5. Dezember 2018
So nah bei Berlin gab es noch nie ein Schachturnier in der 19-jährigen Geschichte der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM). Anfang Januar feiert Potsdam seine Premiere und lockt viele Schachfreunde aus der Millionenmetropole Berlin und ihrem Umland an. Mit dem Kongresshotel am Templiner See wurde eine malerische Umgebung gewählt, die zum einen geprägt ist von den zahlreichen Sportveranstaltungen als auch durch den ehemaligen Luftschiffhafen, auf dem einst Zeppeline in die weite Welt starteten.
Ferdinand Graf von Zeppelin, ein Adliger aus Württemberg, stand bis 1891 im aktiven Militärdienst. Danach widmete er sich - inzwischen 53 Jahre alt - dem Bau von Starrluftschiffen. Neun Jahre später stellte er seinen ersten Prototypen LZ 1 fertig, welcher aus den Überresten eines 1897 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin zerstörten Luftschiffes von David Schwarz entstand. Das Kürzel LZ stand dabei für "Luftschiff Zeppelin".
1910 erwarb von Zeppelin ein Gelände am Rand der Stadt Potsdam um dort ein Luftfahrtzentrum Europas zu bauen. Es war die Geburtsstunde des Luftschiffhafens Potsdam mit einer riesigen Doppelhalle für die inzwischen kurz "Zeppeline" genannten Luftschiffe. Ebenso entstanden Werkstätten, "um einen Werftbetrieb aufzunehmen und Luftschiffe für das Militär zu bauen. 1916 [Wikipedia: 1917] musste die Produktion eingestellt werden, da die Halle mittlerweile zu klein geworden war. Ihr Abriss erfolgte schließlich 1922 [Wikipedia: 1920] infolge der Bestimmungen des Versailler Vertrages." (Quelle: www.sparkassengeschichtsblog.de). Die Einstellung der Produktion erlebte von Zeppelin wohl noch mit. Er verstarb am 8. März 1917 in Berlin.
Das auf dem obigen Foto dargestellte Luftschiff "Hansa" hatte als LZ 13 am 30. Juli 1912 seine Erstfahrt. Als eines der wenigen "Zeppeline" verunglückte es nicht, sondern wurde nach über 900 Fahrten im Sommer 1916 außer Dienst gestellt und im August des gleichen Jahres in Jüterbog bei Berlin auseinandergebaut.
Das Foto zeigt übrigens auch den heute noch erhaltenen Eingang zum ehemaligen Luftschiffhafen. Der Schriftzug wurde allerdings entfernt und die Turmspitzen umgebaut. Das Gebäude befindet sich etwa 500 Meter nördlich von der Hotelanlage. In den Pausen zwischen den Partien und an den Abenden haben Sie sicher Gelegenheit bei einem Spaziergang diesen historischen Ort zu besuchen.
Der Berliner Großmeister gehört zu den besten Schachspielern Deutschlands bei den verkürzten Bedenkzeiten. Viermal wurde er Deutscher Meister im Blitzschach, dreimal im Schnellschach. Im Jahr 2000 gelang ihm in Heringsdorf mit dem Gewinn der Deutschen Einzelmeisterschaft vor Alexander Graf (damals Nenaschew) und Arkadij Naiditsch der größte Erfolg seiner Karriere. Rabiega ist ein sehr erfahrener und guter Trainer, der sein Wissen gern an jeden Schachspieler, egal welchen Alters weitergibt. Seit 2012 ist er zudem Schachlehrer an einer Oberschule in Berlin-Prenzlauer Berg.
Profitieren Sie von seinem Wissen und analysieren Sie mit ihm gemeinsam Ihre Partien! Er wird Ihnen geduldig zuhören und Ihnen viele Ratschläge zur Verbesserung Ihres Spiels geben.
Bisher haben sich übrigens über 340 Schachfreunde für Potsdam angemeldet. Wir rechnen damit, das die 400er Marke bald überschritten sein wird und wir in die Sphären der Hamburger DSAM-Turniere mit 400-500 Teilnehmern vorstoßen werden. Robert Rabiega bekommt vom 4. bis 6. Januar richtig viel zu tun.
www.dsam-cup.de/potsdam | Anmeldung | Ausschreibung
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Breitenschach // ID 8772