von Wilfried Neef
Der Problemschachkongreß in Jürmala, dem Seebad von Riga fand dieses Jahr vom 27.07. bis 04.08. statt, darin eingebettet die Lösemeisterschaft für Einzellöser und Nationalmannschaften; dabei landete das deutsche Team knapp hinter dem Bronzeplatz auf Rang 4.
Der nominelle Favorit Russland sowie Weißrussland durften dieses Mal nicht teilnehmen.
Die genauen Ergebnisse sind jetzt auf der eigens eingerichteten Homepage wccc2024.wfcc.ch nachzulesen!
Die deutschen Einzelergebnisse in Kürze: GM Boris Tummes (5.) GM Arno Zude (11.) GM Michael Pfannkuche (45.) FM Wilfried Neef (53.) FM Ronald Schäfer (58.) Britta Leib (81.)
Das deutsche Team bestand aus Tummes, Zude, Schäfer, wobei in jeder Runde nur die 2 Besten in die Wertung kamen.
Das Open, welches immer vor der eigentlichen WM quasi als Aufwärmprogramm stattfindet, konnte der deutsche GM Boris Tummes ex aequo für sich entscheiden!
Wie fast immer seit etwa 20 Jahren fungierte der deutsche FM Axel Steinbrink als Schiedsrichter, inzwischen konnte er seinen 70. Geburtstag feiern, wir gratulieren!
Axel Steinbrink war früher Löser, dann wechselte er vor gut 20 Jahren die Seiten und beschäftigt sich seither mit Organisation und Durchführen von Löseturnieren. Ein Glücksfall, denn auch Auswertung und Ratingberechnung gehören zu seinem Portfolio. Inzwischen hört man gewisse Ruhestandsgelüste; sollte das wirklich so kommen, wird Axel Steinbrink sicher mal Zeit finden, ausgefuchste Schachprobleme zu komponieren, denn das gehörte bisher nicht unbedingt zu seinem Repertoire?!
Der heutige Zweizüger stammt nun von dieser Problemlöseweltmeisterschaft. Er wurde gut ausgewählt, denn man findet schnell den roten Faden (sehen Sie ihn auch?), muß dann aber noch diverse Disharmonien umschiffen, was für Schwierigkeit sorgt. Und am Ende gibt es eine Überraschung!
1 | 1 | 2 |
---|---|---|
Tc3! | droht | Tc4# |
... | Kxe4 | Df4# |
... | fxe4 | Df6# |
... | S3xe4 | Sf5# |
... | S5xe4 | Sf3# |
Lxc2? | Txc2! | |
Ld3? | Lxb2! | |
Lf3? | S5e4! | |
Lxf5? | S3xe4! | |
Lxd5? | Td8! |
Der rote Faden sind hier die Verführungen durch den wLe4 in Form eines Läufersterns, die teilweise mit verschiedenen Drohungen ausgestattet sind (alle Läuferzüge außer 1.Lxd5 drohen 2.Db6#, deshalb die Bauern auf der 7.Reihe, 1.Lxd5 dagegen droht 2.Lxf7# und 2.Le6#) und auch mit unterschiedlicher Motivation widerlegt werden. In der Lösung kommt es dann überraschenderweise anders, der Läufer bleibt stehen und wird in den Varianten geschlagen!
Von links: Team Israel mit Ofer Comay, Omer Friedland und Lev Glanzspiegel (3. Platz), David Hodge (Großbritannien 1. Platz) und Team Polen mit Jakub Marciniszyn, Piotr Murdzia und Kacper Piorun (2. Platz) sowie Turnierleiter Axel Steinbrink. Es fehlen John Nunn und Jonathan Mestel (beide GB).
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 24931
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