14. März 2018
Pressekonferenz, Eröffnungsgala sowie Runde 1 bis 3 sind passé. Der Besucher-Andrang war durchweg groß. Doch wie hat es gefallen, wie sind die ersten Eindrücke und vor allem die Einschätzungen für den Turnierausgang? Das wollten wir von denen wissen, die live vor Ort dabei waren. Hier meldet sich Malte Ibs, 1. Vorsitzender der Deutschen Schachjugend zu Wort.
Wie gefällt Dir das doch etwas ungewöhnliche Ambiente im Kühlhaus?
Das Ambiente ist für die Zuschauer schon spannend, weil ich noch nie einen ähnlichen Ort als Turnieraustragungsort kennengelernt habe.
Ob es das beste Ambiente für die Spieler ist, die dort nun 14 Runden ohne Sonnenlicht und einem doch hörbaren Geräuschpegel spielen, weiß ich aber nicht.
Wer wird Deiner Meinung nach das Turnier gewinnen?
Das kann ich überhaupt nicht beurteilen, dafür sind die Spieler viel zu nah zusammen. Ich glaube das Caruana gut wäre, da sich dann der WM-Kampf sehr gut verkaufen lassen würde.
Kannst Du einen Besuch beim Kandidatenturnier empfehlen?
Ich glaube es ist eine einmalige Chance, ein solches Turnier mit 8 der weltbesten Spieler, so nah bei sich zu haben. Die Spieler sind zum Anfassen, analysieren auf der Pressekonferenz ihre Partien vor allen Zuschauern, gebe Autogramme und stellen sich für Fotos zur Verfügung. Alleine dafür lohnt es sich zu kommen.
Wie hat Dir die Eröffnungsfeier gefallen?
Ich hatte mir darunter etwas mehr vorgestellt als nur einen kurzen recht einfachen Empfang. Die Vorstellung der Spieler und auch hier die Nähe zu den Spielern war aber wieder sehr spannend.
Welche Möglichkeiten bietet dieses Turnier für das Deutsche Schach?
Leider ist es für den DSB sehr schwer gewesen, Einfluss auf die Organisation zu nehmen. Durch die vielen Vereine, die ein Public Viewing im Vereinsheim anbieten und das hohe Interesse der Spieler, sich das ganze in Berlin live anzuschauen, erhoffe ich mir aber eine zusätzliche Motivation.
Warum nimmt kein deutscher Spieler am Kandidatenturnier teil?
Der Stellenwert von Schach in der Deutschen Sportlandschaft ist hierfür nicht hoch genug. Während wir immer von Neuem darum kämpfen müssen, überhaupt Fördergelder zu erhalten, ist Schach in der russischen Sportlandschaft z. B. noch vor Fußball angesiedelt. Daher müssen wir entweder Glück haben, wie es die Norweger mit Magnus Carlsen haben oder diesen Zustand akzeptieren.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 23003