16. November 2008
Der Worbiser Hermann Geburzky ist seit vielen Jahren aktiv für den Schachsport unterwegs. Für seine unermüdliche Tätigkeit als Ehrenamtlicher des Schachsports bekam Hermann Geburzky vom Bundespräsidenten, Horst Köhler, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Ehrung im feierlichen Rahmen nahm im Worbiser Marie-Curie-Gymnasium der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien, Gerold Wucherpfennig, vor.
Der Minister würdigte in seiner Laudatio ausführlich das umfangreiche Wirken des 73-jährigen. Alle Anwesenden in der Aula des Worbiser Gymnasium waren sich einig: Die höchste deutsche Auszeichnung für das Gemeinwohl hat Hermann Geburzky unbedingt verdient.
Hermann ist seit 1947 in Sachen Sport unterwegs. In seinem Heimatort Bernterode verschrieb er sich zunächst dem Turnen und dem Tischtennis. Von 1960-63 arbeitete er als Sektionsleiter der Zelluloidball-Artisten. Dann entdeckte er seine Liebe zum königlichen Spiel und seine einzigartige Karriere nahm seinen Anfang. Er gründete den Bernteröder Schachverein, dem er 10 Jahre lang vorstand. Im Jahre 1966 wurde er Mitglied des Kreisfachausschusses Schach, drei Jahre später deren Vorsitzender. Diese Funktion bekleidet Hermann Geburzky heute immer noch und darf 2009 auf 40 erfolgreiche Jahre in diesem Amt zurückblicken. Ohne ihn und sein Engagement hätte es vieles im Eichsfeld nicht gegeben. Inzwischen Vereinsmitglied bei Einheit Worbis, war er maßgeblich mit daran beteiligt, dass in den 80er Jahren offene Turniere und im Schnellschach sogar 2x die DDR-Meisterschaften im Eichsfeld stattfanden. Zu Höhepunkten dürfen auch die von ihm initiierten Simultanveranstaltungen mit den deutschen Großmeistern Wolfgang Uhlmann, Burkhard Malich, Rainer Knaak und Lothar Vogt in Leinefelde und Worbis gezählt werden.
Auch in Gremien des Bezirksfachausschusses arbeitete Hermann sehr lange mit. Sein Rat, sein reicher Erfahrungsschatz und sein Engagement waren stets von allen Schachfreunden geschätzt. Vor zwei Jahren zog sich Hermann aus dem Vorstand des BFA zurück und sagte, ich habe dies lange genug getan, es dürfen auch Jüngere mal ran. Als Staffelleiter steht er aber nach wie vor den Nordthüringern zur Verfügung. Im Eichsfeldkreis kümmert er sich in Zusammenarbeit mit den ausrichtenden Vereinen vorbildlich um die Durchführung der Meisterschaften.
Ist Schach auch die große Leidenschaft, so gibt es da auch noch König Fußball. Gut, dass die Schachspieler immer vormittags spielen, so kann der Schalke-Fan Hermann am Nachmittag das Worbiser Fußballgeschehen stets interessiert verfolgen. So ist er nicht nur beim Schach bekannt, sondern in ganz Worbis. Aus seinem Bekenntnis heraus, ohne Ehrenamt geht es nicht, kam er auch dem Ruf nach, den Mehrspartenverein Einheit Worbis etliche Jahre als Vorsitzender vorzustehen. Und so wie Hermann nicht nur in Worbis die Augen für die Breite öffnet, tat und tut er dies im gesamten Eichsfeld. Bis zur Wende im DTSB, seit 1990 im Vorstand des Kreissportbundes engagiert er sich und gestaltet das Eichsfelder Sportleben über den Schachsport hinaus mit.
Und weil Hermann Geburzky keiner ist, der ruhen kann, sammelte er fleißig Daten, Fakten, Berichte über den Sport im Eichsfeld. So trat er als Verfasser der Eichsfelder Sportchronik in Erscheinung. Viele Vereine unterschiedlichster Sportarten sind ihm dafür sehr dankbar – hat er doch viel Geschichtliches zusammengetragen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Aber Worbis hat noch mehr als den SV Einheit zu bieten und Hermann wäre nicht Hermann, wenn er nicht auch dort aktiv in Erscheinung treten würde. Im Seniorenclub ist er auf Grund seiner fröhlichen Art gern gesehen. Und wer so viel Humor und Witz in sich trägt, der kann sich natürlich dem Karnevalverein nicht verschließen. Seit über 40 Jahren steht er in der Bütt auch hier in vorderster Front.
Seinen Witz und Charme ließ Hermann Geburzky dann auch in seiner humoristischen Dankesrede an die Gäste aufblitzen. Schöne Wortspiele, immer wieder muß das Publikum lachen und doch bringt er dabei seine Anliegen wortgewandt ins Publikum. Ganz vorn steht der Dank an seine Frau, an seine Familie, denn ohne das Verständnis, ohne die Unterstützung von zu Hause, wäre die Karriere von Hermann Geburzky so nicht möglich gewesen. Natürlich fehlt auch der Dank an den Bundespräsidenten, Horst Köhler, an den Minister, Gerold Wucherpfennig, an viele, viele Weggefährten und alle, die diese Ehrung möglich gemacht haben nicht in seinen Worten. Auch mahnende Gedanken fehlen nicht, Nachwuchs ist unsere Zukunft und ohne Ehrenamt ist Nachwuchsarbeit nicht möglich. Ja, möge es auch weiterhin in Worbis, im ganzen Eichsfeld, möglichst viele Hermann Geburzkys geben.
Lieber Hermann, es gratulieren und sagen DANKE
die Schachspieler des Eichsfeldes
Rainer Gast