10.06.2025
Nach elf Jahren kehren die morgen startenden Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaften nach Bad Neuenahr-Ahrweiler zurück. Wie 2014 ist das Kurhaus der Austragungsort. Das Haus wurde bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 schwer beschädigt. Das Gebäude hielt zwar den Wassermassen stand, aber das Erdgeschoss wurde komplett zerstört, die oberen Etagen blieben zum Glück unversehrt. Die Steigenberger-Gruppe entschloss sich zu einer umfassenden Modernisierung, die nach rund drei Jahren abgeschlossen wurde. Am 1. Juni 2024 öffnete das Kurhaus wieder. Gottfried Schumacher, selbst langjähriger Teilnehmer der Meisterschaften und aktuell im Orgateam, fasste die Ereignisse in einem Grußwort zusammen: "Freuen Sie sich auf eine schöne Sommerzeit im neuen Gewand unseres Kurhauses! [...] Ich [konnte] mich [selbst] überzeugen, alles ist angerichtet in edler Atmosphäre. Dennoch ist noch nicht alles perfekt aufgebaut nach der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021, das Stadtbild sieht wieder gut aus, nicht überall wie gewünscht, aber die Infrastruktur hinsichtlich städtischen Lebens funktioniert wieder. Machen Sie sich auf den Weg vieles Spannendes zu entdecken."
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Als er das Drama um die Wahl beim Bundeskongress um die Nachfolge von Wolfgang Block live verfolgte, fiel der Entschluss des Funktionärs aus dem Westerwald: Das muss ich machen!
07.06.2025
Das Drama beim Bundeskongress in Paderborn verfolgte er live – bei SchachdeutschlandTV. Erst fiel bei der Wahl zum Referenten für Seniorenschach Wolfgang Fiedler durch, dann auch noch der per Telefon mobilisierte Gerhard Meiwald. Also: Kein Nachfolger für den scheidenden Wolfgang Block, dem das Präsidium noch einmal großen Dank für seine verbindende und erfolgreiche Arbeit aussprach. Wolfgang Cleve-Prinz schüttelte vor dem Computerschirm den Kopf, ein wenig fassungslos, dachte nach – und kam zu dem Entschluss: „Es darf nicht sein, dass eine solch große Gruppe im Deutschen Schachbund nicht repräsentiert wird.“ Rund ein Drittel aller DSB-Mitglieder sind schon im Seniorenbereich zu verorten – mancher fühlt sich zwar noch nicht so, aber der Pass sagt was anderes. Cleve Prinz, Jahrgang 1956, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, besprach sich mit seiner Frau, Mittwoch versandte er die Bewerbung – und seit Freitag hat er es schriftlich vom Präsidium des DSB: Er ist neuer Seniorenreferent, erstmal kommissarisch. „Herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft, diese Position zu übernehmen“, kabelte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach in den Westerwald, „ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit!“
Weiterlesen … Wolfgang Cleve-Prinz neuer Seniorenschach-Referent: "Es darf nicht sein, dass diese große Gruppe nicht repräsentiert wird."
06.05.2025
Vom 1. bis zum 4. Mai veranstaltete der Hamburger Schachverband seine offene Senioreneinzelmeisterschaft der über 50-Jährigen. 39 Spieler, davon ein Fünftel von außerhalb Hamburgs, spielten ein siebenrundiges Schweizer System, das mit einem Fotofinish endete und erst mit der Zweitwertung entschieden wurde. Mit 5,5 Punkten gewann IM Dr. Evgueni Chevelevitch vom Hamburger SK. Ebenfalls 5,5 Punkte erreichte IM Uwe Kersten von den Schachfreunden Wolfhagen, der aber 1,5 Buchholzpunkte weniger aufwies. Der Vorjahressieger FM Dr. Hauke Reddmann vom SK Wilhelmsburg konnte den Titel nicht verteidigen und wurde Dritter. Alle drei Titelträger landeten damit vorne und trennten sich untereinander ungeschlagen. Auf dem 4. Rang kam mit 5 Punkten Samuel Wiethüchter vom Hamburger SK, Fünfter wurde Andreas Pittelkow mit 4,5 Punkten, ebenfalls vom Hamburger SK.
Weiterlesen … Evgueni Chevelevitch gewinnt die offene Hamburger Senioreneinzelmeisterschaft 50+
05.05.2025
In einem neunrundigen Turnier alle Partien zu gewinnen gelingt Schachspielern nur sehr selten. FIDE-Meister Ulrich Nehmert hat dieses Kunststück am 20. April bei einem Turnier des Senioren-Förderkreises des DSB vollendet und den Zweitplatzierten um unglaubliche 2½ Punkte distanziert.
Neun Tage lang kämpften 26 Spieler (65 Jahre und älter) in der hessischen Kleinstadt Bad Soden-Salmünster (nicht zu verwechseln mit dem 78 km entfernten Bad Soden am Taunus) um Punkte, Geld- und Sachpreise. Die Bedenkzeit war mit 130 Minuten für die gesamte Partie und zusätzlich 30 Sekunden pro Zug ungewöhnlich.
Ob die Bedenkzeit dem späteren Turniersieger entgegen kam, wissen wir nicht. Auf jeden Fall war der Wiesbadener Nehmert nach Elo ein so großer Favorit, das seine Wahrscheinlichkeit auf einen vollen Punkt auf das ganze Turnier gerechnet bei 86% lag! Aber 86% bedeutet bei neun Runden auch "nur" 7½ bis 8 Punkte. Es wurden schließlich sogar 9 Punkte für den 11-fachen BRD-Nationalspieler (1972/73) - und dieser kapitale Vorsprung vor dem Zweiten Jürgen Döserich.
Weiterlesen … Ulrich Nehmert gewinnt glanzvoll Seniorenturnier in Bad Soden-Salmünster
Keine Chancen gegen Michael Adams und Co. in Polen - aber trotzdem die anvisierte Medaille bei der Ü50 für Klaus Bischoff, Frank Holzke, Uwe Bönsch, Raj Tischbierek und Matthias Kribben
14.04.2025
Am Ende gab es nochmal die Titelchance. Aufgrund des sehr kleinen Teilnehmerfeldes ließen die Veranstalter von der Europäischen Schachvereinigung ECU für die Senioren-Team-EM im polnischen Swidnica in Runde acht und neun nochmal die beiden Top-Favoriten gegeneinander antreten. Team Germany gegen England 1. Zwei direkte Duelle um den Titel. Die deutschen GM Klaus Bischoff (an Brett eins gegen GM Michael Adams), GM Frank Holzke, GM Uwe Bönsch und GM Raj Tischbierek, samt Ersatzspieler Dr. Matthias Kribben, schnupperten in mehreren Partien am Sieg – aber letztlich reichte es nur zu einem 1:3 und einem 2:2. Damit blieb dem deutschen Team die Silbermedaille. „Es war eng, wir hatten auch eine Chance - aber die Engländer waren halt besser“, sagt Uwe Bönsch. „Man muss ehrlich sein“, so Klaus Bischoff, „es wäre eine Schmach gewesen, wenn wir bei diesem Turnier nicht mindestens Zweiter geworden wären.“
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Fernschach-Bronze im Frühjahr 1995. Schach-Historie mit Verbindung zur Gegenwart: Gerade hat der Berliner ein DSB-Nestorenturnier gewonnen - mit fast 90 Jahren
01.04.2025
Die Geschichte ist oft erzählt worden: Die Mauer fiel, dann war die DDR am Ende - und holte doch fünf Jahre später noch eine letzte sportliche Medaille. Bronze bei der Fernschach-Olympiade. Mit FM Dr. Friedrich Baumbach im Fernschach, wo manche Züge die Zeit regelrecht zu überdauern scheinen. Doch nun jährt sich das Ereignis in diesen Tagen zum 30. Mal. „Das war schon eine kuriose Sache damals“, sagt Baumbach. Lange schon sei er nicht mehr darauf angesprochen worden. Nun tat es einer, der damals auch als Journalist auf die Geschichte gestoßen war. Und der sich jetzt daran erinnerte, weil Fritz Baumbach gerade erst wieder Schlagzeilen machte – zumindest in der Schachszene: In Undeloh fand bis zum 25. März das dritte Nestorenturnier des DSB für die Jahrgänge 1950 und älter statt. Fünfzig Spielerinnen und Spieler waren älter als 75 Jahre – und Friedrich Baumbach vom SC Friesen Lichtenberg in Berlin gelang es, das Turnier mit sechs Punkten aus sieben Runden zu gewinnen. „Das hat mich ganz gewaltig gefreut“, sagt er, „ist für einen Spieler in meinem Alter ja schon was Besonderes.“ Wohl wahr: Fritz Baumbach wird im September 90 Jahre alt.
Weiterlesen … Vor 30 Jahren: Fritz Baumbach - und wie die DDR ihre letzte Medaille gewann