29. Mai 2019
Der Mitropa-Cup wird als Traditionsturnier seit 1976 ausgetragen. Die zehn Teilnehmerländer sind in diesem Jahr in Slowenien zu Gast. Die Terminkollision mit dem Meisterschaftsgipfel des Deutschen Schachbundes in Magdeburg war leider nicht mehr aufzulösen. Aus diesem Grund sind wir heuer leider auch nur mit einem Team vertreten. Einzig eine Männermannschaft wurde nach Radenci entsandt.
Untergebracht sind wir im komfortablen Radenci Therme Ressort & Spa. Die Jungs haben gleich den Fitnessraum inklusive der Poster für sich entdeckt. Am Abend ging es in die Therme. Die Bedingungen für Aufenthalt und Wettkampf sind sehr gut. Gespielt wird in der Tennishalle. Angenehmer Fußboden und viel Platz für Spieler. Der slowenische Trainer hat mich gleich auf die Parallele zu Bad Blankenburg 2018 angesprochen.
Die Aufstellung der deutschen Mannschaft ist mit drei jüngeren ambitionierten Spielern und zwei erfahrenen Haudegen eine gute Mischung. Thore Perske, Raphael Lagunow und Emil Schmidek vertreten die junge Garde, Witali Kunin und meine Person zählen zu den älteren Semestern. Witali hatte einen privaten Termin am Sonntag, so dass er in der ersten Runde pausieren musste. Folglich kam ich zu meinem Debüt in der Nationalmannschaft. Gegen Ungarn traf ich gleich auf zwei alte Bekannte. Der Captain Zoltan Ribli arbeitet seit Neuestem wieder für die Ungarn. Sein erstes Brett, Oliver Mihok spielt für meinen Klub, den Erfurter SK und trat als Kind noch für den Deutschen Schachbund bei Weltmeisterschaften an.
Ein Kind saß mir dann auch gegenüber. Endre Csiki (Jg. 2005) war während der Partie ziemlich aufgeregt und entsprechend stand es mit seinen Verteidigungskünsten auch nicht zum Besten (sh. chess24). Das Unentschieden 2:2 am Ende ist kein Beinbruch. Es sah aber zwischenzeitlich nach einem knappen Sieg aus.
Mittlerweile ist Witali angekommen und ich kann an meine angestammte Position als nonplaying Captain zurückkehren. Am Dienstag geht es gegen Tschechien, wo der nächste „alte Bekannte“, Petr Haba (ebenfalls Erfurter SK) als Captain „auf der Bank“ sitzt.
Zur Turnierprognose kann man wenig sagen. Der vermeintliche Favorit Schweiz mit Sebastian Bogner am ersten Brett unterlag dem nominellen Underdog Frankreich. Die nächsten Runden werden es zeigen…
Br. | Deutschland | Elo | 2:2 | Ungarn | Elo |
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1 | IM Thore Perske | 2456 | ½:½ | GM Oliver Mihok | 2541 |
2 | IM Raphael Lagunow | 2420 | ½:½ | IM Gabor Nagy | 2471 |
3 | FM Emil Schmidek | 2396 | 0:1 | IM Adam Kozak | 2458 |
4 | IM Bernd Vökler | 2354 | 1:0 | FM Endre Csiki | 2362 |
Br. | Deutschland | Elo | 1½:2½ | Tschechien | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | IM Thore Perske | 2456 | 0:1 | GM Thai Dai Van Nguyen | 2548 |
2 | GM Witali Kunin | 2518 | ½:½ | IM Jan Vykouk | 2451 |
3 | IM Raphael Lagunow | 2420 | ½:½ | IM Tomas Kraus | 2463 |
4 | FM Emil Schmidek | 2396 | ½:½ | FM Jan Miesbauer | 2407 |
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Bernd Vökler
// Archiv: DSB-Nachrichten - Nationalmannschaft // ID 10042