21. September 2017
5 Runden sind bei der Jugendweltmeisterschaft in Montevideo (Uruguay) gespielt und das bedeutet bei unserem Zeitplan einen freien Tag für unsere Jungs und Mädels. Dabei fällt das Fazit der Spieler durchaus unterschiedlich aus.
In der U14 weiblich geht mit den deutschen Farben Alva Glinzner an den Start. Nach einem guten Start liefen die letzten beiden Runden nicht optimal. In Runde 5 verlor Alva aufgrund eines sehr ungünstigen Zwischenfalls mit der Gegnerin, die etwas sehr pedantisch auf der Regel berührt geführt bestand. Doch sie ist hochmotiviert zu zeigen, dass sie sich von so etwas nicht aus der Bahn werfen lässt und wird mit doppelter Kraft voran gehen.
Der Star der deutschen Delegation ist bisher Daniel Kopylov. Mit 4/4 aus gestartet lief alles für Daniel und auch in Runde 5 war er aufgrund eines genialen Qualitätsopfers auf dem Weg zum vollen Punkt. Doch an einer Stelle geriet er ab von eben diesem Weg und verlor am Ende die Partie sogar noch. Trotzdem ist 4/5 eine sehr starke Leistung. Daniel wird den Ruhetag nutzen sich auszuruhen, Energie zu sammeln und dann sich weiter an der Spitze zu halten.
In der U16 w sind unsere Damen mit jeweils 3 Punkten gut unterwegs. Beide wollen natürlich noch mehr, doch 3 Punkte sind eine gute Basis für eine erfolgreiche zweite Hälfte. Lara Schulze war in der fünften Runde sehr erleichtert nach ihrem Sieg, bei ihrem bisherigen Pech sehr gut zu verstehen. Nun ist die Unsicherheit abgeschüttelt und sie ist bereit nun durchzustarten. Leonore Poetsch spielt bisher sehr solides Schach und kann gegen jede Gegnerin überzeugen. Sie macht einen sehr sicheren Eindruck und hat mit ihrer Partieanlage und derzeitigen Form die Möglichkeit noch viele starke Ergebnisse zu erzielen.
Ein wichtiger Sieg gelang Alexander Rieß. Nach ein paar unglücklichen Remis, folgte er lange seiner Vorbereitung und erhielt eine klar bessere Stellung, die er verwerten konnte. Das bedeutet 3,5 Punkte und ebenfalls eine starke Ausgangsposition. Nun ist es an der Zeit Anlauf zu nehmen und vorne anzugreifen.
Nathalie Wächter hat keinen glücklichen Start erwischt. Doch es wird besser werden. Bisher stehen 1,5 Punkte zu Buche. Es hätten nach ihren Partien deutlich mehr Punkte sein können, aber das ist ein Umstand, den man nicht mehr ändern kann. Also gilt es jetzt in den letzten Runden noch so viele Punkte wie möglich zu holen.
„Ich dachte die Strategie sei mit Weiß gewinnen und mit Schwarz Remis“ schrieb mir ein Schachfreund aus Deutschland. Dmitrij Kollars macht es andersrum, in seinen drei Weißpartien spielte er jeweils Remis, während er seine Schwarzpartien gewinnen konnte. Das bedeutet 3,5 aus 5 und was ein Glück ... eine Schwarzpartie in Runde 6. Die U18 ist sehr ausgeglichen und damit zählt Dmitrij trotz 1,5 abgegebener Punkte zur erweiterten Spitze.
Wie bei den meisten Meisterschaften, so gut sie auch organisiert sind, gibt es ein paar Dinge die stören. Das einzige was es hier derzeit zu beanstanden gibt, ist dass die Baumaßnahmen, mit all dem damit einhergehenden Lärm, im Aloft-Hotel weiter voran gehen. Ansonsten läuft die Weltmeisterschaft sehr entspannt ab. Die Organisatoren haben alles im Griff und die hochwertigen Hotels, die Nähe zum Strand und die Stadt Montevideo sorgen für den Rest. Es ist also alles bereit, für einen starken Schlussspurt. Nach dem Ruhetag steht direkt eine Doppelrunde an!
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22374