Wolfgang Cleve-Prinz neuer Seniorenschach-Referent: "Es darf nicht sein, dass diese große Gruppe nicht repräsentiert wird."

7. Juni 2025

Neuer Referent für Senioren-Schach: Wolfang Cleve-Prinz (links)

Als er das Drama um die Wahl beim Bundeskongress um die Nachfolge von Wolfgang Block live verfolgte, fiel der Entschluss des Funktionärs aus dem Westerwald: Das muss ich machen!

Das Drama beim Bundeskongress in Paderborn verfolgte er live – bei SchachdeutschlandTV. Erst fiel bei der Wahl zum Referenten für Seniorenschach Wolfgang Fiedler durch, dann auch noch der per Telefon mobilisierte Gerhard Meiwald. Also: Kein Nachfolger für den scheidenden Wolfgang Block, dem das Präsidium noch einmal großen Dank für seine verbindende und erfolgreiche Arbeit aussprach. Wolfgang Cleve-Prinz schüttelte vor dem Computerschirm den Kopf, ein wenig fassungslos, dachte nach – und kam zu dem Entschluss: „Es darf nicht sein, dass eine solch große Gruppe im Deutschen Schachbund nicht repräsentiert wird.“ Rund ein Drittel aller DSB-Mitglieder sind schon im Seniorenbereich zu verorten – mancher fühlt sich zwar noch nicht so, aber der Pass sagt was anderes. Cleve Prinz, Jahrgang 1956, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, besprach sich mit seiner Frau, Mittwoch versandte er die Bewerbung – und seit Freitag hat er es schriftlich vom Präsidium des DSB: Er ist neuer Seniorenreferent, erstmal kommissarisch. „Herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft, diese Position zu übernehmen“, kabelte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach in den Westerwald, „ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit!“

Der Diplom-Psychologe war lange Jahre erfolgreich Vorsitzender des SK Altenkirchen

Wer ist Wolfgang Cleve-Prinz? Er ist Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut - bis Anfang nächsten Jahres noch in eigener Praxis tätig. Das gesetzliche Renteneintrittsalter hat er also erstmal verstreichen lassen, aus einfachem Grund: „Es macht noch Spaß.“ In seiner Freizeit ist er Schöffe am Landgericht in Koblenz. Man darf also darauf setzen, dass er, der in Bonn studiert hat, weise und gerechte Entscheidungen treffen kann.

Schach spielt er seit meinem zwölften Lebensjahr, motiviert durch eine Schulschach AG am Niederrhein. Seitdem ist er ununterbrochen Mitglied in verschiedenen Schachvereinen. Von 2004 bis 2014 war er Vorsitzender des SK Altenkirchen, hat in dieser Funktion mehrere Meisterschaften ausgerichtet; 1999, 2001 und 2005 die Deutschen Schacheinzelmeisterschaften, 2003 die Deutschen Fraueneinzelmeisterschaften, 2014 die Deutschen Schnell- und Blitzschachmeisterschaften für Männer und Frauen, 2012 das Rheinland-Pfalz Open - seit 2021 das Rheinland-Pfalz Senioren Open. Viele dieser Turniere hat er gemeinsam mit dem unvergessenen Gregor Johann und Sandra Schmidt organisiert und durchgeführt.

"Mir geht es um die Sache. Funktionärsgehabe gehört nicht zu meinen Stärken."

Seit 2019 ist er Schatzmeister des Schachbundes Rheinland-Pfalz, seit 2021 Seniorenreferent des Schachbundes Rheinland-Pfalz. „Meinen Entschluss, mich für die Position des DSB -Seniorenschach-Referats zur Verfügung zu stellen möchte ich mit einem Bild verdeutlichen“, sagt er: „Wenn in einem Mannschaftskampf ein Brett, aus welchen Gründen auch immer, nicht besetzt ist, wäre es aus sportlichen, respektvollen und auch aus gesellschaftlichen Blickwinkeln heraus nicht zu vertreten, das Brett frei zulassen.“ Die Senioren müssten gut repräsentiert sein. „Wichtig sind mir: Anzuerkennen was war - und Neues zu tun.“

Wie er genau Akzente setzen will? „Erstmal muss ich mich orientieren“, sagt er, „natürlich kann ich die Größe der Aufgabe noch nicht im Detail überschauen. Aber eines ist klar: Mir geht es immer um die Sache.“ Cleve-Prinz weiter: „Funktionärsgehabe zählt nicht zu meinen Stärken, vielmehr geht es mir darum, gute und preisgünstige Schachturniere zu organisieren sowie die Interessen der Senioren zu vertreten.“ Bleibt noch die Sache mit der kommissarischen Übernahme des Amtes. „Ich will mich noch nicht festlegen“, sagt er, „aber wenn ich ein gutes Team habe, wir in größeren Gruppen auch sehr gut zusammenarbeiten – dann kann ich mir vorstellen, dass auch längerfristig zu machen.“ (mw)

// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 36699

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