25. Januar 2006
von Axel Dohms
Wie gehabt: Der Titel stammt nicht von mir, der Bindestrich, Zusatz und das Fragezeichen sehr wohl. Wieder ein sanfter Verstoß gegen das Copyright. Warum?
Ich habe vor 8 Monaten eine Reportage über das "Schachmodell Trier" verfasst, die ersprießliche Zusammenarbeit von Grundschule, Universität und Dt. Schulschach-Stiftung. Ich habe kürzlich unter dem Titel "Lust am Denken gewinnen" das Referat eines Berliner Pädagogik-Professors vorgestellt, das sich wie ein Schach-Brevier liest.
Ich möchte mit diesem, meinem dritten Exkurs auf weitere Arbeiten hinweisen, die die pädagogischen Vorzüge des Schachspiels unterstreichen. Zu finden sind die Beiträge unter der Internet-Adresse "Northwest Washington Scholastic Chess"., http://mysite.verizon.net/kaech/
1. In ihnen wird z. B. nachgewiesen, dass normale Schüler der Elementarstufe (Dritt- bis Fünftklässler) doppelt so viele Fortschritte in Mathematik und Lesen machen wie Nicht-Schachspieler.
2. Ein gewisser Dr. Albert Frank hat in Zaire mit 92 Schülern im Alter von 16 – 18 Jahren herausgefunden, dass schachspielende Versuchsgruppen über deutlich verbesserte Fähigkeiten im sprachlichen Bereich verfügen.
3. Einer belgischen Studie zufolge erlangen Fünftklässler durch den Schachunterricht "einen positiven Effekt auf Motivation und Schulleistung" im allgemeinen.
4. In Venezuela hat ein Projekt mit 100.000 Lehrern und 4.266 Zweitklässlern zutage gefördert, dass Schach den IQ-Quotienten steigert.
5. Eine weitere Studie des Schulschach-Programms brachte das Ergebnis, dass die Teilnehmer am Schachunterricht deutlich ihre Lesefähigkeit verbessern.
6. Schach wird in 30 Ländern als Lehrplan-Inhalt gefördert.
7. In New Brunswick, Kanada, wurde Schach Bestandteil des Mathematikunterrichts in den Klassen 2 – 7. Die Problem-Lösungs-Fähigkeit stieg bei den Schülern von 61 auf 82 %.
8. So gibt es noch diverse Studien bis zur Hochschulkompetenz, die belegen, dass sich kognitive und soziale Fähigkeiten durch Schach deutlich verbessern lassen. Ihr Tenor, den ein Schuldirektor ausdrückt: "Ich sehe Schüler, die länger als 1,5 Stunden sich einer Sache widmen. Ich kann nur staunen: Einige von ihnen konnten vorher nicht einmal 20 Minuten bei der Sache bleiben."
9. Das Tüpfelchen auf dem i bringt das Buch "Winning Chess Strategies" von G. M. Yasser Seirawan (1994, Microsoft Press), einem Weltklassespieler: "Wenn ich jungen Menschen das Schachspiel erkläre, so sage ich ihnen und ihren Eltern, dass ich ihnen die fünf R's beibringen werde. Dann erkläre ich:
Schach und die 5R für Kinder
Schach und Lesen: weil Schachschüler aus Schachbüchern lesen müssen, um ihr Spiel zu verbessern.
Schach und Schreiben: weil Du nach allen Regeln des Schachs ein Ergebnis Deines Spiels festhalten musst.
Schach und Mathematik: weil jede Schachfigur ihren Wert hat, manche mehr als andere. Wenn Du stärkere gegen schwächere Figuren eintauschst, kann es Dich das Spiel kosten.
Schach und Verantwortung: Weil Du und nur Du allein Deine Figuren zu bester Entwicklung führst und falsche Entscheidungen dazu führen, dass Deine Figuren ohne oder mit nicht ausreichendem Ausgleich verschwinden, was Dich ebenfalls das Spiel kosten kann.
Schach und Respekt: Weil Du Deinen gegner ebenso wie Dich selbst respektierst: Jedes Spiel beginnt und endet mit einem Händeschütteln.
Diese fünf R's kombinieren das, woraus alle Erziehung besteht: kritisches Denken. Wenn man es genau betrachtet, besteht Erziehung aus zwei Elementen: Information und Informationsverarbeitung."
Axel Dohms
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 4148
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