Das Ingo-System wurde im Mai 1947 von Anton Hösslinger erfunden und diente der mathematischen Unterscheidung der Spielstärken von Schachspielern. Genau ein Jahr später veröffentlichte Hösslinger sein System, welches er nach seiner Heimatstadt Ingolstadt benannt hatte.
Mehr zur Geschichte der Ingo-Zahl fnden Sie in der Wikipedia.
Vielen Dank an Berthold Plischke für das Zurverfügungstellung des Spiegels für den Scan!
Die Hefte 2 und 3 der Ingo-Broschüre liegen in der DSB-Geschäftsstelle im Original vor und hier als PDF.
Anton Hösslinger, der sich in seinen eigenen Drucksachen auch gelegentlich Hößlinger schrieb, brachte seine Ingo-Broschüre auf eigene Kosten als sogenannte "Verteidigungsschrift" heraus, da ihm die Schachpresse für Publikationen verwehrt blieb.
In Heft 2 zählt er die 34 Vorteile des Ingo-Systems auf. Danach kommt er auf die Gegner des Systems zu sprechen, was sich wie ein roter Faden durch das ganze Heft zieht. Das Ingo-System wurde als Hokuspokus abgetan, weil z.B. Weltmeister Botwinnik in einer Ingo-Rangliste nur auf Platz 6 landete. Zum Schluß kommt Hösslinger auf das in den USA bereits Ende 1950 veröffentlichte und sofort angewendete Harkness-Verfahren zu sprechen. Ingo wurde in den USA viel eher akzeptiert als in Deutschland, wo es 1954 noch nicht offiziell anerkannt war.
Dem Heft sind noch zwei Anhänge beieglegt. Einmal eine Tabelle zum Nachschlagen mit Ingo-Gewinnprozenten und zum anderen einige Berechnungsmethoden, die anhand von Tabellen veranschaulicht werden.
Im ersten Kapitel des dritten Heftes schreibt Hösslinger allgemein zu den Genern des Ingo-Systems und nennt hier insbesondere den Hamburger Meister Herbert Heinicke, der sich in der Deutschen Schachzeitung ausgiebig über die Berechnungen seiner Turnierergebnisse echauffiert hat. Hösslinger nennt bei den "Ingo-Freunden" eine Zahl von 3-4.000, bei den Gegnern 1-2.000 und sieht die anderen 30.000 DSB-Mitglieder als neutral gegenüber dem System eingestellt.
Sodann beschwert sich Hösslinger über die vielen "Verbesserer", die mit "Hunderten von Vorschlägen versuchen, Ingo zu korrigieren." 20.000 Arbeitsstunden hat ihm das Ingo-System nach eigener Schätzung bisher gekostet, dazu Porto und Druckkosten für allein 5.000 Broschüren, womit er wohl die Hefte 1 bis 3 meint.
Im zweiten Kapitel dreht sich alles um die Überbewertung der Partienanzahl bei der Ingo-Berechnung. Für Hösslinger stand das Ergebnis in Prozent immer im Vordergrund.
Im dritten Kapitel ist der sogenannte "Eigenfaktor" Thema, die Heranziehung der eigenen F-Zahl für die nächste Auswertung. Hösslinger berücksichtigte die eigene Zahl des zu berechnenden Spielers nicht. Einige andere Methoden machten aber genau das.
INGO-Zahl Elo-Zahl 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 20 2680 2672 2664 2656 2648 2640 2632 2624 2616 2608 30 2600 2592 2584 2576 2568 2560 2552 2544 2536 2528 40 2520 2512 2504 2496 2488 2480 2472 2464 2456 2448 50 2440 2432 2424 2416 2408 2400 2392 2384 2376 2368 60 2360 2352 2344 2336 2328 2320 2312 2304 2296 2288 70 2280 2272 2264 2256 2248 2240 2232 2224 2216 2208 80 2200 2192 2184 2176 2168 2160 2152 2144 2136 2128 90 2120 2112 2104 2096 2088 2080 2072 2064 2056 2048 100 2040 2032 2024 2016 2008 2000 1992 1984 1976 1968 110 1960 1952 1944 1936 1928 1920 1912 1904 1896 1888 120 1880 1972 1864 1856 1848 1840 1832 1824 1816 1808 130 1800 1792 1784 1776 1768 1760 1752 1744 1736 1728 140 1720 1712 1704 1696 1688 1680 1672 1664 1656 1648 150 1640 1632 1624 1616 1608 1600 1592 1584 1576 1568 160 1560 1552 1544 1536 1528 1520 1512 1504 1496 1488 170 1480 1472 1464 1456 1448 1440 1432 1424 1416 1408 180 1400 1392 1384 1376 1368 1360 1352 1344 1336 1328 190 1320 1312 1304 1296 1288 1280 1272 1264 1256 1248 200 1240 1232 1224 1216 1208 1200 1192 1184 1176 1168