18. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Blitzschach 2001

16. Juni 2001 in Wuppertal-Elberfeld

Schnelldenker unter sich: Deutsche Meister im Blitzschach gekürt

Elberfelder Schachgesellschaft richtet 18. Deutsche Meisterschaft zum 150jährigen Vereinsjubiläum aus: SG Porz trotz "Handicap" zum vierten Mal siegreich

GM Loek van Wely war in arger Zeitnot: Im Laufschritt kam der niederländische Supergroßmeister (ELO 2700) erst zur dritten Runde in die Wuppertaler Uni-Sporthalle - gerade noch pünktlich genug, um seine Bedenkzeit am verwaisten Spitzenbrett der favorisierten SG Porz ablaufen zu sehen! Dennoch siegte sein als Trio (GM Etienne Bacrot, GM Christopher Lutz, GM Erik van den Doel) gestartetes Team nach 25 Runden und sicherte damit trotz "Handicap" zum vierten Mal nach 1997-1999 die Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft für die Domstädter. Auslöser der Zeitnot GM Van Welys war seine Teilnahme an einem internationalen Schachturnier in Ohrid / Mazedonien am Tag zuvor. Erst um neun Uhr landete der Flieger des Holländers in Düsseldorf - dermaßen "jet-lagged" war es dann auch kein Wunder, dass seine erste Partie mit einer Niederlage endete ... Die Terminkollision mit der Europameisterschaft in Ohrid verhinderte wohl auch das ganz große Stelldichein der Stars in der Wuppertaler Uni-Sporthalle. Insgesamt boten die 26 Teams jedoch 17 Großmeister und 25 internationale Meister aus 11 Nationen auf - die "Blitz-Championsleague" zu Gast in Wuppertal!

Im Turnierverlauf entwickelte sich ein spannender Dreikampf: Während das Abschneiden der siegreichen SG Porz und des zweitplatzierten Teams vom TV Tegernsee (gespickt u.a. mit zwei ehemaligen Deutschen Blitzmeistern: GM Henrik Teske und GM Markus Stangl, ferner GM Valeri Beim, GM Gerald Hertneck und GM Igor Khenkin) den Erwartungen entsprach, sorgte die Bronzemedaille für den Zweitligisten SC Leipzig-Gohlis für Furore: Die nominell nur im Mittelfeld erwarteten sächsischen "Underdogs" erwiesen sich als echte Blitzspezialisten und ließen u.a. den Deutschen Meister Lübecker SV und den Titelverteidiger Solinger SG "abblitzen". Als Krönung gelang es dem Leipziger Roland Voigt sogar, den Einzelpreis als bester Spieler des Turniers zu erringen - noch vor Supergroßmeister Van Wely! Die weiteren Einzelpreise gingen an den französischen Jungstar GM Etienne Bacrot (Brett 2) und den deutschen Olympioniken GM Christopher Lutz (Brett 3). Im Stichkampf umd den vierten Brettpreis setzte sich GM Markus Stangl (TV Tegernsee) gegen seinen niederländischen Gegner GM Erik van den Doel (SG Porz) durch.

Für die Equipe der ausrichtenden Elberfelder Schachgesellschaft 1851 reichte es zu einem guten 16. Platz im Mittelfeld: Die Jubilare fühlten sich etwas matt von der anstrengenden Organisation dieser Großveranstaltung - sonst wäre sicherlich noch etwas mehr drin gewesen.

Parallel wurde zum zehnten Mal die offene Deutsche Blitz-Mannschaftsmeisterschaft der Frauen ausgetragen: Mit 19-1 Punkten setzte sich das Team des TSV Zeulenroda überlegen gegen fünf konkurrierende Mannschaften durch. Zweite wurden die Spielerinnen vom FC Bayern München (13-7) vor dem Krefelder SK, Schott Mainz und Bayreuth: Die rote Laterne blieb für Wattenscheid (0-20 Punkte).

Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung (0202-510747, eMail ). Für heute verbleibe ich mit freundlichen Grüßen im Namen der Elberfelder Schachgesellschaft 1851

Thomas Kley (Pressereferent Elberfelder Schachgesellschaft 1851)

Pl. Mannschaft MP BP
1. SG Porz 47:3 80,5
2. TV Tegernsee 46:4 72,5
3. SC Leipzig-Gohlis 39:11 63,5
4. SC A. St. Ingbert 36:14 66,0
5. Hamburger SK 34:16 64,0
6. Solinger SG 32:18 60,0
7. SF Baiertal-Schatthausen 30:20 56,5
8. SV RT Andernach 30:20 55,5
9. SF Stuttgart 27:23 50,0
10. SV Wattenscheid 30 26:24 55,0
11. Lübecker SV 25:25 50,0
12. SC Pasing 24:26 46,0
13. SF Neukölln 03 Berlin 23:27 47,5
14. SC 1975 Bann 22:28 47,0
15. SV Hofheim 22:28 44,5
16. Elberfelder SG 1851 20:30 44,0
17. Erfurter SK 19:31 45,0
18. USC OvG Magdeburg 19:31 39,5
19. SV Werder Bremen 18:32 39,0
20. SV 1920 Plettenberg 17:33 44,0
21. PSV Ulm 17:33 39,5
22. TSG Oberschöneweide Berlin 17:33 38,5
23. Delmenhorster SK 16:34 41,5
24. Bremer SG 16:34 39,0
25. SK Münster 32 14:36 39,5
26. SC Königsspringer Hamburg 14:36 32,0