27. Juni 2019
Am Sonnabend beginnt mit der Eröffnungsfeier und einem Grillabend in Apolda der Frauen-Länderkampf gegen Aserbaidschan. Es ist praktisch auch der Rückkampf für den Wettkampf im August 2017 in Baku, den die deutsche Mannschaft mit 9½:15½ verloren hat. Insgesamt treffen beide Auswahlmannschaften zum siebten Mal aufeinander, rechnet man die beiden Duelle der B-Mannschaften bei den Olympiaden 2008 und 2016 hinzu. Nur den ersten Vergleich, 2003 bei der Europameisterschaft in Plowdiw, konnten die deutschen Frauen gewinnen. Elisabeth Pähtz und Jordanka Micic besiegten die Mamedjarowa-Schwestern damals mit 1½:½.
Die beiden Schwestern sind 16 Jahre später wieder mit dabei. Die beiden Deutschen fehlen: Für Micic war Plowdiw der letzte Einsatz in der Nationalmannschaft, Pähtz beendete erst vor Kurzem ihre Auswahlkarriere. Bernd Vökler: "Durch den Rücktritt von unserer Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz ist die Favoritenrolle ziemlich eindeutig festgelegt. Im Durchschnitt sitzen 44 Elo-Punkte weniger auf der deutschen Seite. Die Führungsrolle in diesem jungen Team fällt fast automatisch an Sarah Hoolt. Sie versteht es seit Jahren, Job und Schach zu verbinden und peilt demnächst wieder die 2400er Marke an, welche sie vor zwei Jahren schon einmal deutlich überschritten hatte."
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist in einer "Phase des Umbruchs", während Aserbaidschan mit "einer kompakten erfahrenen Mannschaft antritt". Angeführt von Sarah Hoolt hofft Vökler "auf jugendliche Unbekümmertheit und große Spielfreude". Unsere jungen Damen schafften in der Vergangenheit zahreiche Erfolge auf internationalem Parkett: "Alle weiteren Spielerinnen sind medaillengeschmückt von diversen Jugendwelt- und Europameisterschaften heimgekehrt - Hanna Marie Klek, Silber 2011 - Filiz Osmanodja, Silber 2014 - Fiona Sieber, Gold 2016 - Jana Schneider, Silber 2017 - und Annmarie Mütsch, Gold 2018."
Die vor einigen Tagen erfolgte Auslosung brachte in dem fünfrundigen Wettkampf, wo jede deutsche Spielerin einmal auf jede aserbaidschanische trifft, für unsere Gäste einmal Weiß mehr:
Br. | Deutschland | Elo | - | Aserbaidschan | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | WGM Hanna Marie Klek | 2325 | - | IM Gulnar Mammadowa | 2356 |
2 | WGM Sarah Hoolt | 2321 | - | WIM Chanim Balajajewa | 2345 |
3 | WIM Annmarie Mütsch | 2266 | - | WGM Ulvija Fatalijewa | 2334 |
4 | WIM Filz Osmanodja | 2260 | - | WGM Turkan Mamedjarowa | 2307 |
5 | WIM Fiona Sieber | 2250 | - | WGM Zeinab Mamedjarowa | 2291 |
Br. | Aserbaidschan | Elo | - | Deutschland | Elo |
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1 | WIM Chanim Balajajewa | 2345 | - | WGM Hanna Marie Klek | 2325 |
2 | WGM Ulvija Fatalijewa | 2334 | - | WGM Sarah Hoolt | 2321 |
3 | WGM Turkan Mamedjarowa | 2307 | - | WIM Annmarie Mütsch | 2266 |
4 | WGM Zeinab Mamedjarowa | 2291 | - | WIM Filz Osmanodja | 2260 |
5 | IM Gulnar Mammadowa | 2356 | - | WIM Fiona Sieber | 2250 |
Br. | Deutschland | Elo | - | Aserbaidschan | Elo |
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1 | WGM Hanna Marie Klek | 2325 | - | WGM Ulvija Fatalijewa | 2334 |
2 | WGM Sarah Hoolt | 2321 | - | WGM Turkan Mamedjarowa | 2307 |
3 | WIM Annmarie Mütsch | 2266 | - | WGM Zeinab Mamedjarowa | 2291 |
4 | WIM Filz Osmanodja | 2260 | - | IM Gulnar Mammadowa | 2356 |
5 | WIM Fiona Sieber | 2250 | - | WIM Chanim Balajajewa | 2345 |
Br. | Aserbaidschan | Elo | - | Deutschland | Elo |
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1 | WGM Turkan Mamedjarowa | 2307 | - | WGM Hanna Marie Klek | 2325 |
2 | WGM Zeinab Mamedjarowa | 2291 | - | WGM Sarah Hoolt | 2321 |
3 | IM Gulnar Mammadowa | 2356 | - | WIM Annmarie Mütsch | 2266 |
4 | WIM Chanim Balajajewa | 2345 | - | WIM Filz Osmanodja | 2260 |
5 | WGM Ulvija Fatalijewa | 2334 | - | WIM Fiona Sieber | 2250 |
Br. | Deutschland | Elo | - | Aserbaidschan | Elo |
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1 | WGM Hanna Marie Klek | 2325 | - | WGM Zeinab Mamedjarowa | 2291 |
2 | FM Jana Schneider | 2235 | - | IM Gulnar Mammadowa | 2356 |
3 | WIM Annmarie Mütsch | 2266 | - | WIM Chanim Balajajewa | 2345 |
4 | WIM Filz Osmanodja | 2260 | - | WGM Ulvija Fatalijewa | 2334 |
5 | WIM Fiona Sieber | 2250 | - | WGM Turkan Mamedjarowa | 2307 |
Unsere Gäste reisen via Flughafen Berlin-Tegel und einem vom Deutschen Schachbund bereitgestellten Shuttle-Bus in das rund 250 km entfernte Apolda an. Die thüringische Kreisstadt östlich von Weimar ist die Heimat unseres Bundesnachwuchstrainers Bernd Vökler, der den Länderkampf organisiert und mit dem Schloß-Hotel einen mit Schachveranstaltungen erfahrenen Gastgeber gefunden hat.
Sein Debüt an der „Seitenlinie“ gibt GM Alexander Naumann als Kapitän der Frauennationalmannschaft. Wir drücken die Daumen! Gespielt wird ab Sonntag, dem 30. Juni 14.00 Uhr im großen Saal des Hotels am Schloß in Apolda. Zuschauer sind ausdrücklich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Parallel zum Länderkampf findet die Sitzung der Kommission Leistungssport mit den Vertretern der Landesverbände statt, wo unter anderem die Nominierungen für Welt– und Europameisterschaften 2019 im Nachwuchsbereich festgelegt werden.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Nationalmannschaft // ID 10062