28. Mai 2022
Der dritte Tag der zentralen Frauenbundesliga-Endrunde war geprägt von eindeutigen Favoritensiegen. Die ersten fünf der Tabelle konnten alle Siege einfahren und den Abstand zwischen 1. und 2. Hälfte des Tableaus eindrucksvoll demonstrieren. Die einzige ausgeglichene Paarung entstand zwischen Bad Königshofen und dem Hamburger SK, der bereits am Vortag gegen Schwäbisch Hall demonstriert hatte, dass auch die stärksten Teams stets aufpassen müssen, wenn es gegen die Nordlichter geht.
Nahtlos an ihre Leistung aus dem Match gegen Schwäbisch Hall konnte die Inderin Rout Padmini anknüpfen. Nach ihrem Sieg gegen die Europameisterin 2019 Alina Kashlinskaya fiel ihr gegen Bad Königshofen Nationalspielerin Jana Schneider zum Opfer. Die Nationalspielerin kalkulierte ein Turmmanöver im 18. Zug fehl, den daraus entstehenden Vorteil gab die Inderin die gesamte Partie bis zur Aufgabe im 63. Zug durch Jana nicht mehr ab.
Insgesamt sollte das aber nicht reichen. Durch zwei Siege von Lela Javakhishvili und Meri Arabidze ging Bad Königshofen 3:2 in Front. Bei diesem Stand gelang es Monika Socko gegen Dinara Saduakassova eine heldenhafte Verteidigungsleistung zu liefern und Remis zu halten. Allerdings war das trotzdem nicht genug, Bad Königshofen sollte 3,5 - 2,5 gewinnen.
Verstärkung durch eine "siebte Frau" hatte Bad Königshofen durch Dina Belenkaya. Die bekannte Streamerin war zwar nicht am Brett im Einsatz, kommentierte die Paarungen allerdings auf ihrem Twitchkanal inklusive Livebildern aus dem Turniersaal.
Jana Schneider hat sich mit Td2? potenziell in Probleme gebracht. findet Padmini hier Tad1 oder Tfd1 und lässt den b2-Bauern einfach hängen? Das ist der einzige Weg zum Vorteil. Aber die Varianten sind tief und kompliziert!#fblschach pic.twitter.com/C7u7HJhjqD
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) May 27, 2022
Monika Socko hat es geschafft, sich aus einem verlorenen Endspiel heraus wieder in die Partie reinzukämpfen. Das Problem ist aber, dass überleben nicht reicht. Für Mannschaftspunkte müsste sie irgendwie gewinnen, denn Bad Königshofen führt 3:2!#fblschach pic.twitter.com/oEUZPHUPXn
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) May 27, 2022
Br. | Hamburger SK | Elo | 2½:3½ | SC Bad Königshofen 1957 | Elo |
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1 | GM Monika Socko | 2384 | ½:½ | IM Iulija Osmak | 2428 |
2 | IM Rout Padmini | 2348 | 1:0 | WGM Jana Schneider | 2303 |
3 | WIM Zsòka Gaàl | 2323 | ½:½ | WGM Tatjana Melamed | 2353 |
4 | Eline Roebers | 2369 | 0:1 | IM Anastasia Savina | 2348 |
5 | WGM Sarah Papp | 2305 | 0:1 | WGM Alexandra Obolentseva | 2305 |
6 | WIM Lyubka Genova | 2225 | ½:½ | WIM Maria Schöne | 2222 |
Zwei Teams kämpfen noch um den Titel. Baden-Baden und Schwäbisch Hall. Gestern bekamen es beide mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu tun und es gelang ihnen souverän, den Klassenunterschied zu verdeutlichen. Beide mussten lediglich einen halben Punkt abgeben, für Harksheide gelang Julia Antolak gegen Schwäbisch Hall der "Ehrenhalbe", Katharina Nwerkla gelang dies für den SK Lehrte gegen Baden-Baden.
Somit marschierten beide Teams im Gleichschritt auf das mit Spannung erwartete Duell. Samstag um 10 Uhr treffen beide Teams aufeinander und die Konstellation ist eindeutig. Schwäbisch Hall muss gewinnen, wenn sie noch an Baden-Baden vorbeiziehen wollen. Wenn ihnen das nicht gelingt, können dort schon die Sektkorken knallen.
Br. | TuRa Harksheide | Elo | ½:5½ | SK Schwäbisch Hall | Elo |
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1 | IM Laura Unuk | 2338 | 0:1 | IM Alina Kashlinskaya | 2498 |
2 | WGM Julia Antolak | 2371 | ½:½ | IM Lela Javakhishvili | 2480 |
3 | WFM Anamarija Radikovic | 2133 | 0:1 | IM Meri Arabidze | 2436 |
4 | WFM Katarzyna Adamowicz | 2108 | 0:1 | IM Ekaterina Atalik | 2414 |
5 | Carina Brandt | 2061 | 0:1 | IM Deimante Daulyte-Cornette | 2372 |
6 | Inken Köhler | 2002 | 0:1 | IM Irina Bulmaga | 2397 |
Br. | OSG Baden-Baden | Elo | 5½:½ | SK Lehrte | Elo |
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1 | GM Zhansaya Abdumalik | 2489 | 1:0 | WIM Fiona Sieber | 2264 |
2 | IM Elisabeth Pähtz | 2497 | ½:½ | WIM Katharina Newrkla | 2232 |
3 | IM Anna Zatonskih | 2386 | 1:0 | Nicole Manusina | 2003 |
4 | IM Nurgyul Salimova | 2418 | 1:0 | Ritta Yaghy | 2010 |
5 | WGM Josefine Heinemann | 2300 | 1:0 | Monika Braje | 1773 |
6 | WIM Iamze Tammert | 2302 | 1:0 | Petra Grabowski | 1635 |
Die SF Deizisau gaben sie angeführt von Nationalspielerin Hanna Marie Klek keien Blöße und haben sich mit ihrem deutlichen 5:1 gegen den SV Hemer eine gute Ausgangsposition im Medaillenkampf erhalten. Für den SV Hemer geht es am Samstag gegen die Rodewischer Schachmiezen darum, zumindest einen Mannschaftspunkt mitzunehmen, um in der letzten Runde, in der sie spielfrei haben, im Abstiegskampf nicht zittern und auf die Ergebnisse andere hoffen zu müssen.
Die Rodewischer Schachmiezen konnte sich mit ihrem Sieg in der ersten Tabellenhälfte festsetzen. Ebenfalls ohne Niederlage konnten sie sich mit 5:1 gegen die SG Löberitz gewinnen, wobei zumindest Nationalspielerin Melanie Lubbe dabei eine große Prise Glück hatte. Nachdem sie die halbe Partie über ganz schön zu kämpfen hatte, unterlief ihrer Gegnerin Ilze Berzina in Zeitnot im 40. Zug das Missgeschick, ein Matt in zwei zu übersehen.
Br. | SG 1871 Löberitz | Elo | 1:5 | Rodewischer Schachmiezen | Elo |
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1 | WGM Laura Rogule | 2297 | ½:½ | WIM Alicja Sliwicka | 2273 |
2 | WGM Ilze Berzina | 2180 | 0:1 | WGM Melanie Lubbe | 2308 |
3 | WFM Elina Otikova | 2090 | ½:½ | WGM Julia Movsesian | 2313 |
4 | Nadine Naumann | 1951 | 0:1 | WGM Regina Theissl-Pokorna | 2302 |
5 | Christine Giebel | 1833 | 0:1 | WIM Magdalena Miturova | 2217 |
6 | Rebekka Schuster | 1830 | 0:1 | WFM Alena Kubikova | 2093 |
Br. | Schachfreunde Deizisau | Elo | 5:1 | SV Hemer 1932 | Elo |
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1 | WGM Hanna Marie Klek | 2362 | ½:½ | WGM Elena Luminita Cosma | 2277 |
2 | IM Inna Gaponenko | 2332 | 1:0 | WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky | 2291 |
3 | IM Zoya Schleining | 2329 | ½:½ | WFM Alessia-Mihaela Ciolacu | 2198 |
4 | WGM Jovana Rapport | 2294 | 1:0 | WGM Iulia-Ionela Ionica | 2186 |
5 | WGM Elena Köpke | 2285 | 1:0 | Lisa-Marie Möller | 1927 |
6 | WIM Mara Jelica | 2121 | 1:0 | Catriona Dartmann Aubanell | 1874 |
Am Samstag, dem 28. Mai, geht es um 10 Uhr weiter. Den spannenden Titelkampf zwischen Baden-Baden und Schwäbisch Hall sowie die gesamten letzten beiden Runden wird Garry "Gunny" Leusch auf schachdeutschland.tv live kommentieren. Die Live-Übertragung der Partien findet ihr unter folgenden Links:
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