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Lasker-Tag: Vorträge und Simultane beim SC Bayer Leverkusen

24. Oktober 2018

Strahlendes Kaiser-Wetter am Tag des Schachs in Leverkusen

Zur Erinnerung an den bedeutsamen deutschen Schachweltmeister Dr. Emanuel Lasker veranstaltete der Schachclub Bayer Leverkusen am 13. Oktober 2018 einen „Lasker-Tag“. Hierzu hatte der Schachclub in die altehrwürdigen Hallen des Casinos der Bayer AG an der Kaiser-Wilhelm-Allee in Leverkusen eingeladen.

Für die vielen interessierten Gäste aus Nah und Fern hatten die Veranstalter ein sehr interessantes Rahmenprogramm vorbereitet und zudem ein glückliches Händchen mit der Wahl des Termins bewiesen, da hierdurch die Vorstellung des ersten Bandes der neuen Lasker-Trilogie ermöglicht wurde. Diese wurde erst kurz vor dem Veranstaltungstag frisch von der Druckerei ausgeliefert und erfuhr somit in Leverkusen ihre „Uraufführung“.

In seiner Begrüßungsrede würdigte der 1. Vorsitzende des SC Bayer Leverkusen, Dr. Michael Axmann, das Schaffen von Emanuel Lasker und begrüßte neben den zahlreichen Schachinteressierten die anwesenden Lasker-Experten. U. a. konnten Dr. Jörg Bewersdorff und Dr. Michael Negele für zwei interessante Vorträge über Emanuel Lasker gewonnen werden. Daneben fanden u. a. auch der ehemalige Präsident des Deutschen Schachbundes, Herbert Bastian, und der Herausgeber des KARL, Harry Schaak, den Weg nach Leverkusen.

Dr. Michael Negele, Mitherausgeber der herausragenden Lasker-Monographie aus dem Jahr 2009 und auch der neuen Trilogie, eröffnete sodann mit seinen Ausführungen, Die Sphinx Emanuel Lasker und das Begreifen seiner Welt, die Vortragsreihe.

Doch was wäre ein Tag des Schachs ohne aktives Schachspielen. Hierfür hatte der Schachclub zwei unterhaltsame Events vorbereitet. Neben einem Uhrensimultan von Frank Reinemer (SF Langenfeld) an fünf Brettern hatten sich Dr. Michael Negele und der 2. Vorsitzende des SC Bayer Leverkusen, Marco Bär, für ein sog. Leapfrog-Simultan zur Verfügung gestellt. Bei dieser Art Simultan ziehen die Simultanspieler abwechselnd an den Brettern. Es gilt somit nicht nur die Spielstrategie des Gegners, sondern auch die Ideen des simultanen Mitspielers zu erfassen. Diese Art von Simultan war zu Zeiten eines Emanuel Laskers sehr verbreitet.

Und die beiden Simultanspieler schlugen sich wacker! Obwohl zuvor noch nie gemeinsam in dieser Turnierform angetreten, erreichten sie ein achtbares Resultat von +7 =3 und -1.

Gewinner im Simultan war Stefan Speck, Remis erreichten Dr. Schimpf, Karl-Heinz Sockel und Julian Eßer.

Im parallel stattfindenden Uhrensimultan konnte Frank Reinemer an fünf Brettern gegen starke Gegnerschaft im Uhrensimultan (25 Minuten + 10 Sek./Zug) mit 4-1 gewinnen. Den Siegpartien gegen Manfred Birnkott, Dr. Michael Esser, Heinrich Debald und Achim Engelhart stand nur eine Niederlage gegen Dr. Stefan Böhm gegenüber!

Nachdem alle Beteiligten sich aktiv mit Schach betätigen konnten, begrüßte Dr. Axmann zum nächsten Vortrag Dr. Jörg Bewersdorff, der über Lasker – Ein Leben zwischen Schach, Mathematik und Spiel sprach.

Dabei beleuchtete Dr. Bewersdorff Laskers vielschichtige Facetten, u.a. als Mathematiker und Spieleerfinder, die vielen der Anwesenden, die Emanuel Lasker bisher nur als Schachspieler kannten, nicht bekannt sein durften.

Beim anschließenden Tombola-Turnier konnte es keine Verlierer geben, da reichlich Preise für alle Teilnehmer vorgesehen waren! Es traten gegeneinander an:

Bob van de Velde (mit dem Rücken zur Kamera) gegen Juliano Suzuki; links daneben Manfred Birnkott gegen Dirk Schockenbäumer. Hinten links: Heinrich Debald.

Die weiteren Paarungen:

  • Rolf Schimpf (Nunns Schachkurs) - Karl Pützkaul (Lasker-KARL) 1½:½
  • Michael Axmann (Lasker-Buch und Medaille) - Ralf Schreiber (Festschrift Leverkusen) 1:1 und Blitz 1:0
  • Manfred Birnkott (Lasker-KARL) - Dirk Schockenbäumer (Lasker-Buch) 1:1 und Blitz 1:0
  • Werner Kies (Lasker-KARL) - Stefan Speck (Lasker-Buch) 0:2
  • Juliano Suzuki (Nunns Schachkurs) - Bob van de Velde 2:0

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die ausführliche Vorstellung des ersten Bandes der neuen Lasker-Trilogie durch die beiden Mitherausgeber Richard Forster und Michael Negele.

Alle Beteiligten hatten sichtlich viel Freude und Spaß an diesem Lasker-Tag.

Der Schachclub Bayer Leverkusen bedankt sich bei allen Helfern, Gästen und den anwesenden Lasker-Experten, ohne die diese außerordentliche Veranstaltung nicht zustande gekommen wäre. Darüber hinaus geht ein besonderer Dank an Dr. Jörg Bewersdorff und Dr. Michael Negele für die sehr interessanten und unterhaltsamen Darbietungen zum Schaffen „unseres“ Weltmeisters Dr. Emanuel Lasker!

Vielen Dank an Dr. Axmann und Dr. Negele für die Überlassung des Fotomaterials.

Weiterführende Links: www.schachclub-bayer-leverkusen.de

Marco Bär
2. Vorsitzender des SC Bayer Leverkusen

Emanuel Lasker beim alternierenden und beim Uhrensimultan

Ergänzend zum Bericht von Marco Bär hat uns Michael Negele einige Dokumente zur Verfügung gestellt.

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B2528.04.1925[H. Stumm]
Bericht vom Uhrensimultan im Chemnitzer Tageblatt vom 3. Mai 1925

// Archiv: DSB-Nachrichten - Laskerjahr // ID 8713

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