Als Teil des Netzwerkes GEMEINSAM GEGEN DOPING vertreten wir Werte wie Fairplay und Chancengleichheit und setzen uns für die Gesundheit unserer Athletinnen und Athleten ein. Dazu arbeiten wir eng mit der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) zusammen. Denn nur so können wir die positiven Werte des Sports schützen.
Im Rahmen von GEMEINSAM GEGEN DOPING bieten wir Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern, Eltern sowie allen weiteren Interessierten wichtige Hilfestellungen für sauberen Sport an.
Eine einfache Definition für den Begriff Doping gibt es nicht. Verbotenes Doping ist nicht gleichzusetzen mit einer verbotswidrigen Herbeiführung einer Leistungssteigerung. Die meisten von uns Schachsportlern assoziieren mit Doping den Läufer oder den Kugelstoßer oder den Leichtathleten, der mit verbotenen Substanzen seinen Muskelaufbau fördert. Dies ist aber nur ein Aspekt von Doping.
Das Wort Doping stammt ursprünglich aus Südafrika und bezeichnete einen starken Schnaps, den die Eingeborenen bei Festen und Kulthandlungen getrunken haben. Der Begriff Doping wurde von den Buren (weiße Einwanderer Südafrikas) und später von den Engländern übernommen und bezeichnet in der Folgezeit generell Getränke mit stimulierender Wirkung. Im Jahr 1889 tauchte der Begriff Doping zum ersten Mal in einem englischsprachigen Lexikon auf. Nach der Definition diese Lexikons handelt es sich beim Doping um eine Mischung aus Opium und Narkotika, die in dieser Zeit bei Pferderennen den Pferden verabreicht wurde.
Nach der offiziellen Definition der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) gilt als Doping:
Die verbotenen Wirkstoffe Methoden sind in der Verbotsliste der World Anti-Doping Agency (WADA) der Prohibited List aufgeführt. Diese wird jährlich aktualisiert. Eine deutschsprachige Version der Liste findet man auf den Internetseiten der NADA. Es ist die Pflicht eines jeden Sportlers, sich zu erkundigen ob es eine neue Version der Verbotsliste gibt.
NADAmed, Beispielliste, Kölner Liste® sowie aktuelle Warnmeldungen und weitere Informationen auf dem Handy
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World Anti-Doping Agency (WADA)
Stock Exchange Tower, 800 Place Victoria (Suite 1700), P.O. Box 120
Montreal (Quebec) H4Z 1B7, Kanada
www.wada-ama.org
Nationale Anti Doping Agentur (NADA)
Heussallee 38
53113 Bonn
www.nada.de
Auf der NADA-Website können Sie alle Formulare und aktuellen Listen, die Sie benötigen, bequem herunterladen. Im Downloadbereich finden Sie:
www.nada.de
Die Nationale Anti Doping Agentur informiert im Internet über Doping und Dopingkontrollen und stellt sämtliche aktuelle Listen und Formulare zum Download bereit.
https://adams.wada-ama.org/adams
https://xtranet.antidopingagentur.de
Im internationalen System ADAMS und im NADA XtraNet verwalten die Athleten der Testpools ihre persönlichen Daten online. Zugangscodes bekommen Sie über die NADA.
www.sportgericht.de
Auf dieser Internetseite finden sich aktuelle Nachrichten aus dem Sport, eine Übersicht über bekannt gewordene Dopingfälle und Informationen zu sportrechtlichen Themen.
www.dopinginfo.de
Der Internetauftritt des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln bietet detaillierte Informationen zu allen Dopingsubstanzen und –methoden sowie ihren Wirkungen und Nebenwirkungen.
www.dopinginfo.ch
Das Schweizer Bundesamt für Sport nimmt mit der Fachkommission Dopingbekämpfung für die Schweiz die gleichen Aufgaben wahr wie in Deutschland die NADA. Auf seiner Internetseite befinden sich umfassende Informationen über Doping.
www.drugcom.de
www.drugcom.de ist ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das sich vorrangig an Jugendliche richtet. Hier findet sich Wissenswertes rund um die gängigsten legalen und illegalen Drogen. Außerdem gibt es ein Quiz, Selbsttests, Tipps für den Notfall und Angebote zur Drogenberatung.
Der Deutsche Schachbund hat mit der NADA einen Rahmenvertrag abgeschlossen. Festgelegt ist, dass bei folgenden Meisterschaften jeweils drei Teilnehmerinnen/Teilnehmer getestet werden:
Weitere Dopingkontrollen sind zur Zeit im Bereich des Deutschen Schachbundes nicht vereinbart. Wir werden Sie auf dieser Seite unterrichten, wenn sich hieran etwas ändert. Die betroffenen Spielerinnen und Spieler werden dann selbstverständlich unmittelbar informiert.
Aktuell und wichtig: Weitere Kontrollen außerhalb dieser Meisterschaften werden zur Zeit nicht vorgenommen. Insbesondere also nicht:
Es gibt Wettkampf- und Trainingskontrollen. Für den Deutschen Schachbund gibt es im Moment nur Wettkampfkontrollen, keine Trainingskontrollen.
Das Kontrollpersonal muss sich zunächst ausweisen. Sie können dann ein sogenanntes Probenahmekit auswählen, das zwei Flaschen mit einer identischen Codenummer auf Deckel und Flasche enthält (orangegelbes Etikett für die A-Probe, blaues Etikett für die B-Probe). Unter genauer Sichtkontrolle müssen Sie dann einen Becher mit mindestens 75 ml eigenem Urin füllen (die Sichtkontrolle entfällt, wenn Sie unter 16 Jahren sind). Der Urin wird dann auf die zwei Flaschen verteilt. Ein kleiner Rest verbleibt im Becher, um sofort die Dichte und den pH-Wert des Urins zu prüfen. Je nach Ergebnis kann es sein, dass das Kontrollpersonal eine weitere Probe verlangt.
Die Flaschen für die A- und B-Probe können, wenn sie einmal versiegelt wurden, erst im Labor wieder geöffnet werden. Dabei wir die Versiegelung gebrochen. Eine Manipulation, beispielsweise auf dem Weg ins Labor, ist deshalb nicht möglich. Aufgrund des Codes auf den Etiketten ist auch keine Verwechslung möglich.
Sie müssen gegenüber dem Kontrollpersonal Angaben machen über die Medikamente, die Sie in den vergangenen sieben Tagen eingenommen haben. Sollten Sie Medikamente einnehmen, die auf der aktuellen Liste verbotener Wirkstoffe stehen, müssen Sie angeben, ob Sie eine TUE oder ATUE haben. Diese muss natürlich vor der Anwendung beantragt werden.
Über den Ablauf der Dopingkontrolle wird auf einem vorgedruckten Formular ein Protokoll abgefertigt. Auch Ihre Angaben über Medikamente und eine vorliegende TUE werden dort eingetragen. Wenn Sie Bedenken haben, ob bei der Kontrolle alles mit rechten Dingen zugegangen ist, sollten Sie auch das auf dem Protokoll vermerken. Das Formular wird am Ende von Ihnen und vom Kontrollpersonal unterschrieben. Eine anonymisierte Kopie des Protokolls wird zusammen mit den Urinproben an das Labor geschickt. Einen Durchschlag bekommen Sie ausgehändigt.
Wie das Ergebnis der Kontrolle war, erfahren Sie spätestens sechs Wochen nach der Kontrolle. Dabei gilt: Wenn Sie nichts vom Verband hören, war der Test negativ. Wer einen Online-Zugang zum Xtra-Net oder zu ADAMS hat, kann das Ergebnis auch dort nachsehen.
Der Deutsche Schachbund regelt zur Zeit die Unterwerfung der Spielerinnen und Spieler unter den NADA-Code in einer sogenannten Athletenvereinbarung.
Die Kündigungsmodalitäten werden noch von der Kommission Leistungssport festgelegt. Bis dahin gelten die Athletenvereinbarungen begrenzt.
Aus sportlicher Sicht bedeutet eine positive Probe meist das Ende der Karriere. Ohne ein konkretes Ziel vor Augen und den motivierenden Vergleich des Wettkampfs fehlt den meisten die Kraft für das gezielte Training. Hinzu kommt, dass die Förderung durch den Leistungskader und somit schnell der Anschluss an die Elite verloren geht. Gerade in Sportarten, in denen die Teilnehmenden sehr jung sind, sind zwei Jahre Sperre eine lange Zeit.
Wer beim Wettkampf gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstößt, wird sofort disqualifiziert. Und wenn im Mannschaftssport mehr als ein Mitglied einer Mannschaft gedopt ist, kann es passieren, dass das ganze Team disqualifiziert wird. Natürlich werden Dopingsündern und -sünderinnen die unter Dopingeinfluss errungenen Siege auch rückwirkend aberkannt.
Die Auswirkungen des Dopings auf den Körper und die Psyche werden gerne vernachlässigt. Die meisten Dopingmittel werden bei bestimmten Erkrankungen auch von Ärzten verschrieben. Es ist jedoch in höchstem Maß ungesund und kann sehr gefährlich werden, wenn gesunde Menschen zum Zweck der Leistungssteigerung Medikamente einnehmen, die zur Heilung von Krankheiten bestimmt sind.
Sportlerinnen und Sportlern, die des Dopings überführt wurden, haftet immer ein gewisser Zweifel an, auch wenn zukünftige Test negativ verlaufen. Dopende betrügen aber nicht nur die andren. Sie betrügen auch sich selbst. Oftmals müssen dopende Sportlerinnen oder Sportler ihr ganzes Wertesystem auf den Kopf stellen, um das Dopen vor sich selbst rechtfertigen zu können. Doch in der Rückschau schämen sich viele Athletinnen und Athleten für ihren (Selbst-) Betrug, manche hassen sich sogar dafür.
Für die Sanktionen gilt uneingeschränkt der Anti Doping Code der NADA (ADC). Es gelten die Vorschriften des 3. Abschnittes mit folgenden Besonderheiten für den Bereich des Deutschen Schachbundes:
Die Folgen von Doping sind gravierend. Aber was können Sie tun, wenn Ihnen Doping angeboten wird? An wen können Sie sich wenden und um Rat fragen?
Wichtig ist, nicht einfach alles hinzunehmen, was Ihnen gesagt wird. Informieren Sie sich, fragen Sie nach, seien Sie kritisch. Denn Sie müssen auch dann die Konsequenzen tragen, wenn Sie unwissentlich dopen, z. B. weil Ihr Hausarzt die aktuelle Liste der verbotenen Wirkstoffe nicht kennt und Ihnen ein Medikament verschreibt, das auf der Verbotsliste steht.
Ärzte und Apotheker sollten über die meisten Medikamente und die gesundheitlichen Risiken Bescheid wissen. Fragen Sie daher immer nach, welche Inhaltsstoffe ein Medikament enthält, und vergleiche Sie es mit der aktuellen Version der Verbotsliste. Oder nehmen Sie die aktuelle Liste gleich mit in die Praxis oder Apotheke, fragen Sie einen Sportmediziner, den Verbandsarzt des Deutschen Schachbundes oder erkundigen Sie sich über die NADA-Hotline, Tel.: 0228 / 81292-13
In schwierigen Situationen ist es immer gut, wenn Sie jemanden haben, dem Sie sich anvertrauen können. Jemanden, der Ihnen hilft, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten und Ihre Entscheidungen, vor allem wenn es um Doping geht, auch unterstützt und respektiert.
Sollten Sie Fragen zum NADA-Code haben oder sich erkundigen wollen, ob z. B. ein bestimmtes Mittel tatsächlich erlaubt ist, können Sie jederzeit bei der NADA schriftlich um Rat bitten. Und beim Deutschen Olympischen Sportbund gibt es seit der Wintersaison 2006/2007 Vertrauensleute, die Athletinnen und Athleten bei Fragen und Problemen im Zusammenhang mit Doping als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
NADA-Ärztin Dr. rer. nat. Anja Scheiff
Tel.: 0228-81292132
medizin@nada.de
Haben Sie Ihr Potenzial voll ausgeschöpft? Wie ist Ihr Lebensstil außerhalb des Trainings? Sie haben viel mehr Möglichkeiten, Ihre Leistung zu verbessern, als Sie denken. Bei www.highfive.de sind für Sie einige dieser Alternativen zusammengestellt.
Wenn Ihnen jemand nahe legt zu dopen oder Ihnen sogar Dopingmittel anbietet, können Sie auch einfach Stellung beziehen und sagen: "Ich dope nicht!" Je deutlicher und entschiedener Sie Ihre Standpunkte klarmachen, um so weniger wird man versuchen, Sie zu überreden oder unter Druck zu setzen. Denn schließlich weiß jeder, dass Doping verboten ist.
Lange Jahre wurde behauptet, Doping in Schach gäbe es überhaupt nicht. Dies ist objektiv falsch. Alle verbotenen Substanzen mit stimulierender Wirkung, alle Substanzen, die die Ermüdbarkeit zurückdrängen, die Konzentrationsfähigkeit fördern und sich auf den Siegeswillen aktivierend auswirken, sind auch im Schachsport Doping. Unabhängig davon können nach dem Grundsatz mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) auch verbotene Substanzen, die das körperliche Wohlergehen und die körperliche Befindlichkeit verbessern, sich auf die geistigen Fähigkeiten auswirken.
Immer wieder wird die Frage gestellt, warum es für den Schachsport nicht eine eigene, eingeschränkte Liste der verbotenen Medikamente und Wirkstoffe gibt, also eine besondere Liste für Denksportarten (Mind Sports). In Holland gab es eine solche Liste einmal für eine kurze Zeit. Die NADA vertritt die Position, dass es im Sport ohne wenn und aber um einen umfassend dopingfreien Sport gehen muss, der keine Ausnahmen zulässt.
Wenn es hier eine Änderung geben kann, dann nur durch den Weltschachbund FIDE, der allein in der Lage wäre, bei der WADA auf eine Änderung der Verbotsliste hinzuwirken. Die Chancen dafür sind jedoch gleich null. Die FIDE denkt auch nicht daran, hier initiativ zu werden. Dies bedeutet also, dass für den Schachspieler die selben Substanzen verboten sind wie auch für einen Boxer oder einen Leichtathleten oder einen Gewichtheber. Dies verlangt die Solidarität des Sport dem Schachsportler ab.
Das deutsche Schach finanziert sich zu einem beachtlichen Teil aus öffentlichen Sportgeldern. Dies fängt an mit dem Deutschen Schachbund. Er bekommt sportspezifische Zuwendungen. Das gilt aber auch für die meisten Landesschachbünde, die ihrerseits aus Sportmitteln der Bundesländer über die Landessportbünde mit finanziert werden. Dies geht aber hinunter bis zu den Vereinen, die als Sportvereine verschiedene Vorteile, z. B. aus kommunaler Sportförderung, für sich in Anspruch nehmen können. Gerade die Vereine bekommen Zuschüsse über ihre Landesschachverbände aus sogenannten Schlüsselzuweisungen der Landessportbünde für Anschaffungen und Investitionen. Ausgebildete Trainer und Übungsleiter erhalten Zuschüsse. Diese gesamten finanziellen Zuwendungen aus Sportmitteln gehen dem Schachsport verloren, wenn sich der Schachsport über die Dopingproblematik aus dem Sport herauskatapultiert. Jahrzehntelang hat Schach dafür gekämpft, als Sport anerkannt zu werden. Es geht nicht an, dass Schach sich dort, wo es Vorteile bringt, zum Sport bekennt und dort, wo es um solidarisches Verhalten geht, wie bei der Dopingbekämpfung, eine Sonderrolle für sich beansprucht.