Schachkurs Teil 10 // Schach, Matt und Remis

Das Ziel des Schachspiels ist es, den gegnerischen König mattzusetzen. Der mattsetzende Spieler hat die Partie gewonnen. Er hat auch gewonnen, wenn sein Gegner aufgibt, bevor er mattgesetzt wird. Im Turnierschach ist das eher die Regel als die Ausnahme und bedeutet auch Respekt vor der Spielstärke des Gegners.

Eine Partie kann aber auch unentschieden ("Remis") ausgehen. Das geht entweder durch Patt oder durch Einigung der beiden Spieler.

Das Schach(-gebot)

Wird der König von einer gegnerischen Figur angegriffen, so ist das ein Schachgebot. Man sagt auch "der König steht im Schach" oder "der Gegner hat Schach geboten". Der angegriffene König muß sofort diesen Angriff parieren. Das geschieht entweder durch Dazwischenstellen einer eigenen Figur, durch das Schlagen der angreifenden Figur oder durch das Ziehen des Königs auf ein unbedrohtes Feld.

Im Diagramm rechts ist der e1 durch die e3 angegriffen worden. Er steht "im Schach". Der kann die nicht schlagen, weil er nur ein Feld weit ziehen darf. Es ist auch mangels weißer Figuren nicht möglich auf e2 etwas dazwischenzustellen. Es bleibt nur die Flucht nach d1 oder f1.

Das Matt

Auf dem nebenstehenden Diagramm ist fast nahezu dieselbe Situation. Der hat zudem Unterstützung von zwei Türmen bekommen. Doch das nützt ihm nichts! Der d1 und der f1 verstellen ihm die Flucht auf die Felder d1 und f1. Damit ist auch die dritte Möglichkeit, ein gegnerisches Schachgebot zu parieren zunichte gemacht. Der ist matt!

Das Remis

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Schachpartie mit Unentschieden oder "Remis" zu beenden:

  • Beide Gegner einigen sich während der Partie auf Remis.
  • Ist eine Stellung zum dritten Mal während einer Schachpartie auf dem Brett und der gleiche Spieler ist am Zug, so kann der Spieler, der diese Stellungswiederholung ausführen möchte, vor seinem Zug ein Remis beanspruchen.
  • Wird bei mindestens 50 aufeinanderfolgenden Zügen kein Bauer gezogen und keine Figur geschlagen, kann ein Spieler Remis beanspruchen. Ausgenommen von der Regel sind einige seltene Endspiele, wo mehr als 50 Züge nötig sind, um Matt zu setzen.
  • Die vierte Möglichkeit für ein Remis ist das Patt:

Das Patt

Beim Patt hat ein Spieler - und in sehr seltenen Fällen beide Spieler - nicht mehr die Möglichkeit einen regelgerechten Zug zu machen, obwohl er nicht "im Schach" steht. Im nebenstehenden Diagramm wäre das Fall, wenn Weiß am Zug wäre. Weiß hat nur eine einzige Figur und müßte die ziehen - wenn es möglich wäre. Der h1 steht nicht im Schach. Er darf aber auch nicht die beiden Nachbarfelder h2 und g1 betreten, weil diese von der g3 bedroht werden. Da ein unmöglicher Zug nicht erlaubt ist, ist die Partie remis. Weiß ist patt.

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