9. Mai 2016
Anlässlich seiner turnusmäßigen Sitzung des Hauptausschusses in Kassel betonte Präsident Herbert Bastian, dass der deutsche Schachsport gute Perspektiven für die Zukunft besäße. Zukünftig sei noch deutlicher als bisher die Vielfalt der Aktivitäten herauszustellen. Neben dem Leistungsaspekt und dem Breitensport gelte dies in besonderem Maße für die Schachkultur und die Schachhistorie. In der Sitzung, an der die Vertreter aller Landesverbände und das Präsidium mit den Referenten teilgenommen haben, wurde zu Beginn die aktuelle Finanzlage erörtert. Hier ist festzuhalten, dass die solide Haushaltsführung eine Konsolidierung ermöglicht. Allerdings bleibt vor dem Hintergrund eines insgesamt schwierigen Werbeumfeldes für Sportarten neben dem Fußball noch „Luft nach oben“.
Die Mitglieder nahmen für die Entwicklung des Leistungssports eine wichtige Weichenstellung vor. GM Thomas Luther wurde ohne Gegenstimme zum neuen Referenten für Leistungssport gewählt. Der 46jährige aus Erfurt übernimmt das Amt von Klaus Deventer, der es zuletzt kommissarisch neben seiner Aufgabe als Vizepräsident des Deutschen Schachbundes ausgeübt hat. Hierfür sprach ihm die Versammlung den besonderen Dank für sein außerordentliches Engagement aus.
Ausführlich informierte der Vorsitzende der Deutschen Schachjugend, Malte Ibs, das Auditorium. Besonders im Kinder- und Jugendbereich sind ständige Anpassungen in einem dynamischen Umfeld erforderlich. Hierauf reagierte die Schachjugend mit Workshops, neuen „Patenten“ und kontinuierlicher Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die Mitglieder konnten sich ein detailliertes Bild machen und stimmten Jörg Schulz, Geschäftsführer der Schachjugend zu, der gerade in einer Förderung von Bildungsaktivitäten den Schlüssel für einen positiven Trend gegen Mitgliederverluste und Vereinssterben sieht.
Seine Schatten voraus wirft zudem das Jahr 2018, das dem großen Schachspieler Emanuel Lasker gewidmet wird. Anlässlich des 150. Geburtstages werden umfangreiche Aktionen geplant, die sowohl die Person und das Handeln ehren, als auch für den Schachsport werben sollen.
Zuletzt entschied die Versammlung noch über den Träger des Deutschen Schachpreises 2016. Er wird an Herrn Roman Krulich, München verliehen. Als Gründer der Münchener Schachstiftung und Mitbegründer der Münchener Schachakademie stellt er das Fördern von Denkstrategien und Problemlösungskompetenzen speziell für Kinder in den Mittelpunkt seines Tuns. Zusätzlich ermöglicht er als Sponsor des Vereins MSA Zugzwang dessen Teilnahme am leistungsbezogenen Profisport. „Roman Krulich fördert in außergewöhnlicher Form das Ansehen und die Verbreitung des Schachsports in der Öffentlichkeit. Es ist dabei gerade diese Struktur seines Engagements, die mit der Preisverleihung herausgestellt werden soll“, so Frank Neumann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Das Preisgeld wird sozialen Projekten zur Integration von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.
Frank Neumann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20923