13. Januar 2017
In diesem Jahr finden die beiden Jugendweltmeisterschaften (JWM) in Südamerika statt. Die brasilianische Hauptstadt Brasilia ist vom 21. bis 31. August Gastgeber der Altersklassen U8 bis U12. Montevideo, die Hauptstadt Uruguays, ist vom 16. bis 26. September Gastgeber der Altersklassen U14 bis U18. Da der Meldetermin für Brasilien wahrscheinlich im Juni sein wird, die Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften (DJEM) aber auch erst im Juni stattfinden, wird es knapp die Kriterien für eine Nominierung mit zusätzlichen Turnieren zu erspielen. Michael Zeuner, Geschäftsführer des Landeschachverbandes Sachsen-Anhalt, hat deshalb den Antrag an die DSB-Leistungssportkommssion gestellt, die Nominierung zeitlich nicht an die DJEM zu binden.
Hiermit stelle ich folgenden Antrag an die Kommission Leistungssport hinsichtlich der JWM in Brasilien.
Die Kommission Leistungssport möge beschließen, dass die Nominierungskriterien für internationale Einsätze im Jugendbereich für das Jahr 2017 wie folgt geändert werden:
Paragraf B 5. Nominierung nach DWZ-Performance-Leistung Absatz 1
Alt:
Auf Selbstzahlerbasis können nicht direkt Berechtigte der Altersklassen 8 bis 12 teilnehmen, sofern sie eine DWZ-Performance-Qualifikation gemäß der nachfolgenden Tabelle erzielen. Diese ist in zwei Turnieren nach der DEM und bis zu dem Meldetermin, den der Bundesnachwuchstrainer nach Ziffer 4 setzt, zu erspielen, einzureichen und durch den Bundesnachwuchstrainer zu bestätigen.
Neu:
Auf Selbstzahlerbasis können nicht direkt Berechtigte der Altersklassen 8 bis 12 teilnehmen, sofern sie eine DWZ-Performance-Qualifikation gemäß der nachfolgenden Tabelle erzielen. Diese ist in zwei Turnieren ab dem 01.03.2017 bis zu dem Meldetermin, den der Bundesnachwuchstrainer nach Ziffer 4 setzt, zu erspielen, einzureichen und durch den Bundesnachwuchstrainer zu bestätigen.
Begründung: Durch die zeitliche Nähe der DJEM (sehr spätes Pfingsten, Ende erst am 11.06.17) zur JWM ist es praktisch nicht möglich zwischen DEM und Meldetermin (vermutlich 21.06.2017) eine oder zwei Normen zu erspielen und diese einzureichen und bestätigen zu lassen. Allein eine nicht unübliche Auswertungsdauer von 5 Tagen für die DWZ Auswertung würde dies faktisch unmöglich machen. Eine Erspielung der Normen vor der DJEM brächte auch mehr Planungssicherheit für die Spieler mit, die später bei der DJEM einen Platz bei der JWM durch die Platzierung erspielen. Da alle notwendigen Vorbereitungen (Urlaubsanträge etc.) mit mehr Vorlauf erledigt werden können.
Michael Zeuner
Die von Michael Zeuner im Antrag zitierte Tabelle ist die folgende:
Alter/Geschlecht | Performance | Alter/Geschlecht | Performance |
---|---|---|---|
U 8 w | > 1000 | U 8 | > 1200 |
U10 w | > 1400 | U10 | > 1600 |
U12 w | > 1700 | U12 | > 1900 |
Unberührt vom Antrag bleiben die Absätze 2 und 3 aus §5:
Wird die erforderliche Performance um mindestens 200 Punkte übererfüllt, genügt ein Turnier.
Der Spieler muss bei der Erzielung der Performance-Norm einschließlich des Qualifikationsturniers mindestens acht gewertete Turniere aufweisen (DWZ-Indez > 7).
Die kompletten "Nominierungskriterien für internationale Einsätze im Jugendbereich, insbesondere bei Jugendeuropa- und Weltmeisterschaften" können auf der Leistungssportseite nachgelesen werden. Aktuell ist dort aber nur die Fassung vom Dezember 2015 online. Diese gilt auch weiterhin, da sich der Antrag nur auf das Jahr 2017 bezieht.
Die Leistungssportkommission des DSB - bestehend aus dem Vorsitzenden Thomas Luther, dem stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Bönsch, Bundestrainer Dorian Rogozenco, Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler, DSJ-Vertreter Bernd Rosen, den beiden Aktivensprechern Elisabeth Pähtz und Daniel Fridman und den beiden Vertretern der Landesverbände, Tatjana Melamed und Roman Vidonyak - hat den Antrag mehrheitlich angenommen.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21610