15. November 2010
Bedingt durch verschiedene Termine im "Ländle" konnte ich einige "Schachorte" in Baden besuchen. Am Freitag wehte mich Tief "Carmen" nach Eppingen. So war ich Augenzeuge der Bundesligabegegnung zwischen Eppingen und Baden-Baden. Außer drei Teilnehmern der ehemaligen Jugendolympiamannschaft (Georg Meier, Falko Bindrich und Arik Braun) war ich natürlich am Spitzenkampf überhaupt interessiert. Insbesondere schaute ich auch nach dem Auftreten der anderen Nationalspieler Arkadij Naiditsch und Jan Gustafsson. Meine Prognose gegenüber Teamcaptain Sven Noppes, dass es eng werden würde, bestätigte sich am Ende tatsächlich (4:4).
Aus schachlicher Sicht hat mich die Opferkaskade von Arik Braun zum Dauerschach begeistert.
Gespannt bin ich auf die Pressemitteilung zum Krisengipfel am Tag vorher in Frankfurt/Main zur Nationalmannschaftsproblematik.
Am Samstag/Sonntag war ich gemeinsam mit Landestrainer Yaroslav Srokovskiy auf der Suche nach Talenten der übernächsten Generation aus Baden-Württemberg. Kadertraining in Baden-Baden ist dank Dr. Markus Keller am Bundesstützpunkt immer bestens organisiert und auch den Kids hat es augenscheinlich viel Spaß gemacht. Das einzige Problem für mich war das Zimmer unter dem Dach der Jugendherberge, welches im Prinzip direkt im Sturm lag - die dünne Außenmauer war vernachlässigbar. Interessant finde ich das Konzept der GKL, die Eltern ganz aktiv in die Lehrgänge einzubeziehen. Diesmal waren es nur Väter - offensichtlich mit viel Engagement und Herzblut. Der Sieger des Blitzturnieres erhielt ein "Fritz-Programm" von der Firma Chessbase. Mark Kvetny (zuletzt U14-Länderkampf gegen Frankreich) war der glückliche Gewinner.
Danach hatte ich eine Besprechung in Hockenheim. Die Karpow-Schachakademie ergänzt seit vielen Jahren das Angebot des Deutschen Schachbundes in Bezug auf Training, Turniere und begleitende Maßnahmen (herausragend der Wissenschaftspreis). Heute wurden speziell die Weichen für 2011 gestellt und GM Zoltan Ribli bot Spitzentraining an. Auch hier waren wieder aktuelle Nationalspieler am Werk. Rainer Buhmann und Martin Krämer gelten nach wie vor als Anwärter auf die begehrten Plätze. Aus der Sicht meiner Kader (D/C und C-Kader) fand ich die Aussichtstellung von Studienplätzen und Stipendien interessant. Vielleicht können wir auf diesem Weg eine "sogenannte" Laufbahnplanung auch für Schachspieler tatsächlich in die Tat umsetzen.
Bernd Vökler