Der SFA Dresden hatte es zum zweiten Mal übernommen, die DDR-Meisterschaft im Schnellschach auszurichten. Das 9. Finale fand mit 32 Teilnehmern aus allen Bezirken im Campingobjekt Altfranken bei Dresden statt. Das Ergebnis von 7 aus 7 des Vorjahressiegers Dr. Michael Schmidt (Pentacon Dresden), der leider nicht teilnehmen konnte, vermochte allerdings niemand zu wiederholen. So konnte erst in der Schlußrunde Ralph Kahe durch ein Remis Joachim Klemp auf den 3. Platz verweisen. Herbert-Ernst Gohlke (Lok Brandenburg) sicherte sich durch seinen Sieg gegen Andreas Zeidler punktgleich mit dem Sieger den zweiten Platz.
Pl. | Spieler | LK | Verein | Pkt. |
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1. | Ralph Kahe | 1 | MoGoNo Leipzig | 5,5 |
2. | Herbert-Ernst Gohlke | 1 | Lok Brandenburg | 5,5 |
3. | Joachim Klemp | 1 | Motor Berolina | 5,0 |
4. | Marquardt | 1 | TH Magdeburg | 5,0 |
5. | Goldschmidt | 1 | Fortschritt Nord Forst | 4,5 |
6. | Andreas Zeidler | 2 | Fortschritt Gera-Liebschwitz | 4,5 |
7. | Trescher | MA | Lok Mitte Leipzig | 4,5 |
8. | Brundisch | 1 | Einheit Jüterbog | 4,5 |
9. | André Müller | 2 | Lok Dresden | 4,5 |
10. | Stanke | HUZW Rübeland | 4,0 | |
11. | Zeidler | MA | Motor Suhl | 4,0 |
12. | Westphal | Veritas Wittenberge | 4,0 | |
13. | Wilken | MA | Lok Stralsund | 3,5 |
14. | Geisensetter | Turbine Sonneberg | 3,5 | |
15. | Andreas Penzold | Vorwärts Strausberg | 3,5 | |
16. | Fleuch | Lok Dresden | 3,5 | |
17. | Stefan Glasewald | Pentacon Dresden | 3,5 | |
18. | Kastner | Fortschritt Gera-Liebschwitz | 3,5 | |
19. | Krempner | Turbine Neubrandenburg | 3,5 | |
20. | Sikorsky | WBK 67 Halle-Neustadt | 3,5 | |
21. | Piasecki | Fortschritt Nord Forst | 3,5 | |
22. | Thiel | Petkus Wutha | 3,0 | |
23. | Lorenz | Wismut Aue | 3,0 | |
24. | Gerd-Helmar Berger | MA | Empor HO Berlin | 3,0 |
25. | Möller | Lok Schwerin | 2,5 | |
26. | Techentin | Lok Rostock | 2,5 | |
27. | Lange | Post Dresden | 2,5 | |
28. | Hutschenreiter | Traktor Dresden | 2,5 | |
29. | Manthey | Aufbau Karl-Marx-Stadt | 2,0 | |
30. | Hille | Lok Dresden | 1,5 | |
31. | Rehbein | Turbine Neubrandenburg | 1,5 | |
32. | Takacz | Lok Leinefelde | 1,0 |
Von den 112 Partien wurden 46 mit Weiß und 33 mit Schwarz gewonnen. Mit 33 Remiispartien war die Remisquote wie im Vorjahr 30%. Unter den 32 Teilnehmern befanden sich vier MA. Sie belegten am Ende die Plätze 7, 11, 13 und 24. 23 Spieler hatten die LK 1. Die besten Spieler mit LK 2 endeten auf den Plätzen 6 (Andreas Zeidler) und 9 (André Müller). Das Turnier war erneut von einer hervorragenden kämpferischen Einstellung geprägt. De Qualität der Partien ließ jedoch etwas zu wünschen übrig. Man muß dabei allerdings die Besonderheiten eines Schnellturniers berücksichtigen. Es wurde vielfach versucht, von der Theorie abzuweichen. Eine Durchrechnung der Varianten ist aufgrund der Zeitbegrenzung von 40 Zügen in 75 Minuten nicht gegeben. Als Schiedsrichter bestand Ralph Kaumann seinen ersten Einsatz in einem DDR-Finale mit Erfolg.
Der Sieger Ralph Kahe ist 27 Jahre alt, Dipl.-Ingenieur im Drehmaschinenwerk Leipzig. Früher spielte er bei Einheit Quedlinburg, seit 1980 bei MoGoNo. Er war mehrfach Spartakiadesieger und erreichte im vergangenen Wettkampfjahr in seiner Mannschaft am 4. Brett das beste Ergebnis. Seine Meinung: "Auch ich habe nicht fehlerfrei gespielt. Eigentlich bevorzuge ich einen soliden Stil. Hier mußte ich jedoch oft mit offenem Visier kämpfen."
Manfred Kalmutzki
Turnierleiter
Die X. DDR-Meisterschaft im Schnellschach gelangt wiederum in Dresden vom 23. bis 25. November 1984 zur Austragung. Jeder Bezirk kann zwei Teilnehmer nominieren. Vorberechtigt ist Titelverteidiger Ralph Kahe.
Quelle: SCHACH 3/1984, S.119-120, mit Foto Kahe, 6 Partien