16. November 2021
In der fünften Runde der Team-EM im slowenischen Terme Catez gab es Licht und Schatten: Bei den Frauen sah es gegen die starken Spanierinnen anfangs schwer nach rauer See aus, zwischenzeitlich drohte dem deutschen Viermaster der ein oder andere Schiffbruch. Am Ende konnten die Schotten trotz aller Wogen dennoch erfolgreich dichtgehalten werden, sodass es am Ende an Jana Schneider war, den entscheidenden Punkt zum 2,5:1,5 Sieg einzutüten. Erfolgreich angeluvt steht dem deutschen Frauen-Segler für übermorgen damit noch mehr Gegenwind ins Haus, ein Topteam wartet! Bei den Männern hingegen ging am ersten Brett mit Alexander Donchenko im Duell mit dem rumänischen Talent Bogdan-Daniel Deac ein Mann und schlussendlich die Partie über Bord. Da weder Vincent Keymer, Matthias Blübaum noch Rasmus Svane über ein Remis in ihren Partien hinauskamen, heißt es nach der 1,5:2,5 Niederlage gegen Rumänien nun: Den Ruhetag nutzen, Kräfte tanken! DSB-Sportdirektor Kevin Högy berichtet:
Der Frauenbundestrainer Yuri Yakovich setzte im Match gegen Spanien auf Elisabeth Pähtz, Josefine Heinemann, Hanna Marie Klek sowie Jana Schneider. Schon auf dem Weg zum Spielsaal war allen Beteiligten Zuversicht und Gelassenheit anzumerken:
Die Geschichten hinter den einzelnen Partien sind schnell erzählt, denn hüben wie drüben überschlugen sich die Partien unisono. Elisabeth Pähtz und Josefine Heinemann kamen erst mit Vorteil aus der Eröffnung, dann aber vom rechten Pfad ab. Bis zu den jeweiligen Punkteteilungen war es dann ein kurzer (Elisabeth) bzw. langer (Josefine) Kampf. Hanna Marie Klek übersah gegen ihre spanische Kontrahentin einen fiesen Zwischenzug des weißen Läufers, wonach ihre Stellung überraschend schnell auseinanderfiel. Doch gerade in dem Moment, als die Figuren unserer Nationalspielerin an den diversen Verteidigungsaufgaben zu zerbrechen drohten, drehte Hanna Marie mächtig auf. In der Flucht nach vorn auf der Suche nach Gegenspiel gelang mithilfe eines feinen Qualitätsopfers das Remis durch Dauerschach. Was für eine Rettung!
Neben diesen drei unentschiedenen Partien sorgte Jana Schneider für den Erfolg der Mannschaft. Ebenfalls ordentlich aus der Eröffnung gekommen, hätte sich im taktischen Kuddelmuddel die Partie auch bei etwas unglücklichem Verlauf zu Ungunsten der Deutschen drehen können. Tat sie aber nicht – und Jana brachte technisch sauber im Endspiel mit der Dame gegen das Läuferpaar und Freibauern auf beiden Flügeln Spiel, Satz und Sieg nach Hause. Was Jana zur Partie zu sagen hat, seht ihr hier:
7 | Spanien | Elo | 1½:2½ | Deutschland | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | IM Sabrina Vega Gutierrez | 2394 | ½:½ | IM Elisabeth Pähtz | 2485 |
2 | IM Ana Matnadze | 2418 | ½:½ | WGM Josefine Heinemann | 2336 |
3 | FM Maria Eizaguerri Floris | 2328 | ½:½ | WGM Hanna Marie Klek | 2343 |
4 | WGM Monica Calzetta Ruiz | 2201 | 0:1 | FM Jana Schneider | 2269 |
Bei den Männern ist offensichtlich Sand ins Getriebe gekommen. Als leichter Favorit gegen Rumänien in das Match gegangen, musste die deutsche Nationalmannschaft schlussendlich eine 1,5:2,5 Niederlage quittieren. Dabei fing der Mannschaftskampf eigentlich gut an: Vincent Keymer demonstrierte zum wiederholten Mal eine bärenstarke Vorbereitung. In der Semi-Tarrasch-Verteidigung neutralisierte der Saulheimer die weißen Steine seines rumänischen Gegners gekonnt, sodass alsbald die Friedenspfeife geraucht werden konnte. Auch Rasmus Svane steuerte ein solides Schwarzremis bei und erhöhte auf 1:1.
Derweil macht Rasmus remis. Nun steht es 1:1 allerdings sehen die letzten Partien mit der Verluststellung von Alexander und unklaren Gewinnchancen von Matthias schwierig aus. #etcc2021 #schach pic.twitter.com/I6uHabp0CY
— Deutscher Schachbund (@Schachbund) November 16, 2021
Da allerdings standen die Vorzeichen am ersten Brett bereits auf Niederlage, sodass es an Matthias Blübaum war, der deutschen Truppe zumindest das Unentschieden zu retten. Der Lemgoer hatte auch die ganze Partie über leichten Druck und etwas besser, zentraler postierte Figuren. In etwas Greifbares ließ sich das aber leider nicht verwerten. So hießt es am Ende leider 1,5:2,5 aus deutscher Sicht.
6 | Deutschland | Elo | 1½:2½ | Rumänien | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Alexander Donchenko | 2645 | 0:1 | GM Bogdan-Daniel Deac | 2651 |
2 | GM Vincent Keymer | 2639 | ½:½ | GM Mircea-EmilianParligras | 2576 |
3 | GM Matthias Blübaum | 2647 | ½:½ | GM Vlad-Cristian Jianu | 2522 |
4 | GM Rasmus Svane | 2628 | ½:½ | IM David Gavrilescu | 2514 |
Vor dem Ruhetag stehen die Frauen damit bei einer Ausbeute von 6:4 Mannschaftspunkten und Platz 12, die Männer bei 5:5 Mannschaftspunkten und Platz 18. Der morgige spielfreie Tag kommt allen recht, um die restlichen Kräfte zu mobilisieren und für einen Schlussspurt anzusetzen. Denn dank der guten Zweitwertungen beider Mannschaften ist noch alles drin, was Plätze an der Sonne angeht!
Wir danken unserem Sponsor UKA Meißen für die Unterstützung unserer Nationalmannschaften!
Am Donnerstag geht es um 15 Uhr weiter mit der 6. Runde. Die Ergebnisse und Partien findet ihr unter den folgenden Links:
ChessResults | Open | Women |
ChessBase | Open | Women |
Chess24 | Open | Women |
Chess.com | Open | Women |
Lichess | Open | Women |
ChessBomb | Open | Women |
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Live-Kommentar von Klaus Bischoff | englische Livestreams
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