Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup 5³ 2002/2003

1. Entstehung der Idee

Der Deutsche Schachbund wurde am 20. Juli 1877 in Leipzig gegründet. Da der 100. Geburtstag nicht gemeinsam in Leipzig begangen werden konnte, lag nichts näher, als dies beim 125. zu tun. In das Jubiläum sollten unter anderem der reguläre Bundeskongress, sowie Spitzen- und Breitensportveranstaltungen eingebettet werden.

In Bezug auf die Breitensportveranstaltungen wurden schon früh folgende Gedanken bewegt:

  1. Anlässlich des 125. Jubiläums wäre ein Turnier mit 125 Schachspielern sehr passend.
    Wie ist dies mit der Teilnahmemöglichkeit aller deutschen Schachspieler in Einklang zu bringen?
    Deshalb lag es nahe, mehrere Vorturniere bundesweit für alle auszutragen und darauf aufbauend ein Finale in Leipzig mit 125 Spielern zu veranstalten.
  2. Für die Jubiläumszahl 125 spielt die "5" eine herausragende Rolle. (125 = 5 × 5 × 5 = 5³)
    Erste "5": es sollten "5" regionale Qualifikationsveranstaltungen geplant werden: im Westen, Norden, Osten, Süden und in der Mitte Deutschlands.
    Zweite "5": jede Qualifikationsveranstaltung wird in "5" separaten Turniere (A)-(E) nach DWZ-Kategorien eingeteilt: (A) über 2100, (B) 2100-1901, (C) 1900-1701, (D) 1700-1500, (E) unter 1500.
    Dritte "5": in jedem Turnier qualifizieren sich die ersten "5" für das Finale ihrer Kategorie in Leipzig. Damit ergeben sich 5 Qualifikanten aus jeweils 5 Turnieren in jedem der 5 Orte = 125 Spieler.
  3. Neben einer guten Organisation unter der Regie des Deutschen Schachbundes sind insbesondere attraktive Austragungsorte und ein gut gefüllter Preisfonds wünschenswert. Es begann die Suche nach einem Partner der:
    1. bundesweit die Möglichkeit für die Austragung der 5 Qualifikationsturniere und des Finales anlässlich des Jubiläumskongresses in Leipzig bietet und
    2. einen attraktiven Preisfonds zur Verfügung stellt.

Die RAMADA-TREFF Hotel Gruppe erfüllt die erste Erwartung in modernen ****Sterne-Kongresshotels und die zweite mit einem Preisfonds von über 25.000 EUR bestens.

Die Idee RAMADA-TREFF Cup 5³ - Deutsche Amateurmeisterschaft im Schach war geboren.

2. Die 1. Veranstaltungsserie

Nachdem das Problem von qualitativ hochwertigen Austragungsorten mit den Kongresshotels der RAMADA-TREFF Gruppe sehr gut gelöst war, musste als nächstes ein erfahrenes und gut funktionierendes Organisationsteam zusammengestellt werden. Im Referenten für Breitenschach des DSB Ernst Bedau, dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit des DSB Norbert Heymann, dem Leiter der Bundesliga Jürgen Kohlstädt, dem Internationalen Schiedsrichter Michael Voß, dem Geschäftsführer der DSJ Jörg Schulz, dem Internetbeauftragten Matthias Berndt und dem Präsidenten des Dresdner Schachfestival e.V. Dr. Dirk Jordan fanden sich von der Möglichkeit einer Deutschen Meisterschaft für Amateure Begeisterte und ausgewiesener Maßen "Profis" für die Ausrichtung von Schachevents.

Der Aufwand ihrer Tätigkeit gipfelte nach der über einjährigen Vorbereitung in der direkten Durchführung der einzelnen Veranstaltungen jeweils von Donnerstag 12:00 Uhr bis Sonntag 22:00 Uhr, unterbrochen von dreimal 5-6 Stunden Nachtschlaf. Über die Qualität der Durchführung muss hier nichts gesagt werden, davon kann man von Teilnehmern an anderer Stelle lesen und hören. Einen ganz wesentlichen und für die erfolgreiche Durchführung entscheidenden Punkt stellte die Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort dar. Es muss an dieser Stelle unterstrichen werden, dass dieser Punkt alle Erwartungen im positiven Sinn übertraf. Ob der Brühler SK um Hossein Shahin, der Verein aus Unterkochen mit seinem Vorsitzenden Rainer Geißinger, der Bille SC mit dem Vizepräsidenten des DSB Siegfried Wölk, der Hannoveraner SF und Florian Kull sowie der Dresdner Schachfestival e.V. um Falk Sempert, alle unterstützten die Events hervorragend.

Das allerwichtigste sind aber die Teilnehmer! Es haben viele Gespräche gezeigt, dass ein großes Plus der Veranstaltung die Harmonie darstellte. Trotz des angespannten sportlichen Ringens um gute Partien, das beste Resultat und letztendlich die Qualilifikation für das Finale in Leipzig gab es nicht einen relevanten Streitfall. Die angenehm freundliche Atmosphäre unter den Schachspielern war für viele eine wichtige und bereichernde Erfahrung. Nicht zuletzt misst sich eine Veranstaltung - nicht nur, aber auch - an den quantitativen Dingen, sprich den Teilnehmerzahlen: Brühl 221, Aalen 156, Hamburg 284, Hannover 322, Dresden 287, Leipzig 130 - in Summe 1.400.

Bedenkt man, dass die Open-Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren eher rückläufig sind und für neue Veranstaltungen allgemein mehr als 50 Teilnehmer beim ersten Mal als großer Erfolg gelten, kann man verstehen, dass die Optimisten mit dem Wunsch nach möglichst 1.000 Schachspielern bei der 1. Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft doch von einigen belächelt wurden.

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die die Optimisten noch weit in den Schatten gestellt haben.

3. Die Fortführung

Es darf stellvertretend für überraschend viele ähnliche Äußerungen dazu aus einem Schreiben von Schachfreund K. Wenzel aus Salzgitter zitiert werden: "... Auch die urlaubsparende Wochenendausrichtung, das gepflegte Ambiente und die sehr gute Organisation wurde von meinen Gesprächspartnern (Anm.: Turnierteilnehmer) ausdrücklich gelobt. Viele - wie auch ich - danken dem DSB für die Einrichtung dieser Turniere und hoffen auf alljährliche Wiederholung."

Ein Schachturnier ist für die Schachspieler da. Wenn nun über eine Vielzahl verbaler und schriftlicher Kommentare ein so positives Bild skizziert, sowie über die hohe Teilnehmerzahl quasi "mit den Füßen abgestimmt" eine Fortführung gefordert wird, war der DSB "geradezu gezwungen" sich für eine Etablierung der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft stark zu machen.

Im Rahmen des Organisationsteams gab es sofort positive Resonanz. Insbesondere, wenn man die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen noch intensiviert. Trotz der doch immensen Beanspruchung der ehrenamtlich Tätigen, die ja nicht nur ihre Freizeit, sondern auch jedes Mal Urlaubstage einbringen müssen, war das a priori sicher nicht zu erwarten und freut deshalb um so mehr.

Die Güte der Veranstaltung (Ambiente, Preisfonds ...) steht und fällt mit der Zusammenarbeit DSB - RAMADA-TREFF Gruppe. Nach ersten Signalen im Dezember 2001 konnte im Februar 2002 eine weiterführende Vereinbarung mit den RAMADA-TREFF Hotels getroffen werden.

Es lässt sich wohl guten Gewissens formulieren, dass eine positive Idee mittels einer herausragenden 1. Veranstaltungsserie in eine mittelfristige Durchführung überführt werden konnte. Damit hat das Deutsche Schach seine Amateurmeisterschaft!

Dr. Dirk Jordan
Dresden, im Februar 2002

Quelle