Erster Tag der Deutschen Meisterschaften. Und das erste Schach-Drama. Es ereignete sich um 19.10 Uhr. GM Frederik Svane stürmte aus dem Spielsaal, der Black Box, wütend auf sich selbst, rang er mühevoll um Fassung – die er nur langsam wieder gewann. Die deutsche Nummer zwei hatte gegen GM Dennis Wagner eine Partie noch verloren, in der er den Gegner fast erdrückte. “Im Moment fühle ich mich wirklich schlecht - für Frederik”, sagte der Sieger, der sein Glück kaum fassen konnte: “Er war über einen sehr langen Zeitraum deutlich besser, es sah nie aus, als ob er verlieren könnte. Dann machte ich ein Verzweiflungsopfer – und er bekam Panik und reagiert völlig falsch.” So, wie es Wagner niemals gehofft hatte. Ein Deja-vu-Erlebnis, denn vor zwei Jahren beim German Masters in Rosenheim gab es das schonmal. Svane, drückend überlegen, unterlag auch damals noch Wagner, der damals wie heute fair einräumte: “Ein sehr glücklicher Sieg.” Mitgefühl bekam Frederik Svane von seinem Bruder Rasmus. “Es gibt nichts Schlimmeres als eine gewonnene Partie noch zu verlieren. Frederik ärgert sich immer sehr über Niederlagen – und über solche besonders.” GM Rasmus Svane hingegen gewann eine sehr lange und intensive Partie, in der GM Niclas Huschenbeth bis zum Schluss um ein Remis fightete. Passend zum Spielort, wie Rasmus Svane befand: “Das ist schon eine besondere Atmosphäre hier. Wie in einer kleinen Arena, mit wenig Platz zum Spazierengehen – aber es passt zu solchen Titelkämpfen.” Psychologisch wähnt er sich jetzt in einer guten Position. Und sein Bruder, da dürften alle sicher sein: “Der kommt wieder zurück. Es ist erst eine Runde gespielt – und es ist Frederik.” Der Kämpfer aus Lübeck.