12. November 2021
Mit zwei 3:1 Auftaktsiegen sind die deutschen Nationalmannschaften erfolgreich in die Team-EM 2021 in Terme Čatež, Slowenien, gestartet. Gegen die Auswahlmannschaften der Schweiz (Frauen) und der Slowakei (Herren) setzten sich jeweils die favorisierten Deutschen souverän durch, auch wenn es gerade zu Beginn der Wettkämpfe Grund zum Zittern gab.
Bei den Frauen ließ Bundestrainer Yuri Yakovich mit Elisabeth Pähtz die deutsche Spitzenspielerin nach ihrem grandiosen Erfolg beim FIDE Grand Swiss vor wenigen Tagen pausieren. Zu Beginn sah es dann so aus, als ob sich dies womöglich hätte rächen können: Hanna Marie Klek verwechselte in der Eröffnung die Züge, wonach eines zum anderen kam. Schlussendlich blieb nichts Anderes übrig, als einer stark aufspielenden Eidgenossin zum Sieg zu gratulieren. Nach dem zwischenzeitlichen 0:1 drehten dann die anderen Nationalspielerinnen mächtig auf. Jana Schneider und Melanie Lubbe gewannen nahezu zeitgleich und brachten die deutsche Nationalmannschaft in Führung. Jana Schneider überspielte ihre Gegnerin positionell, während Melanie Lubbe in einer verwickelten Partie zuerst den entscheidenden taktischen Schlag ansetzen konnte. Was Jana und Melanie zu ihren Partien zu sagen haben, könnt ihr euch hier selbst anhören:
Den Tag vergoldete Josefine Heinemann mit einem Sieg im Schwerfigurenendspiel. Nachdem die Schweizerin Josefine die Bildung verbundener Freibauern gestattete, waren diese auch alsbald nicht mehr aufzuhalten. Kurz vor der Umwandlung konnte Josefine dann bereits den vollen Punkt verbuchen.
7 | Deutschland | Elo | 3:1 | Schweiz | Elo |
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1 | WGM Josefine Heinemann | 2336 | 1:0 | WIM Lena Georgescu | 2262 |
2 | WGM Hanna Marie Klek | 2343 | 0:1 | WGM Ghazal Hakimifard | 2267 |
3 | FM Jana Schneider | 2269 | 1:0 | WFM Laura Störi | 2130 |
4 | WGM Melanie Lubbe | 2311 | 1:0 | WIM Camille de Seroux | 2125 |
Auch bei den Männern im offenen Turnier lief der Start heikler ab, als manch einer es sich gewünscht hätte. „Dieter ist an Brett 1 eine Wand“ – so sagte es Rasmus Svane im Anschluss an den Mannschaftskampf. Doch gleich zu Beginn schwankte diese Wand ganz schön. Nachdem Liviu Dieter Nisipeanu ausgangs der Eröffnung eine Abwicklung falsch eingeschätzt hatte, konnte er noch von Glück sagen, dass er „nur“ ein Schwerfigurenendspiel mit Minusbauer zu verwalten hatte. Das allerdings gelang ihm mit Bravour! Dass er am Ende mit Minusbauer noch überlegte, weiterzuspielen, zeigt seine ganze Klasse in diesem Endspieltypus. An den weiteren Brettern sah es hingegen sehr gut aus. Matthias Blübaum gelang es am dritten Brett zwar schlussendlich nicht, etwas Greifbares aus seinem positionellen Vorteil zu machen. Dafür aber zogen Alexander Donchenko und Rasmus Svane – jeweils mit den weißen Steinen spielend – die positionellen Daumenschrauben nach und nach immer weiter an. Bei Alexanders Gegner gingen so zwei Bauern verloren, Rasmus dominierte derweil im Schwerfigurenendspiel das gesamte Brett. Was Rasmus zu seiner Partie und seiner Gewinnführung zu sagen hat, könnt ihr hier in Ton und Farbe sehen:
9 | Slowakei | Elo | 1:3 | Deutschland | Elo |
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1 | GM Jergus Pechac | 2562 | ½:½ | GM Liviu Dieter Nisipeanu | 2651 |
2 | IM Juraj Druska | 2508 | 0:1 | GM Alexander Donchenko | 2645 |
3 | IM Tamas Petenyi | 2458 | ½:½ | GM Matthias Blübaum | 2647 |
4 | IM Samir Sahidi | 2432 | 0:1 | GM Rasmus Svane | 2628 |
Mit zwei Siegen im Rücken gehen die deutschen Teams morgen gleich nochmals als Favoriten in ihren jeweiligen Matches: Die Frauen bekommen es mit den Norwegerinnen zu tun, während auf die deutschen Herren das Nachbarschaftsduell gegen Dänemark ansteht. Ab 15 Uhr ist wieder Daumen drücken angesagt!
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