Zwischen Top-Spielern wie Vincent Keymer und Problemlösung: München ruft!

Schwalbe/DSB

Keymer: "Zum ersten Mal, dass die besten deutschen Spieler um den Titel kämpfen." Zudem eine Reihe von Turnieren für Hobbyspieler: Blitz, Simultan bis zum Problemlöse-Turnier

Nur noch zwei Wochen, dann treffen sich die besten deutschen Spielerinnen und Spieler in München. Deutsche Meisterschaften – erstmals nach 125 Jahren wieder in der bayerischen Landeshauptstadt. Ein sportliches Highlight. Selten waren sie so hochklassig besetzt wie diesmal. „Das wird ein richtig herausforderndes Turnier mit Duellen gegen andere Spitzenspieler“, sagt GM Vincent Keymer, der die Meisterklasse anführt: „Das ist zum ersten Mal, dass wirklich alle deutschen Nationalspieler um den Titel kämpfen.“ Aber nicht nur die. Auch für Fans und Breitensportler ist einiges geboten. Es gibt noch freie Plätze im sportlichem Rahmenprogramm, das wir hier kurz vorstellen:

• Am 16. Mai ist es möglich, im Carl-Orff-Foyer des Kulturzentrums Fat Cat (ehemals Gasteig) Simultan an 20 Brettern mit GM Pawel Eljanow zu spielen, 14 bis 18 Uhr. Er war 2010 Olympiasieger mit der Ukraine, Sieger der Dortmunder Schachtage 2021 und 2022 – und er hat in München ein Heimspiel.
• Am 17. Mai gibt es für das offene Blitzschachturnier im Carl-Orff-Foyer über neun Runden (10 bis 13 Uhr) ebenfalls noch freie Plätze.
• Ein fünfrundiges Schach960-Schnellturnier (10+5) findet am 18. Mai, von 10-13 Uhr im Carl-Orff-Foyer statt. Hier bietet sich die Chance auf prominente Gegenspieler. So hat sich GM Stefan Kindermann bereits angemeldet.

Der bekannte Problemlöser John Nunn sagt: "Schachaufgaben sind eine ungewöhnliche Kunstform"

Schwalbe

Und dann noch etwas, was nicht alle Tage stattfindet. Ein Löseturnier am 22. Mai von 11 bis 12.30 Uhr. Und das bedarf vielleicht ein wenig der Erklärung. Veranstaltet wird das Löseturnier vom DSB und der Schwalbe, der deutschen Vereinigung für Problemschach. Der Schwalbe-Vorsitzende Thomas Brand klärt auf: „Die Beschäftigung mit Schachproblemen unterscheidet sich deutlich vom Partiespielen: Kein Kampf mit einem Gegner, sondern das Bemühen, die intellektuellen und künstlerischen Vorstellungen desjenigen, der das Problem komponiert hat nachzuvollziehen und zu verstehen.“ Oder, um es prominent zu umschreiben: Der englische GM John Nunn ist einer der fünf besten Problemschachlöser weltweit. Er sagt: „Schachaufgaben sind eine ungewöhnliche Kunstform, da das Publikum (die Löser) aktiv an der Lösung der Aufgabe teilnehmen muss, um die Intention des Künstlers zu verstehen. Diejenigen, die nur einen Blick auf die Lösungen werfen, verpassen das Vergnügen und die Befriedigung, die sich einstellen, wenn nach sorgfältigem Analysieren plötzlich der kristallklare Sinn des Problems aufgedeckt wird.“ Er vertritt die Ansicht, Endspielstudien würden dabei helfen, die taktische Sicht zu verbessern.

Thomas Brand betont: „Das Lösen von Schachproblemen kann man allein zum Genuss und zur Freude betreiben, aber auch im Wettkampf gegen die Uhr" mit anderen. So wie am 22. Mai in München.

Beim Löseturnier hier in München gilt es, neun Schachprobleme in 90 Minuten zu lösen (drei Mattaufgaben in zwei Zügen, jeweils zwei in drei und mehr als drei Zügen sowie eine Remis- und eine Gewinnstudie). Die Lösungen werden aufgeschrieben; das Lösungsblatt wird dann anschließend abgegeben und vom Turnierleiter ausgewertet: Pro Aufgabe können fünf Punkte erzielt werden. Gewinner ist der mit den meisten Punkten, bei Punktgleichheit entscheidet die kürzere Lösungszeit.

Für die drei Bestplatzierten sowie drei weitere ausgeloste Teilnehmerinnen oder Teilnehmer haben der Deutsche Schachbund und die Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach, Sachpreise ausgesetzt. Die genauen Regeln für Notation werden vor Ort nochmal erklärt. Die meisten Teilnehmer solcher Turniere lösen übrigens mit eigenen Taschenschachs, das ist viel bequemer als große Turnierbretter zu verwenden.

Thomas Brand: „Zum Schluss noch ein Tipp: Die Aufgaben sind sicherlich unterschiedlich schwierig: Man sollte sich nicht an einer Aufgabe zu sehr festbeißen, wenn man dort keine Lösungsideen hat: lieber mit der nächsten versuchen.“ Allen Spielerinnen und Spielern sei gesagt: Traut Euch, es wird spannend!" (mw)

Aktualisierungen beim Rahmenprogramm und alles Weitere zu den Meisterschaften finden Sie auf unserer Turnierseite.

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