20. März 2022
Endlich geht die Frauenbundesliga an drei Standorten gleichzeitg an den Start. Während der erste Spieltag pandemiebedingt eher ein "Rumpfspieltag" war, ging es dieses Wochenende in die Vollen. In Hamburg, Löberitz und Bad Königshofen wurde um die Punkte gespielt und von Spielerinnen der Weltklasse, spielstarken Routiniers bis hin zu Nachwuchsspielerinnen war alles im Einsatz.
Schiedsrichter: FSR Heinz-Werner Szudra
In Hamburg kam es zum Treffen der verlustpunktfrei gestarteten Spitzenreiter aus Hamburg, Harksheide, Deizisau und Baden-Baden. Dabei waren die Rollen sehr unterschiedlich verteilt. Während die OSG Baden-Baden Titelfavorit ist, sind die Teams des Hamburger SK und der SF Deizisau Teil der erweiterten Spitze und durchaus in der Lage auch oben anzugreifen. Für TuRa Harksheide steht trotz des guten Startes zunächst der Klassenerhalt im Vordergrund, gegen Deizisau und Baden-Baden waren sie an diesem Wochenende klarer Außenseiter.
Baden-Baden hatte die Schwestern Mariya und Anna Muzychuk dabei, die es sich trotz gerade erst erfolgter Flucht aus der Ukraine über Polen nach Spanien nicht nehmen ließen, an diesem Wochenende in Hamburg anzutreten. Die beiden Schwestern sind seit der Saison 2009/2010 fester Bestandteil des Kaders und 13 Jahre Vereinszugehörigkeit spielen bei einer solchen Entscheidung sicher eine gewichtige Rolle. Außerdem wurde zusätzlich noch die deutsche Nummer 1 Elisabeth Pähtz aufgestellt.
Parallel brachte Deizisau gegen Harksheide auch immerhin ~600 Elopunkte mehr auf die Waage. Wer jedoch dachte, dass die Begegnungen Harksheide - SF Deizisau sowie HSK - Baden-Baden eine klare Angelegenheit für die beiden Gäste aus Baden-Württemberg werden würde, musste seinen Irrtum schnell einsehen. Die Hamburgerinnen lieferten lange einen engagierten und knappen Kampf. Diana Baciu gelang ein respektabler halber Punkt gegen Elisabeth Pähtz. Die Remisstellung hätte mit einem möglichen Qualitätsopfer aber durchaus noch Potenzial zum weiterspielen gehabt.
Siege von Nurgyul Salimova und Zhansaya Abdumalik brachten Baden-Baden in Führung, im Gegenzug gelang dem HSK durch den Sieg von Lyubka Genova der Anschluss zum 2:3.
Somit hing alles an der letzten noch laufenden Partie.
Wenn der @HSK1830 gegen Baden-Baden eine Überraschung schaffen will, muss Eline Roebers gegen Anna Muzychuk gewinnen. Wie aber soll das aus dieser Stellung gelingen?#fblschach pic.twitter.com/ViFoOSQmF1
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) March 19, 2022
Das war in der Stellung aber kaum möglich, wenn überhaupt hatte Anna Muzychuk Gewinnchancen. Diese konnte sie zwar nicht mehr verwerten, das Remis war aber genug für den knappen 3,5:2,5-Sieg über den Hamburger SK.
Mit dem Teamchef des HSK, Andi Albers, haben wir noch ein Interview über die Philosophie des HSK, die Begleitumstände dieses Wochenendes und die eigenen Erwartungen geführt.
Nicht weniger spannend sollte sich der Kampf zwischen Harksheide und Deizisau gestalten. An den Brettern 3 bis 5 wechselten sich beide Seiten mit den Weißsiegen ab, zusätzlich wurde die Partie an Brett 2 Remis gegeben, so dass der Kampf lange 1,5:2,5 für Deizisau stand. Die deutsche Nationalspielerin Hanna Marie Klek am Deizisauer Brett 1 hatte Gewinnchancen, in einem Leichtfigurenendspiel mit 2 Minusbauern gelang es Julia Antolak aber irgendwie noch, sich herauszuwinden.
Julia Antolak mit einem ganz wichtigen halben Punkt für @SchachTura gegen die deutsche Nationalspielerin Hanna Marie Klek! Zwischenstand 2 - 3 für Deizisau.#fblschach pic.twitter.com/Ig1N9IpCv9
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) March 19, 2022
Somit lag es an der Paarung Inken Köhler - Angelika Valkova am 6. Brett den Ausgang des Kampfes zu entscheiden. Nach 69 Zügen gelang es Inken Köhler in einer Partie, in der sie seit dem 14. Zug ohne Unterbrechung besser stand, den Sieg einzufahren und den Deizisauerinnen völlig überraschend einen Mannschaftspunkt zu entreißen. Im Anschluss haben wir sowohl ein Interview mit der Harksheider Matchwinnerin, als auch den beiden Siegerinnen für Baden-Baden, Zhansaya Abdumalik und Nurgyul Salimova, geführt.
Br. | Hamburger SK | Elo | 2½:3½ | OSG Baden-Baden | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Monika Socko | 2393 | ½:½ | GM Mariya Muzychuk | 2544 |
2 | Eline Roebers | 2331 | ½:½ | GM Anna Muzychuk | 2531 |
3 | WGM Sarah Papp | 2300 | 0:1 | GM Zhansaya Abdumalik | 2493 |
4 | WIM Diana Baciu | 2289 | ½:½ | IM Elisabeth Pähtz | 2507 |
5 | WGM Judith Fuchs | 2233 | 0:1 | IM Nurgyul Salimova | 2399 |
6 | WIM Lyubka Genova | 2222 | 1:0 | Rebecca Doll | 1937 |
Br. | TuRa Harksheide | Elo | 3:3 | Schachfreunde Deizisau | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WGM Julia Antolak | 2368 | ½:½ | WGM Hanna Marie Klek | 2314 |
2 | WFM Anamarija Radikovic | 2121 | ½:½ | IM Zoya Schleining | 2320 |
3 | WFM Maria Gosciniak | 2100 | 0:1 | WGM Jovana Rapport | 2299 |
4 | WFM Katarzyna Adamowicz | 2084 | 1:0 | WGM Elena Köpke | 2302 |
5 | Carina Brandt | 2078 | 0:1 | WIM Mara Jelica | 2085 |
6 | Inken Köhler | 1988 | 1:0 | Anzhelika Valkova | 2048 |
Schiedsrichter: FSR Roland Katz / NSR Heike Erika Goldmund
In Löberitz kam es im Gegensatz zu Hamburg zum Treffen der Punktlosen, wobei dies unterschiedliche Gründe hatte. Während Allianz Leipzig und die SG Löberitz schlicht noch keinen Wettkampf gespielt hatten und noch Nachholspieltage zu bestreiten haben, waren der SV Hemer und SK Lehrte jeweils mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet.
SK Lehrte hatte die ersten Probleme bereits vor Beginn der ersten Runde. Das gesamte Wochenende konnten sie leider nur mit 5 Spielerinnen antreten, so dass das Team bereits vom ersten Zug an gegen einen Rückstand anarbeiten musste. Zwar gelang Fiona Sieber gegen die FIDE-Geschäftsführerin Dana Reizniece-Ozola ein Achtungserfolg, trotzdem gelang Löberitz ein letztlich ungefährdeter 4,5:1,5-Sieg.
Knapper war es hingegen bei SV Weißblau Allianz Leipzig gegen den SV Hemer. Zunächst musste Hemer laut vereinseigenem Bericht kurzfristig aufgrund von nachvollziehbaren Absagen auf eine Großmeisterin verzichten und die Aufstellung umstellen. Und auch im Kampf selbst, musste die ein oder andere Klippe umschifft werden. Leipzig ging zunächst überraschend durch den frühen Sieg von Petra Schulz nach 28 Zügen in Führung. Und auch an einigen anderen Brettern hatten die Spielerinnen des SV Hemer mit Stellungsproblemen und Zeitnot zu kämpfen.
Diese Probleme sollten die Hemerinnen im Laufe des Kampfes aber zunehmend in den Griff kriegen. Spätestens als Lisa-Marie Möller der Sieg zum 3:2 gelang, während gleichzeitig ihre Teamkollegin WFM Alessia-Mihaela Ciolacu in einem Turmendspiel mit 2 Bauern gegen einen Bauern sorgenfrei auf Gewinn spielen konnte, war der Hemer Sieg sicher. Dieses Endspiel wurde in dieser Konstellation vom 49. Zug an geknetet. Im 96. Zug gab es erst kurz vor der 50-Züge-Regel einen Bauernzug und im 125. Zug stand dann tatsächlich noch der Sieg für Ciolacu sowie die Erhöhung auf einen 4:2-Sieg für Hemer fest.
Dieser Sieg war nicht nur der erste Saisonsieg sondern laut eigener Vereinsauskunft "der erste Bundesligasieg des Schachvereins im 90. Jahr seines Bestehens." Herzlichen Glückwunsch dazu!
Br. | SG 1871 Löberitz | Elo | 4½:1½ | SK Lehrte | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WGM Dana Reizniece-Ozola | 2283 | 0:1 | WIM Fiona Sieber | 2270 |
2 | WGM Laura Rogule | 2317 | +:- | WIM Katharina Newrkla | 2247 |
3 | WGM Ilze Berzina | 2192 | ½:½ | Stefanie Düssler | 2119 |
4 | WFM Elina Otikova | 2105 | 1:0 | Nicole Manusina | 2017 |
5 | Nadine Naumann | 1960 | 1:0 | Petra Grabowski | 1622 |
6 | Christine Giebel | 1827 | 1:0 | Charlotte Loßin | 1527 |
Br. | SV Weißblau Allianz Leipzig | Elo | 2:4 | SV Hemer | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | IM Karina Cyfka | 2401 | ½:½ | WGM Elena Luminita Cosma | 2281 |
2 | IM Klaudia Kulon | 2319 | ½:½ | WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky | 2297 |
3 | WFM Olga Hincu | 2070 | 0:1 | WFM Alessia-Mihaela Ciolacu | 2239 |
4 | WFM Petra Schulz | 1991 | 1:0 | WGM Iulia-Ionela Ionica | 2194 |
5 | WFM Katrin Dämering | 1978 | 0:1 | Lisa-Marie Möller | 1903 |
6 | WFM Dr. Anita Just | 1895 | 0:1 | Catriona Dartmann Aubanell | 1834 |
Schiedsrichter: ISR Dan-Peter Poetke
Das Wochenende in Bad Königshofen wurde zunächst von der unschönen Nachricht getrübt, dass Bad Kissingen erneut nicht antreten würde. Die Turnierordnung sieht nach dem dritten Nichtantritt den Ausschluss aus der Saison vor. Ohne der noch zu fällenden Entscheidung vorgreifen zu wollen, scheint somit das erste abgestiegene Team der Saison festzustehen.
Die einzige Paarung an diesem Tag fand somit zwischen dem SK Schwäbisch Hall und den Rodewischer Schachmiezen statt. Für den Vizemeister Schwäbisch Hall war es der Saisonauftakt und nach der im letzten Jahr knapp verpassten Meisterschaft gehen sie sicherlich nicht weniger hungrig in die Saison. Das machte auch die Aufstellung mit einem Eloschnitt über 2400 deutlich, die an allen 6 Brettern deutlich favorisiert waren. Zwar gelang den Schachmiezen mit einem 2:4 sowie dem Sieg von Natalie Kanakova gegen die 250 Elopunkte stärkere Deimante Daulyte-Cornette durchaus ein ordentliches Ergebnis. Letztlich dürfte das nach der dritten Niederlage im dritten Match allerdings nur ein schwacher Trost sein. Da mit Baden-Baden, Deizisau und Schwäbisch Hall allerdings auch so ziemlich das härteste mögliche Auftaktprogramm anstand, muss das für den weiteren Saisonverlauf noch nichts heißen.
Br. | SC Bad Königshofen | Elo | 6:0 | Kisschess | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | IM Polina Shuvalova | 2504 | +:- | IM Irine Kharisma Sukandar | 2386 |
2 | GM Olga Girya | 2408 | +:- | WIM Annmarie Mütsch | 2263 |
3 | IM Iulija Osmak | 2432 | +:- | WIM Oliwia Kiolbasa | 2388 |
4 | FM Jana Schneider | 2266 | +:- | WGM Viktoria Radeva | 2261 |
5 | WGM Tatjana Melamed | 2334 | +:- | WIM Susanna Gaboyan | 2247 |
6 | IM Anastasia Savina | 2345 | +:- | Ekaterina Diakonova | 2157 |
Br. | SK Schwäbisch Hall | Elo | 4:2 | Rodewischer Schachmiezen | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Nino Batsiashvili | 2472 | ½:½ | WIM Alicja Sliwicka | 2274 |
2 | IM Lela Javakhishvili | 2479 | 1:0 | WGM Melanie Lubbe | 2301 |
3 | IM Meri Arabidze | 2432 | ½:½ | WGM Julia Movsesian | 2309 |
4 | IM Ekaterina Atalik | 2415 | 1:0 | WIM Magdalena Miturova | 2205 |
5 | IM Deimante Daulyte-Cornette | 2385 | 0:1 | WIM Natalie Kanakova | 2134 |
6 | IM Irina Bulmaga | 2390 | 1:0 | WFM Hana Kubikova | 2067 |
Schiedsrichter: FSR Heinz-Werner Szudra
Nachdem für TuRa Harksheide bereits am Vortag deutliche Außenseiterinnen waren, war die Lage heute gegen Baden-Baden nur noch extremer. Alles andere als eine Niederlage wäre schockierend gewesen.
Entsprechend ging der Kampf auch los. Es dauerte nicht lange, bis das Duo Zhansaya Abdumalik und Nurgyul Salimova ihren gestrigen Siegen weitere folgen ließen und damit Baden-Baden deutlich in Führung brachten.
Abdumalik Zhansaya packt die Abrissbirne aus und will heute kurzen Prozess machen!#fblschach pic.twitter.com/PeAzZ4b87j
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) March 20, 2022
Nurgyul Salimova opfert erst eine Qualität und sichert sich anschließend mit einem erfolgreichen Mattangriff den Sieg. 2 aus 2 für sie an diesem Wochenende!#fblschach pic.twitter.com/kupQKlF5Yc
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) March 20, 2022
Schließlich stand es nach kaum 3 Stunden bereits 3,5:0,5 und das Wochenende für die OSG Baden-Baden war perfekt. Da tat es am Ende dann nur wenig weh, dass Rebecca Doll gegen Inken Köhler im "Duell der Eigengewächse" die zweite Niederlage des Wochenendes verkraften musste und der Kampf noch 4:2 ausging.
Das Duell zwischen dem Hamburger SK und den SF Deizisau war das Duell zweier Teams, die beide oben dranbleiben wollten. Wer auch immer verlieren würde, hätte vorerst den Kontakt zur Spitze verloren.
Die Paarung wurde der für beide Seiten erwartet harte Kampf. Während der Parallelkampf bereits entschieden war, wurde hier noch an allen(!) 6 Brettern gespielt. Nach der Führung für Deizisau durch Mara Jelica, gelang Sarah Papp der zwischenzeitliche Ausgleich für den HSK. Sarah war dieses Wochenende nicht allein da, sondern hatte an beiden Tagen ihr neun Monate altes Kind mit dabei. Die Kinderbetreuung vor Ort lief reibungslos, so dass ihr Einsatz erst möglich wurde.
Beim Stand von 2:2 mussten Monika Socko und Constanze Wulf für den HSK jeweils eine schwierige Endspielstellung verteidigen. Das gelang allerdings nicht, so dass sowohl Nationalspielerin Hanna Marie Klek als auch Anzhelika Valkova nach 5 Stunden mit vollen Punkten den 4:2-Sieg für Deizisau sicherstellten.
Zum Abschluss des Tages in Hamburg hat sich Anna Muzychuk im Interview sowohl über schachliches, ihre Verbindung zur OSG Baden-Baden, aber auch zu den persönlichen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine geäußert.
Br. | Schachfreunde Deizisau | Elo | 4:2 | Hamburger SK | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WGM Hanna Marie Klek | 2314 | 1:0 | GM Monika Socko | 2393 |
2 | IM Zoya Schleining | 2320 | ½:½ | Eline Roebers | 2331 |
3 | WGM Jovana Rapport | 2299 | 0:1 | WGM Sarah Papp | 2300 |
4 | WGM Elena Köpke | 2302 | ½:½ | WGM Judith Fuchs | 2233 |
5 | WIM Mara Jelica | 2085 | 1:0 | WFM Stefanie Scognamiglio | 2065 |
6 | Anzhelika Valkova | 2048 | 1:0 | Constanze Wulf | 1844 |
Br. | OSG Baden-Baden | Elo | 4:2 | TuRa Harksheide | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Mariya Muzychuk | 2544 | ½:½ | WGM Julia Antolak | 2368 |
2 | GM Anna Muzychuk | 2531 | 1:0 | WFM Anamarija Radikovic | 2121 |
3 | GM Zhansaya Abdumalik | 2493 | 1:0 | WFM Maria Gosciniak | 2100 |
4 | IM Elisabeth Pähtz | 2507 | ½:½ | WFM Katarzyna Adamowicz | 2084 |
5 | IM Nurgyul Salimova | 2399 | 1:0 | Carina Brandt | 2078 |
6 | Rebecca Doll | 1937 | 0:1 | Inken Köhler | 1988 |
Schiedsrichter: FSR Roland Katz
Zwischen Hemer und Löberitz kam es an den Brettern 1 - 4 zu der kuriosen Konstellation "Rumänien gegen Lettland". Es hatte durchaus etwas von einem Duell der Team-EM, plus hinzugefügte Bretter 5 und 6. Während an den Brettern 1 - 4 das Ergebnis 2,5:1,5 für die Rumäninnen des SV Hemer lautete, ließen die beiden Youngster an Brett 5 und 6, Lisa-Marie Möller Catriona & Dartmann Aubanell, mit zwei Siegen nichts anbrennen. 4/4 aus für die beiden Spielerinnen an den Brettern 5 und 6 waren eine wichtige Bank für den Hemer Doppelerfolg an diesem Wochenende. Vor dem Doppelspieltag schrieb der Verein folgendes: "Wir werden auch an diesem Wochenende sowohl mit Großmeisterinnen als auch mit Nachwuchsspielerinnen antreten und auch in dieser sportlich bedeutenden Situation nicht von unserem Konzept abweichen." Das dürfte mal voll aufgegangen sein!
Im Parallelkampf gelang SV Weißblau Allianz Leipzig gegen SK Lehrte mit 5:1. Favorisiert und gegen nur 5 Lehrterinnen gelang ein deutlicher Sieg der sich in den Partieverläufen bereits früh abzeichnete und zugleich auch der erste Punktgewinn der Saison war.
Br. | SV Hemer | Elo | 4½:1½ | SG 1871 Löberitz | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WGM Elena Luminita Cosma | 2281 | 1:0 | WGM Dana Reizniece-Ozola | 2283 |
2 | WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky | 2297 | ½:½ | WGM Laura Rogule | 2317 |
3 | WFM Alessia-Mihaela Ciolacu | 2239 | 0:1 | WGM Ilze Berzina | 2192 |
4 | WGM Iulia-Ionela Ionica | 2194 | 1:0 | WFM Elina Otikova | 2105 |
5 | Lisa-Marie Möller | 1903 | 1:0 | Nadine Naumann | 1960 |
6 | Catriona Dartmann Aubanell | 1834 | 1:0 | Rebekka Schuster | 1840 |
Br. | SK Lehrte | Elo | 1:5 | SV Weißblau Allianz Leipzig | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WIM Fiona Sieber | 2270 | 0:1 | IM Karina Cyfka | 2401 |
2 | WIM Katharina Newrkla | 2247 | -:+ | IM Klaudia Kulon | 2319 |
3 | Stefanie Düssler | 2119 | 0:1 | WFM Olga Hincu | 2070 |
4 | Nicole Manusina | 2017 | ½:½ | WFM Petra Schulz | 1991 |
5 | Petra Grabowski | 1622 | ½:½ | WFM Heike Germann | 1992 |
6 | Charlotte Loßin | 1527 | 0:1 | WFM Dr. Anita Just | 1895 |
Schiedsrichter: ISR Dan-Peter Poetke
In Bad Königshofen fand zwar wieder nur ein Kampf statt, dieser hatte dafür aber in sich. Gegen die favorisierten aktuellen Deutschen Meisterinnen von Bad Königshofen gelang den Schachmiezen im vierten Anlauf der erste Saisonsieg und ein wichtiger Befreiungsschlag. Im Duell der Nationalspielerinnen konnte sich Melanie Lubbe gegen Jana Schneider durchsetzen zusätzlich lieferten aus der tschechischen Achse der Schachmiezen Magdalena Miturova & Natalie Kanakova zwei weitere ganze Punkte. Das war letztlich zu viel, so dass auch der Sieg von Iulija Osmak für den amtierenden Deutschen Meister die 2:4-Niederlage nicht mehr verhindern konnte. Eine faustdicke Überraschung und ein herber Rückschlag für die Bad Königshoferinnen auf dem Weg zur Titelvereidigung!
Br. | Rodewischer Schachmiezen | Elo | 4:2 | SC Bad Königshofen | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WIM Alicja Sliwicka | 2274 | 0:1 | IM Iulija Osmak | 2432 |
2 | WGM Melanie Lubbe | 2301 | 1:0 | FM Jana Schneider | 2266 |
3 | WGM Julia Movsesian | 2309 | ½:½ | WGM Tatjana Melamed | 2334 |
4 | WIM Magdalena Miturova | 2205 | 1:0 | WGM Dina Belenkaya | 2264 |
5 | WIM Natalie Kanakova | 2134 | 1:0 | WGM Dinara Dordzhieva | 2325 |
6 | WFM Hana Kubikova | 2067 | ½:½ | WIM Maria Schöne | 2210 |
Br. | Kisschess | Elo | 0:6 | SK Schwäbisch Hall | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | IM Irine Kharisma Sukandar | 2386 | -:+ | IM Dinara Saduakassova | 2446 |
2 | WIM Annmarie Mütsch | 2263 | -:+ | IM Alina Kashlinskaya | 2490 |
3 | WIM Oliwia Kiolbasa | 2388 | -:+ | GM Nino Batsiashvili | 2472 |
4 | WGM Viktoria Radeva | 2261 | -:+ | IM Lela Javakhishvili | 2479 |
5 | WIM Susanna Gaboyan | 2247 | -:+ | IM Meri Arabidze | 2432 |
6 | Ekaterina Diakonova | 2157 | -:+ | IM Ekaterina Atalik | 2415 |
Pl | Mannschaft | Sp. | MP | BP | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | OSG Baden-Baden | 4 | 8 | 18,0 | x | 4 | 3½ | 4½ | + | |||||||
2. | Schachfreunde Deizisau | 4 | 7 | 18,0 | x | 3 | 4 | 5 | + | |||||||
3. | TuRa Harksheide | 4 | 5 | 13,0 | 2 | 3 | x | 4 | 4 | |||||||
4. | SV Hemer 1932 | 4 | 4 | 13,0 | 2 | x | 2½ | 4 | 4½ | |||||||
5. | Hamburger SK | 4 | 4 | 12,5 | 2½ | 2 | 3½ | x | 4½ | |||||||
6. | SK Schwäbisch Hall | 2 | 4 | 10,0 | x | 4 | + | |||||||||
7. | Rodewischer Schachmiezen | 4 | 2 | 8,5 | 1½ | 1 | 2 | x | 4 | |||||||
8. | SC Bad Königshofen 1957 | 2 | 2 | 8,0 | 2 | x | + | |||||||||
9. | SV WB Allianz Leipzig | 2 | 2 | 7,0 | 2 | x | 5 | |||||||||
10. | SG 1871 Löberitz | 2 | 2 | 6,0 | 1½ | x | 4½ | |||||||||
11. | SK Lehrte | 4 | 0 | 6,0 | 2 | 1½ | 1 | 1½ | x | |||||||
12. | Kisschess | 4 | 0 | 0,0 | - | - | - | - | x |
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Update 23.03.2022: Der Beitrag wurde noch einmal überarbeitet und insbesondere die Partien aus Bad Königshofen eingefügt. (Red.)
// Archiv: DSB-Nachrichten - Frauenschach // ID 24184