellenvierten Doppelbauer Woltersdorf antreten? Michael Ermitsch, Brett zwei bei SCO, begrüßte mich schon entsprechend. Fast hätte der Wettkampf vorgezogen werden können. Schiedsrichter Schmidt als auch ich spielen bei Woltersdorf.
Mehr nach Nordseesturm sah der Wettkampf an den anderen vier Brettern aus. Obwohl ja Hamburg auch noch ein ganzes Stück vom Meer entfernt liegt. Aber der Kiezclub legte eine bessere Generalprobe für den Showdown morgen um 10 Uhr gegen Norderstedt hin. 3½:½ hieß es am Ende.
Etwas Glück hatten die Paulianer an Brett vier. Frank Götze (Chemie) verdarb ein Endspiel L+S+4B gegen die 2L+3B von Alvaro Perez de Miguel, weil er seinen Springer eingestellte.
Norderstedt und St. Pauli werden sich wohl weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Vorrundenfinale gegenübersitzen. Die Oranienburger sind abgereist und die Chemie-Spieler werden in den Mannschaftskämpfen der Hauptstadt gebraucht.
Mehr zur DPMM erfahren Sie auf unserer Turnierseite. Des Weiteren liegen seit Kurzem auch erste Ergebnisse vom Sonnabend vor:
Neben der Spielstätte, einem Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des Stadions Buschallee, verfällt seit Jahren ein Säuglings- und Kinderkrankenhaus. Es wurde 1911 als erstes in Preußen eröffnet und war bis zur Wende in Betrieb. 1992 wurde es stillgelegt und steht unter Denkmalschutz. Ein Investor kaufte das Gelände, ließ die Gebäude aber weiter verfallen. Das Haupthaus brannte bereits elfmal bis Mitte 2013. Seit 2012 bemüht sich der Liegenschaftsfonds bisher erfolglos um eine Rückabwicklung des Kaufvertrages.
So ganz aufgegeben hat der Bezirk das Objekt wohl noch nicht. Die Fußgängerampel vor dem verrammelten Haupteingang ist immer noch in Betrieb.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19295