21. September 2017
Die ersten drei Runden der Jugend-WM in Montevideo, Uruguay sind Geschichte. Die Anreise verlief, nach Aussage der Spieler und Eltern ohne Zwischenfälle. Trotz der langen Reise waren alle einigermaßen fit. Geplant war, dass alle Spieler im aloft-Hotel untergebracht sein sollten. Doch dieses Hotel (planmäßige Fertigstellung 6 Tage vor der Anreise), Überraschung Überraschung, war noch nicht fertig gestellt. So mussten einige von uns in das Sheraton auf der anderen Straßenseite umziehen, wo auch die Meisterschaft stattfinden sollte. Es gibt sicherlich schlimmere „Not-Absteigen“ als das Sheraton. Leider waren im aloft-Hotel auch noch nicht alle Heizungen korrekt installiert… Also es gab kleine Schwierigkeiten zu Beginn, aber nun nach drei Tagen sind diese beseitigt und alle Spieler können sich auf ihr Schach konzentrieren.
Die ersten 6 Bretter jeder Altersklasse männlich und weiblich, U14, U16 und U18 werden live übertragen. Diese Bretter werden in der 25. Etage mit großartigen Ausblick gespielt. Der Rest muss mit dem ersten Geschoss und dem Ballsaal vorliebnehmen. Es ist ein wenig eng, aber im großen und ganzen in Ordnung.
Die deutsche Delegation umfasst, neben den Eltern, 7 Spieler und mit GM Georg Meier und mir zwei Trainer.
In der U14 weiblich hat Alva Glinzner mit 2 aus 3 sehr gut gestartet und hat in der vierten Runde die Chance, gegen die Nummer 42 der Setzliste sich in den Bereich der Livebretter zu spielen.
Den bisher erfolgreichsten Spieler haben wir in der U14 männlich oder wie man es nennt, im Open. Dort konnte Daniel Kopylov, wie Georg es beschrieben hat, alle 3 Partien ohne Probleme gewinnen und heute sitzt er an Brett 1 gegen die Nummer 3 des Turniers aus Österreich.
In der U16w musste Lara Schulze gestern eine sehr unglückliche Niederlage hinnehmen, die sie aus der Spitzengruppe zurück fallen ließ. Doch das Turnier hat noch 8 lange Runden und mit 1,5 aus 3 ist natürlich noch alles drin. Besser läuft es für Leonore Poetsch, die nach einer Niederlage in Runde 2 stark zurück kam und nun mit 2 aus 3 hervorragend im Rennen liegt.
Die gleiche Ausbeute hat Alexander Rieß in der U16. Er musste in der gestrigen Doppelrunde zwei Remis hinnehmen. Während die Punkteteilung am Vormittag wohl in Ordnung war, hätte er die Partie am Nachmittag an diversen Stellen gewinnen können. Doch diese Ergebnisse lassen sich nicht mehr ändern und so schaut Alexander auf die 4.Runde und versucht mit einem Sieg wieder Anschluss nach oben zu finden.
Das größte Pech in der Auslosung hatte Nathalie Wächter. In Runde 1 bekam sie die Nummer 3 des Turniers Laura Unuk vorgesetzt. Nach der Niederlage und einem Sieg in Runde 2 wurde Nathalie dann auch noch die Nummer 1 der Setzliste zugelost. Nach hartem Kampf reichte eine Ungenauigkeit von Nathalie um die Partie zu ihren Ungunsten zu kippen. Mit 1 aus 3 gegen diese starken Gegnerinnen ist noch nichts verloren und nun wird versucht in Runde 4 den zweiten Punkt zu sammeln.
Auch Dmitrij Kollars ist noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden. Doch bisher hatte er trotzdem ein wenig Glück. In Runde 1 bot der Gegner in Gewinnstellung remis, in Runde 2 stand er schlechter und konnte doch noch gewinnen und in Runde 3 brachten ihn starke Kopfschmerzen aus dem Konzept. Jetzt ist aber alles behoben und die nächsten Runden können voller Optimismus angegangen werden.
Montevideo ist eine wunderschöne Stadt, die Organisation ist gut und auch wenn die Eröffnungszeremonie sich etwas zog, fand sie doch im wunderschönen Palast der Justiz statt. Wir freuen uns auf weitere sehr schöne Tage!
Jonathan Carlstedt
Anmerkung der Redaktion: Der Text erreichte uns bereits am Abend des 19. September und konnte erst jetzt nachbearbeitet und veröffentlicht werden. Wir bitten um Entschuldigung!
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22373