Redaktion: Andreas Weiß, Öffentlichkeitsreferent des Deutschen Schachbundes, 06766 Wolfen-Nord, Willy-Sachse-Str. 22 (Email: presse@schachbund.de)
16. Februar 1999
Der moderne Schachverein muß sich als Dienstleister verstehen.
(DSB/Ernst Bedau). Unter der Rubrik „Breitenschach aktuell" will ich im Jahre 1999 elf Thesen vorstellen - zur Anregung, zum Nachdenken, zur Kritik und hoffentlich zur Diskussion.
1. These: Der moderne Schachverein muß sich als Dienstleister verstehen.
Tip des Monats: Faschingsschach
Februar ist Faschingszeit. Wie wäre es mit einem lustigen Faschingsschachturnier? Dazu vielleicht ein paar Crepes/Krapfen, und ein humorvoller Abend ist gesichert. Anregungen über verschiedene lustige Schachvariationen, die an Fasching für Stimmung sorgen, bietet die Broschüre „Schach mal anders" mit über 40 Schachvariationen an. Zu beziehen ist sie über die DSJ, Breitenbachplatz 17-19, 14195 Berlin, gegen eine Schutzgebühr von 5 DM.
***** Die Dortmunder Schachtage finden vom 16. bis 25. Juli 1999 statt. *****
***** Der traditionelle MITROPA-CUP findet 1999 im schweizerischen Baden, ca. 50 Kilometer westlich von Zürich, statt. Die neun Runden werden vom 2. bis 10. April gespielt. *****
*****Folgende Termine stehen im Bereich der Deutschen Schachjugend fest:
31.7.-7.8.1999 Deutsche Ländermeisterschaften in Neumünster/Schleswig-Holstein +++++
29.7.-5.8.2000 Deutsche Ländermeisterschaften (Ausrichter gesucht) +++++
22.-30.5.1999 Deutsche Einzelmeisterschaften in Oberhof/Thüringen (22.5. Anreise; 23.5. alle Altersgruppen 1. und 2. Runde; 24.5. alle Altersgruppen 3. Runde; 25.5. alle Altersgruppen 4. und 5. Runde; 26.5. alle Altersgruppen 6. Runde und U 10, U 12 7. Runde; 27.5. Runde 7. Bzw. 8. Runde; 28.5. 8. bzw. 9. und 10. Runde; 29.5. U 14, U 16 und U 18 9. Runde und U 10 sowie U 12 11. Runde). +++++
10.-18.6.2000 Deutsche Einzelmeisterschaften (evtl. zentral in Württemberg)
Zwei Großmeister aus Deutschland nehmen teil
(DSB). DSB-Geschäftsführer Horst Metzing hat Mitte Dezember 1998 im tschechischen Pardubice Gespräche über die Teilnahme deutscher Spieler am traditionellen Czech Open 1999 geführt. Es wurde dabei vereinbart, daß aus Anlaß des zehnjährigen Jubiläums zwei Großmeister nach Pardubice eingeladen werden.
Pardubice liegt etwa 100 Kilometer östlich von Prag. Das Schachfestival Czech Open zählt zu den größten Turnieren Europas. Im vergangenen Jahr haben an den vier Hauptturnieren insgesamt 1021 Spielerinnen und Spieler aus 34 Nationen teilgenommen. Bei diesem Festival gibt es eine Vielzahl von Nebenveranstaltungen, darunter Jugend- und Blitzturniere, aber auch Fußball- und Tischtennisturniere für Jugendliche und Erwachsene. Die Hauptturniere finden vom 17. bis 25. Juli 1999 statt. Einzelheiten dazu können im Internet unter http://www.proclient.cz/czechopen abgefragt werden. Informationen sind auch in der DSB-Geschäftsstelle erhältlich.
Eine Hilfe für die Basis
(DSB Presse). Die vierte Ausgabe 1998 des VereinsPresseDienstes (VPD), in Koproduktion der Landessportbünde Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Württemberg mit Unterstützung des Deutschen Sportbundes entstanden, ist soeben erschienen. Rund 2.500 Redakteure von Vereins- und Verbandszeitschriften nutzen inzwischen bundesweit diesen Text- und Bilderdienst.
Unterstützung für das Ehrenamt im Verein
(DSB Presse). Ehrenamtliche Führungskräfte in Sportvereinen können sich künftig auf die professionelle Hilfe eines „Sportfachwirtes" stützen. Diese Weiterbildungsqualifikation ist vom Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) und dem Deutschen Sportbund (DSB) entwickelt worden. Know-how in den Bereichen Kosten- und Leistungsrechnung, Finanz- und Steuerwesen, Marketing, Veranstaltungs- und Vereinsmanagement sind daher zukünftig notwendig, um eine gesunde finanzielle Basis und eine effiziente Vereinsführung für den modernen Sportverein sicherzustellen.
Die IHK-Weiterbildungsprüfung zum „Sportfachwirt" umfaßt genau diese Qualifikationsanforderungen. Nach Angaben von DIHT und DSB wird mit dem „Sportfachwirt" erstmals eine Weiterbildung außerhalb des akademischen Bereiches geschaffen, die den veränderten praktischen Anforderungen hauptamtlicher Mitarbeit im Sportmanagement entspricht. „Mit dieser Fortbildung dokumentieren wir eine neubegonnene Kooperation zwischen den Industrie- und Handelskammern und den Sportverbänden. Wir hoffen, damit einen Beitrag zu leisten, den in diesem Bereich Tätigen die ökonomischen Instrumente zu vermitteln, den heutigen und zukünftigen Anforderungen besser gerecht zu werden", heißt es in einem Memorandum, das DIHT und DSB in Bonn unterzeichnet haben.
Unterstützung für die Vereine
(awß).Die Materialien des Deutschen Schachbundes, die den Schachvereinen eine große Hilfe sind, können über das DSB-Internet http://www.schachbund.de gesichtet werden. Dort sind einige Materialien im Ressort Breitenschach auch abgebildet.
Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes
(DSB Presse). An der Schwelle zum neuen Jahr sieht sich der organisierte Sport in Deutschland großen Herausforderungen und Bewährungsproben gegenüber. Die Tatsache allerdings, daß sich die sportliche Entwicklung auf dem soliden Fundament einer intakten Vereins- und Verbandslandschaft vollzieht, erleichtert die Aufgabenstellung ganz wesentlich. Es sind also beste Voraussetzungen vorhanden, um die Position des Sports in der Gesellschaft noch wirkungsvoller zu verankern.
Doch hier geht es nicht nur um die bewährte sportliche Eigendynamik mit der Dauer-Garantie ansteigender Mitgliederkurven, attraktiver Angebotsgestaltung, optimaler Betreuung und sozialverträglicher Kosten. Hier geht es auch um die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen, für die Bund, Länder und Kommunen die Zuständigkeit haben.
Unsere Sportpolitik 1999 wird also geprägt sein von dem Bemühen, der Sportentwicklung national wie international die richtigen Weichen zu stellen. Nach vielversprechenden ersten Kontakten sehe ich den künftigen Verhandlungen mit der neuen Bundesregierung optimistisch entgegen. Dabei steht die Sicherung eines angemessenen Standards der Leistungssportförderung ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie der angekündigte Anschub für den „Goldenen Plan Ost" als unverzichtbare Grundlage des sportlichen Aufschwungs in den neuen Bundesländern.
Das Thema Europa wird uns zunehmend fordern - und zwar mit allen Facetten sportlicher Beteiligung am Prozeß des Zusammenwachsens der Europäischen Union und vor allem der Schaffung eines Europas der Bürger. Genau dies ist ohne den Sport schwer vorstellbar. Und deshalb muß er mit einem eigenen Artikel im europäischen Vertragswerk Berücksichtigung finden, eine Erwartung, die ich unter deutscher Rats-Präsidentschaft besonders deutlich unterstreiche.
Die Überwindung der großen Glaubwürdigkeitskrise im Spitzensport ist eine weitere Herausforderung internationalen Zuschnitts. Wir müssen im vorolympischen Jahr 1999 entscheidende Schritte vorankommen im Kampf gegen Doping. Hoffnungen ruhen hier zweifellos auf der IOC-Konferenz Anfang Februar in Lausanne und ihren unmißverständlichen Festlegungen bezüglich Kontrollmaßnahmen und Sanktionen.
Nicht nachlassende nationale Anstrengungen brauchen ihre internationale Entsprechung und Absicherung, wenn es kein dauerhaftes heilloses Durcheinander geben soll, bei dem die Manipulation den Leistungssport letztlich ad absurdum führen würde. Ohne Zweifel mit fatalen Folgen für die gesamte Sportlandschaft, wo man sich gerade anschickt, die gesellschaftliche Dimension der Arbeit weiter auszubauen.
Die zu Recht vielgerühmte und wissenschaftlich bestätigte Krisenfestigkeit des Sportvereins sollte nicht durch unverantwortliches Experimentieren - auf welcher Ebene auch immer - ständigen Härtetests unterzogen werden. Dazu ist das Spektrum der Aufgabenstellungen und gesamtgesellschaftlichen Wirkungen zu bedeutsam.
Wo vom Kinder- bis zum Seniorenbereich, von der Bewegungsfreude bis zur Gesundheitsförderung, von der sozialen Integration bis zur nationalen Repräsentanz im Hochleistungssektor das Gemeinwohl den Mittelpunkt des Handelns bildet, da ist kein Platz mehr für Fragwürdigkeiten. Ihnen Raum zu geben hieße nämlich, mit gesellschaftlichen Werten leichtfertig umzugehen. Doch genau hier wird das Gegenteil verlangt. Es geht um Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewußtsein. Und dies muß die Leitlinie des sportpolitischen Bemühens im neuen Jahr sein.
Simultan gegen Viktor Kortschnoi und Dr. Helmut Pfleger im Rahmenprogramm
(DSB/awß). Das „Deutsche Ärzteblatt" veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schachbund und der Bank Hofmann AG, Zürich, die VII. Schachmeisterschaft für Ärztinnen und Ärzte. Gespielt werden neun Runden am 20. und 21. März 1999. Beginn ist am 19. März mit einem kleinen Empfang im Maritim Hotel in Bad Homburg mit anschließendem Simultan gegen Viktor Kortschnoi und Dr. Helmut Pfleger.
Zur Teilnahme berechtigt sind ausschließlich approbierte Ärztinnen und Ärzte (auch AiP). Anmeldungen erfolgen an das „Deutsche Ärzteblatt", Redaktion (Stichwort: „Schachmeisterschaft"), Ottostr. 12, 50859 Köln. Anmeldeschluß ist der 12. März 1999 (Bitte Verrechnungsscheck über das Startgeld in Höhe von 75 DM und gegebenenfalls über 25 DM für Simultan beilegen.). Siehe auch „Deutsches Ärzteblatt" 95, Heft 49, vom 4.12.1998.
Ex-Minister Kinkel und Bohl im Bundestags-Sportausschuß
(DSB Presse). Die Ex-Bundesminister Dr. Klaus Kinkel (FDP) und Friedrich Bohl (CDU) werden dem Sportausschuß des Deutschen Bundestages angehören. „Ich werde mich besonders den sozialen Aufgaben des Sports widmen", sagte Kinkel, während Bohl vor allem die Beziehungen zu den Sportorganisationen pflegen soll. Nachdem die SPD mit Friedhelm Julius Beucher den Vorsitzenden stellt, wird der bisherige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Dr. Klaus Rose (CSU), als stellvertretender Ausschußvorsitzender fungieren. Die Besetzung des Sportausschusses mit 15 Mitgliedern: SPD: Friedhelm Julius Beucher (Vorsitzender), Dagmar Freitag (Sportpolitische Specherin), Ingrid Holzhütter, Robert Leidinger, Götz-Peter Lohmann, Lothar Mark, Wieland Sorge. CDU/CSU: Friedrich Bohl, Peter Letzgus, Klaus Riegert (Sportpolitischer Specher), Dr. Klaus Rose (Stellvertretender Ausschuß-Vorsitzender), Walter Link. FDP: Dr. Klaus Kinkel. Bündnis 90/Die Grünen: Winfried Hermann. PDS: Gustav Adolf Schur.
Freiwilligendienst für 8.000 junge Europäer bis Ende 1999
(DSB Presse). Eine freiwillige Arbeit in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union bringt unter anderem viele persönliche soziale, sprachliche und berufliche Erfahrungen. Rund 8.000 Jugendliche im Alter zwischen 18 und 25 Jahren können in Zeiträumen von drei Wochen bis zu einem Jahr solche Erfahrungen im Rahmen des Programms „Europäischer Freiwilligendienst für junge Europäer" machen, das kürzlich vom Europäischen Parlament und vom EU-Ministerrat verabschiedet wurde. ...
Das neue Programm steht Jugendlichen offen, die in einem Land der EU leben. ... [Es] sind sechs- bis zwölfmonatige Aufenthalte vorgesehen. ...
Interessenten können sich in Deutschland wenden an: Hans Georg Wicke, Deutsches Büro „Jugend für Europa", Hochkreuzallee 20, 53175 Bonn, Kontakt Ulrich Beckers, Karin Schulz, Tel.: 0228/9506225, Fax: 0228/9506222, Email: EVS@IJAB.DE.
Nordrhein-Westfalen ist Gastgeber
(DSB/awß). Monschau, eine kleine Stadt im Landkreis Aachen, am Hohen Venn und an der Rur gelegen (400 - 650 m ü. M.), ist Ausrichtungsort des diesjährigen Kongresses des Deutschen Schachbundes. In Monschau leben ca. 12300 Einwohner. Im Ort gibt es eine Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert, eine ehemalige Minoritenkirche aus dem 18. Jahrhundert, Patrizier- und Bürgerhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert (u. a. Rotes Haus, Museum) und eine Burg (seit 1689 Ruine; 1929 Ausbau zur Jugendherberge) der ehemaligen Herzöge von Jülich; Wirtschaftlich lebt Monschau vor allem von der Textilindustrie (Seidenweberei), der Brauerei und dem Fremdenverkehr. Das Stadtrecht besitzt Monschau seit 1361.
Interview des „Sonntag aktuell" mit Manfred von Richthofen (Auszug)
(DSB Presse). Sind ehrenamtliche Funktionäre, die ohnehin überall fehlen, im Sport 2000 noch richtig?
In vielen Vereinen wird man künfig das Ehrenamt mit hauptamtlichen Mitarbeitern ergänzen müssen. Die Ansprüche werden höher, die Aufgaben nehmen zu, gleichzeitig schwindet die Bereitschaft, selbst mitzuarbeiten. Sportvereine werden immer mehr zu Dienstleistungs-Unternehmen. Da kommt man mit ehrenamtlichen Kräften nicht weiter. Allerdings: Wer diesen perfekten Service will, muß zahlen. Die Beiträge werden also steigen.