25. Juli - 2. August 1980
Spielort A-Jugend: Saarbrücken
Spielort A-Jugend weiblich: Bitburg
Spielort B-Jugend: Ruit/Fildern
Spielort C-Jugend: Ruit/Fildern
Spielort Mädchen: Solingen
Im Hotel am Zoo auf dem Saarbrücker Eschberg erkämpfte sich der Badenser Georg Siegel vom Schachklub Zähringen, der durch einen Freiplatz in die Endrunde gelangt war, die Deutsche Jugendmeisterschaft unter 18 Vertretern der Landesverbände. Siegel übernahm schon in der ersten Runde die Führung und trat sie nur einmal, in der siebten Runde, an seinen badischen Landsmann Graf ab. Schon früh bildete sich eine Spitzengruppe, die bis zum Schluß zusammenblieb. Die Tatsache, daß der Sieger am Ende nur 6½ Punkte aus 9 möglichen erreichte, weist auf eine große Leistungsdichte hin.
Die einzige kleine Sensation war das schwache Abschneiden Sieglens, des Teilnehmers mit der besten Ingozahl. Er verlor gleich in der ersten Runde gegen den Turniersieger und fand später einfach nicht mehr zu seinem Spiel. Vielleicht hatte ihn ein Kraftakt aus einer anderen Sportart - gemeinsam mit dem Württemberger Lach war er mit dem Fahrrad angereist - doch mehr mitgenommen als er vorhergesehen hatte. Außer Tritt war Georg Groß, von dem sich die saarländischen Veranstalter viel versprochen hatten. Er war erst im letzten Augenblick von der Bundeswehr-Grundausbildung beurlaubt worden.
Der saarländische Schachverband hat sich mit diesem zu seinem 60-jährigen Bestehen veranstalteten Turnier Verdienste erworben. Protokollarischer Höhepunkt war der Empfang des Oberbürgermeisters (allerdings vertreten durch einen Beigeordneten). Der Endstand:
Pl. | Name | Verein/Ort | Pkt. |
---|---|---|---|
1. | Georg Siegel | Zähringen | 6,5/9 |
2. | Jürgen Graf | Pforzheim | 6,0 |
3. | Jürgen Fleck | Moers bzw. Rheydt | 6,0 |
4. | Eng | Nordhorn | 5,0 |
5. | W. Kaiser | Passau | 5,0 |
6. | Robert Plato | Berlin | 5,0 |
7. | Meyer | Delmenhorst | 5,0 |
8. | Vogler | Mainz | 5,0 |
9. | R. Kaiser | Wuppertal | 4,5 |
10. | Lach | Marbach | 4,5 |
11. | Buhmann | St. Ingbert | 4,5 |
12. | Jäckle | Hamburg | 4,5 |
13. | Holzhäuer | Schmiden | 4,0 |
14. | Fritsche | Kettig | 4,0 |
15. | zum Felde | Bargteheide | 3,5 |
16. | Sieglen | Marbach | 3,5 |
17. | Georg Groß | Saarbrücken | 2,5 |
18. | Heinbuch | Bochum | 2,0 |
Hier eine Partie des Siegers, der bei Kortschnoj in die Schule gegangen sein könnte.
Der folgende Sieg in der 8. Runde brachte Fleck weit nach vorn.
Bitburg. Deutsche Meisterin der weiblichen Jugend 1980 wurde Isabel Hund (NRW) mit 5½ Punkten aus sieben Runden nach Schweizer System vor Regina Fendel (NRW) 5, Petra Fink (Rheinland-Pfalz) 4½ (28,0) und Ute Späth (NRW) 4½ (26,5), Anita Rieder (Württemberg) 4 (29,5), Christine Hedke (Bremen) 4 (29,0), Renate Schöbel (Hessen) und Manuela Ludwig (Bayern) je 4 (24,5).
Meister der B-Jugend (15-17 Jahre) wurde in Stuttgart der Münchener Gerald Hertneck (6 Punkte aus 7 Partien) vor Ralf Henningsen (Schleswig-Holstein) und dem Badener Günter Tammert.
Bei der C-Jugend (unter 15 Jahre) setzte sich Jan Lauzeningks (Nordrhein-Westfalen) durch vor Knut Voelzke und Robert Zysk.
Ruit/Fildern. Neuer Deutscher Meister der B-Jugend wurde Gerald Hertneck (Obermenzing) mit 6 Punkten aus 7 Runden nach Schweizer System vor Henningsen (Kiel), Tammert (Hörden) und Mayer (Hennef) alle 5.
Die C-Jugendmeisterschaft errang Jan Lauzeningks (Herten) mit 5½ Zählern vor Voelze (Kiel) 5 und Zysk (Obermenzing) 4½.
An der Meisterschaft der B- oder C-Jugend nahm auch Gerhard Engel teil.