29. Juni 2021
Mit fast 14 Monaten Verspätung aufgrund der Corona-Pandemie kann Anfang Juli der Deutsche Pokal-Mannschaftsmeister 2019/20 ermittelt werden. In der Mensa der Gesamtschule im niedersächsischen Weyhe, einem südlich gelegenen Vorort von Bremen, treffen die beiden Bundesliga-Spitzenmannschaften der OSG Baden-Baden und der Schachfreunde Deizisau am kommenden Wochenende auf die Schachgemeinschaft Leipzig und den gastgebenden Schachklub Kirchweyhe. ChessBase überträgt das Halbfinale am 3. Juli und die Wettkämpfe um die Plätze eins und drei am 4. Juli live. Die Halbfinal-Paarungen werden kurzfristig vor Ort ausgelost.
Die OSG Baden-Baden ist zum elften Mal hintereinander Teilnehmer an der Pokal-Endrunde - oder auch öfter: Unsere Pokalgeschichte reißt 2009, wo Solingen gewann, abrupt ab. Aber davor sammelte die OSG als Ooser SC natürlich auch schon viele Pokale. Was aber absolut sicher ist: Die letzten sechs Saisons stand Baden-Baden immer im Finale! Zuletzt verhinderte 2013 in Berlin die SG Porz den Finaleinzug.
Letzte 5 Jahre im Pokal:
Deizisau und Baden-Baden liegen zwar 130 Autokilometer auseinander, doch in der deutschen Schachlandschaft liegen sie dicht beeinander und gehören zu den überragenden Vereinen. Während die Badener die Bundesliga-Meisterrunde gewann, holte sich Deizisau den online ausgetragenen Europapokal. Im nationalen Pokal freilich hat Baden-Baden noch die Nase vorn, wie man an der Statistik der letzten fünf Jahre sehen kann. Ob sich das am Wochenende ändert?!
Letzte 5 Jahre im Pokal:
Die Schachgemeinschaft Leipzig war der erfolgreichste Schachverein der DDR. Er wurde nach der Wende aufgelöst. Mehr als zwanzig Jahre später entschlossen sich die beiden stärksten Leipziger Schachvereine (Gohlis und Lok Mitte) 2011 zur Fusion und dabei den traditionsreichen Namen anzunehmen. Fünf Jahre später begann die Planung für den Bau eines Vereinsheims. Wir berichteten von der Grundsteinlegung.
Leipzig ist in Weyhe nur Außenseiter. In einigen Jahren kann das schon ganz anders aussehen.
Letzte 5 Jahre im Pokal:
Der 1947 gegründete Schachklub Kirchweyhe zählt erst seit einigen Jahren zu den stärksten Vereinen Niedersachsens. Das ist ein Verdienst des Vorsitzenden Peter Orantek, der viel Energie in seinen Verein steckt und mittelfristig bis in die 1. Bundesliga möchte. Wußten Sie das Orantek der Urheber des Olympia-Slogans von Dresden 2008 ist? Der Leitspruch "Wir spielen eine Sprache" geht auf sein im selben Jahr erschienenes Buch "Enzyklopädie der Schach-Urhistorie" zurück.
Sollte der Gastgeber seine starken Großmeister an die Bretter bringen können, wird es durchaus möglich sein, mit Deizisau und Baden-Baden auf Augenhöhe um den Pokal zu streiten.
Letzte 5 Jahre im Pokal:
ChessBase überträgt die Partien der Endrunde an beiden Tagen live. Am Samstag, dem 3. Juli ab 14 Uhr und am Sonntag, dem 4. Juli ab 10 Uhr. Zuschauer vor Ort sind nicht zugelassen.
Ursprünglich sollte die Endrunde am 16./17. Mai 2020 durchgeführt werden. Die im März 2020 einsetzende erste Pandemiewelle machte den Termin aber unmöglich, so dass dieser auf den 14./15. August 2020 beim Meisterschaftsgipfel verschoben wurde.
Doch auch im August 2020 konnte die Endrunde nicht stattfinden. Den Zuschlag für die Austragung erhielt inzwischen der Schachklub Kirchweyhe, der ein eigenes Vereinsheim besitzt. Mit dem 5./6. Dezember 2020 wurde ein neuer Zeitpunkt festgelegt. Doch der fiel geradewegs in die Hochphase der zweiten Welle der Pandemie. Die Bundesspielkommission entschied sich danach für den 8./9. Mai 2021. Es sollte nicht der letzte Versuch sein. Mit dem 3./4. Juli 2021 scheint es nun aber endlich zu klappen.
Die fortwährenden Verschiebungen der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 2019/20 führten dazu, dass die Bundesspielkommission am 9. Januar 2021 die (nachfolgende) Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 2020/21 absagte.
// Archiv: DSB-Nachrichten - Spielbetrieb // ID 10677