6. Juli 2015
Auch 2015, im Jahr des 140. Geburtstags des Schachsports in Dortmund, hat das Sparkassen Chess-Meeting wieder herausragenden Sport geboten! Insbesondere die Tatsache, dass viele der insgesamt 28 Partien mit den schwarzen Steinen gewonnen wurden, hat in der Fachwelt zu lebhaften Diskussionen geführt.
Am Eröffnungs-Bankett nahm mit Ole Bischof der Olympiasieger im Judo von 2008 und heutige Vize-Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes teil. In mehreren persönlichen Gesprächen unterstrich er den Stellenwert des Leistungssports Schach für den nationalen und internationalen Sport.
Dass erneut etwa 2.000 Schachfreunde das Großmeisterturnier im Orchesterzentrum sowie das Helmut-Kohls-Turnier und die drei „Open“ im Fritz-Henßler-Haus besucht haben, ist sehr erfreulich. Und das trotz der außergewöhnlich hohen Außen-Temperaturen.
Eindrucksvoll ist das erneut gestiegene weltweite Internet-Interesse an den “Live-Übertragungen“. An den sieben Spieltagen tummelten sich über 150.000 User mit Millionen Seiten-Zugriffen auf der Veranstalter-Homepage. Durch eine Internet-Kooperation mit mehreren internationalen Anbietern wie „ChessBase“ und „Chess 24“ (mit Live-Kommentar) und „Chess-International“ hat sich das Sparkassen Chess-Meeting zusätzlich ein noch größeres internationales Publikum erschlossen. Auch in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook entwickelt sich das Turnier positiv.
Die „Fliegenden Bauern“ von Adolf Winkelmann im U-Turm wiesen während des gesamten Turniers täglich mehrfach und weithin sichtbar darauf hin, dass Schach in Dortmund einen besonderen Stellenwert hat.
Für seine Verdienste um den Schachsport in Dortmund erhielt der Dortmunder Schachverein 1875 den „Salomon-Elkan-Preis“, der nach einem der Begründer des Clubs benannt wurde. Und der Slogan: “Chess is coming home“ verdeutlicht, dass man im Orchesterzentrum NRW genau dort spielt, wo um 1875 die bedeutende Familie Elkan wohnte.
Der Ferdinand-Fabra-Preis für den herausragenden Dortmunder Schachnachwuchs ging an Alexander Donchenko vom Bundesligisten SC Hansa Dortmund, dem mit seinen 17 Jahren drittjüngsten Großmeister der deutschen Schachgeschichte.
Die spektakuläre Fotoausstellung „Schach ist mehr“ von Christiane Köhne und Ralf Schönenberg im Orchesterzentrum fand zahlreiche interessierte Betrachter.
„Die 16 Motive sind ein signifikantes Zeichen für die gelungene Schach-Liaison zwischen Sport und Kultur“, merkte Herbert Bastian, der Präsident des Deutschen Schachbundes, beeindruckt an.
Auch die drei Open und das Helmut-Kohls-Turnier, veranstaltet von der Dortmunder Schachschule im Fritz-Henßler-Haus, registrierten mit 250 Teilnehmern einen erfreulich gestiegenen Zuspruch und unterstrichen den Charakter eines echten Schachfestivals.
Zur Signierstunde mit den Großmeistern in der Sparkasse kamen am spielfreien Donnerstag wieder über 100 Autogrammjäger. Unter ihnen Karl-Heinz Federer aus der Nähe von Freiburg, der speziell wegen der Autogramme angereist war. „Ich bin glücklich über die Unterschriften der Schach-Weltstars und kann ihnen heute so nah sein wie sonst nie“, so sein Kommentar.
In den bislang mehr als vier Jahrzehnten seines Bestehens hat sich das Sparkassen Chess-Meeting zu einem der wichtigsten Turniere weltweit entwickelt. Mit seiner großen Medienresonanz ist es nicht nur sportlich ein Großereignis, sondern besitzt als Imagefaktor für Dortmund und das ganze Land Nordrhein-Westfalen eine besondere Bedeutung.
Gerd Kolbe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19958