1. Mai 2009
Bei Spieler A war bereits die Zeit abgelaufen. Spieler B hatte dies allerdings noch nicht bemerkt. Spieler A bot Remis an. B nahm an. Nachdem B erfuhr, dass A bereits die Zeit überschritten hatte, reklamierte er den Gewinn. In I. Instanz entschied die Leitung des Schweizerischen Bundesliga auf Sieg für B. Das Schweizer Verbandsschiedsgericht sah die Rechtslage jedoch anders. Es blieb beim Remis.Die FIDE-Regeln sind in dieser Frage nicht eindeutig (vgl. 6.10). Beim Schachspiel befindet sich die Verfügungsmacht über die Partie (im Gegensatz zu anderen Sportarten) in den Händen der Spieler. Sie können sich jederzeit auf Remis einigen oder auch die Partie aufgeben. Der Schiedsrichter hat eine eher passive Rolle und entscheidet im Normalfall lediglich auf Protest hin. Wenn die Spieler sich auf Remis einigen, dann gilt dies. Allerdings muss die Remisübereinkunft am Brett erfolgen. Zwischen der Feststellung der Zeitüberschreitung und dem Remisangebot dürfen nur einige Augenblicke verstreichen (2 – 3 Minuten). Fundstelle: Rechtsarchiv DSB
// Archiv: DSB-Nachrichten - Recht // ID 8654