27. Dezember 2024
„Wir sind stabil – müssen aber sehen, dass wir auch in dieser stabilen Situation bleiben.“ Das ist einer der Kernsätze von Ingrid Lauterbach, Präsidentin des Deutschen Schachbundes, im großen Rück- und Ausblick zum Jahreswechsel. In diesem Fall spricht sie von der Finanzsituation des DSB, die weiterhin dafür sorge, dass man nicht allen Begehrlichkeiten nachgeben könne. Im Video-Gespräch mit Matthias Wolf und Levian Raschke vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit zieht die Verbandschefin nicht nur eine finanzielle Bilanz, sondern spricht auch über sportliche und Herausforderungen für 2025. Außerdem verriet sie, wo im Mai die Deutschen Meister gekürt werden.
„Wir haben eine super junge Nationalmannschaft, die sich weiter entwickeln wird“, glaubt Lauterbach mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende Europameisterschaft in Georgien. Natürlich war 2024 vor allem die Freude groß über die Gold- und Silbermedaillen von GM Frederik Svane („Er ist auf dem Weg an die Spitze“) und GM Elisabeth Pähtz bei der Schach-Olympiade in Budapest, wo Ingrid Lauterbach zum ersten Mal als Funktionärin auftrat – mit vielen interessanten Einblicken und einem sportpolitischen Erfolg bei der FIDE-Generalversammlung. Schließlich war es ihre Initiative, die vollumfängliche Rückkehr der russischen und belarussischen Spielerinnen und Spieler an die internationalen Bretter zu verhindern. Das ist gelungen – auch im Schachsport gelten weiter die Zulassungsregeln des IOC. „Der unsägliche Antrag wurde abgewehrt“, sagt sie.
Ingrid Lauterbach spricht auch über ihre persönlichen Highlights 2024, die Leistungen der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer („Jede Meisterschaft lebt davon, dass sehr viel mithelfen“) mit dem DSB-Glanzpunkt der DSAM und der ersten Deutschen Meisterschaft für Behinderte – und der Aussicht auf bald 100 000 Mitglieder. „Es ist schön, dass die Mitgliederzahlen immer weiter steigen.“ Man wolle die sechsstellige Marke im kommenden Jahr knacken.
Aber es gab auch traurige Momente 2024, wie der tragische Tod von Gregor Johann, an den sie nochmal erinnerte. „Der erschütterndste Moment für uns alle.“
2025 warten weitere Höhepunkte. Die gemeinsame Bundesliga-Endrunde in Deggendorf vom 25. bis 27. April. Aber vor allem auch die Deutschen Meisterschaften vom 14. bis 25. Mai, bei der sie im Video-Interview das bisher streng gehütete Geheimnis lüftete, wo diese stattfinden werden: In Europas größtem Kulturzentrum Gasteig – im Herzen von München. Sie freue sich auf eine richtiges Schach-Festival, so Ingrid Lauterbach, auch mit kulturellen Höhepunkten. Das werde viele Menschen anlocken und eine tolle Werbung für den Schachsport sein. (mw)
Das komplette Video-Interview findet Ihr hier:
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 36242