82. Deutsche Schach-Meisterschaft 2011 - Vierter Bericht

25. Mai - 4. Juni 2011 in Bonn

Tag vier: Stillstand durch Unentschieden an der Spitze der Herren – Frey beendet Siegeszug Vogels in Frauenturnier

Rainer Buhmann

Igor Khenkin und Jan Gustafsson sind sich schnell einig: Remis am Spitzenbrett. Khenkin zeigt sich von Gustafssons Eröffnungsspiel überrascht, der Hamburger ist mit den schwarzen Steinen auch mit einem Unentschieden zufrieden. Doch die große Chance zu den beiden Führenden aufzuschließen bleibt den Verfolgern verwehrt. Daniel Fridman setzt sich mit allen Kräften in seiner Partie gegen den Berliner Internationalen Meister René Stern ein. Er hat Vorteile, baut sie aus. Doch auch nach über hundert Zügen kann er Sterns Verteidigungskünste nicht überwinden. Am dritten Brett kommt der Friedenschluss zwischen den Großmeistern Raj Tischbierek und Rainer Buhmann wieder schnell: "Raj ist nicht unbedingt für seine Eröffnungsvorbereitungen bekannt, doch ich bin in seine Variante reingelaufen", schmerzt Elo-Favorit Buhmann der Stillstand durch das Unentschieden. IM Gschnitzer profitiert vom Nichterscheinen GM Falko Bindrichs zum Rundenbeginn mit einem kampflosen Punkt.

Hans-Joachim Vatter

Einer der heutigen Sieger des Tages ist der Badenser Hans-Joachim Vatter. Der neunmalige Europameister und sechzehnmalige Deutsche Meister der Finanzbeamten bezwingt Nikolas Lubbe und ist mit seinem Turnierverlauf bislang zufrieden: "Ich stehe jetzt bei 50%, in der zweiten Runde habe ich unnötig einen halben Punkt verschenkt." Der Magdeburger Gordon André kann als Erster FM Oliver Müller bezwingen.

Die wichtigste Entscheidung bei den Frauen erzwingt Alisa Frey. Sie stoppt die bislang unbezwingbare Heike Vogel in einem langen, von ihrer Seite eindeutig vorgetragenen Duell und übernimmt mit 3.5 Punkten aus vier Partien die Führung im Turnier. Am zweiten Brett schlägt Sarah Hoolt die Berlinerin Stefanie Schulz und spielt sich so zurück auf den dritten Platz, zusammen mit Jade Schmidt. Die Studentin der Bildungswissenschaften siegt heute gegen Brigitte Reiter. Für Schmidt dürfte Platz drei als Zwischenergebnis stimmen: "Mein Ziel ist es mindestens meinen Setzlistenplatz zu erreichen" lacht sie. Doch ganz ohne Ehrgeiz spielt auch die Hamburgerin nicht: "ich investieren 80% meiner Freizeit ins Schach. Ich möchte einen Titel wie WFM oder später vielleicht WIM."

Axel Fritz

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