Detlef Heinbuch gewinnt die Offene Senioren-Einzelmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern

Frank Hoppe

Zwei Monate nach seinem Sieg bei der 17. Offenen Senioren-Einzelmeisterschaft von Schleswig-Holstein holte sich der Bochumer Detlef Heinbuch nun auch den Sieg bei der 23. Offenen Senioren-Einzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern. Für den 62-jährigen Internationalen Meister war es im erst dritten Seniorenturnier bereits der zweite Turniersieg. Ein schöner Erfolg für Heinbuch, der von 1985 bis 1987 16 Länderspiele für die BRD bestritt, darunter die Schacholympiade 1986 in Dubai.

Das Turnier war mit mehreren Titelträgern, darunter GM Thomas Pähtz und den beiden IM Heinbuch und Joachim Brüggemann ausgezeichnet besetzt. Die ursprünglich vorgesehenen 150 Startplätze waren schon 50 Minuten nach Registrierungsbeginn alle vergeben. Nach Rücksprache mit dem Hotel "Dorint Seehotel Binz Therme", das zu dieser Zeit eigentlich eine Winterpause macht und extra für das Schachturnier die Pforten öffnete, konnte das Kontingent noch einmal erhöht werden. Kurz vor Turnierbeginn ereilte das Orgateam um Guido Springer auch noch die traurige Mitteilung, das Lothar Hartung verstorben war. Für Hartung sprang Hans-Jürgen Hochgräfe als Schiedsrichter ein, der ursprünglich das Turnier mitspielen wollte.

Gerhard Köhler und Christian Syré erwischten mit 4 aus 4 den besten Start. Beide konnten das Tempo aber nicht halten und wurden in den nächsten Runden von der Spitze verdrängt. Beste Frau - und dabei auch noch ungeschlagen - wurde die Berlinerin Brigitte Burchardt, die kürzlich mit einer Silbermedaille von der Senioren-Weltmeisterschaft 65+ in Italien zurückkehrte. Ihre Medaille hing einige Tage im Vorraum zweier Turniersäle aus.

Abgerundet wurde die Meisterschaft durch die offenen Landesmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach. Am Blitzturnier nahm sogar GM Elisabeth Pähtz teil, die am gleichen Abend noch eine Lesung aus ihrem Buch "Wer den vorletzten Fehler macht, gewinnt" machte.

Nachdem ich bereits im August, September und November für jeweils einige Tage mit meiner Freundin auf Rügen war, entschlossen wir uns Anfang Dezember auch das Turnier in Binz zu besuchen. Obwohl die Sommermonate sicher besser für einen Urlaub am Wasser geeignet sind, ist Rügen auch in der kalten Jahreszeit eine Reise wert. Am Strand sind aber eher weniger Spaziergänger unterwegs und auch nicht jedes Geschäft oder Restaurant hat seine Pforten geöffnet. Am Sonnabend, den 2. Dezember, verließen wir gegen 15 Uhr den Spielort und checkten für eine Nacht im benachbarten Hotel ein. Anschließend ging es bei nahendem Sonnenuntergang runter an den Strand. Auf dem Rückweg ins Hotel war gegen 16 Uhr noch ein Imbiß mein Ziel, wo wir im November noch Crepés aßen und Kaffee tranken. Der Imbiß hatte noch offen, die Angestellten quatschten miteinander, es waren aber keine Gäste anwesend. Der Wirt hinterm Tresen war diesmal etwas maulfaul, nachdem er einige Wochen zuvor noch mit jedem Gast scherzte. Als mein Blick auf ein handgefertigtes Schachspiel fiel, fragte ich, wer hier Schach spielt. "Mein Kollege" sagte die Angestellte und zeigte auf den Wirt. Ich erwähnte das gerade laufende Schachturnier, bekam aber keine Reaktion.
Während wir unsere Crepés verzehrten, bereiteten sich die Angestellten auf den Feierabend vor. Nachdem wir gegangen waren, meinte meine Freundin, das die wohl etwas sauer waren, weil sie die Heizplatte für die Crepés nochmal anschmeißen mußten. Es wäre wohl besser gewesen, wir hätten nur ein Stück Kuchen genommen oder wären erst gar nicht reingegangen.

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Frank Hoppe