Wertungsordnung - 4.2 Turniervoraussetzungen

4.2.1 Spielregeln

Es können nur Partien ausgewertet werden, die im Sinne der FIDE-Schachregeln ("laws of chess" sowie „Anti-Cheating“-Bestimmungen) gespielt und aufgezeichnet werden. Es muss eine Schiedsinstanz vorgesehen sein, die auch für die Bestätigung ordnungsgemäßer Partieergebnisse zuständig ist.

Thematurniere (Vorgabe von Eröffnungszügen) sind von einer DWZ-Wertung ausgeschlossen.

4.2.2 Bedenkzeiten

Grundsätzlich sollen Bedenkzeitregelungen im Sinne der Spieler erfolgen und zugleich die schachliche Qualität der Partien gewährleisten, dazu wird insbesondere empfohlen, den Fischer-Modus anzuwenden.

Mindestbedingungen für die DWZ-Auswertung sind:

  • Pro Spieler und Partie beträgt die Gesamtbedenkzeit mindestens 90 Minuten, bei Jugendturnieren der Klassen U12 und jünger mindestens 60 Minuten.
  • Bonuszeiten (Inkremente) sollen 30 Sekunden für jeden Zug betragen. Insoweit werden sie in die Berechnung der zur Verfügung gestellten Gesamtbedenkzeit einbezogen, wobei eine Partielänge von 60 Zügen angenommen wird.
  • Wird die Partiebedenkzeit unterteilt, müssen jedem Spieler für die erste Zugzahlperiode mindestens 60 Minuten (U12: 40 min) Bedenkzeit garantiert sein, die hierfür vorgeschriebene Zugzahl soll 40 Züge betragen.

4.2.3 Auszuwertende Turniere

4.2.3.1 Offizielle Turniere

Die Auswertung offizieller Turniere im Bereich des DSB und der DSJ ist obligatorisch. Offiziell sind solche Turniere, die als Meisterschaften der jeweiligen Organisationsebene (oberhalb der Vereine) in deren Satzungen oder Ordnungen verankert sind, sowie internationale Wettkämpfe, zu denen DSB oder DSJ Teilnehmer entsenden.

4.2.3.2 Weitere Auslandsturniere

Neben solchen, die vom Veranstalter der Wertungszentrale gemeldet werden, können Auslandsturniere DWZ-gewertet werden, für die ein Fide-Rating (ELO) vorgesehen ist und deren Turnierdaten in geeigneter Form verfügbar sind. Teilnehmer sind gehalten, sich über die dort geübte Auswertungspraxis zu informieren.

Im Allgemeinen werden die relevanten Mannschafts- und Einzelwettbewerbe in unseren direkten Nachbarländern ausgewertet, an denen Mitglieder eines DSB-Vereins teilnehmen.

Darüberhinaus kann ein Teilnehmer, der Mitglied innerhalb des DSB ist, die DWZ-Auswertung rechtzeitig vor Beginn des Auslandsturniers bei der Wertungszentrale beantragen, sofern das Turnier den Anforderungen dieser Wertungsordnung entspricht.

4.2.4 Turnierarten

Neben dem Auswertungsauftrag für die unter 4.2.3 genannten Turniere sind folgende weitere Arten von besonderer Wichtigkeit.

4.2.4.1 Vereinsturniere

Die möglichst fortlaufende Auswertung von Vereinsturnieren ist dringend erwünscht. Die Entscheidung darüber treffen die Vereine selbst. Der Wertungsreferent geht davon aus, dass jedes Vorstandsmitglied eines Vereins zur Auswertungsveranlassung befugt ist und Fortsetzungen in den Folgejahren gewünscht werden. Neue Vereinsmitglieder sind über die geübte Auswertungspraxis vom Verein zu informieren.

4.2.4.2 Offene und Einladungsturniere

Über die Auswertung von offenen und Einladungsturnieren entscheiden die Veranstalter, die bereits in der Ausschreibung - jedenfalls aber rechtzeitig vor Turnierbeginn - die spätere Einreichung zur DWZ-Auswertung bekannt zu geben haben. Zu Auslandsturnieren siehe oben (4.2.3).

4.2.4.3 Mannschaftskämpfe

Mannschaftsmeisterschaften verschiedener Klassen einer Organisationsebene, für die derselbe Wertungsreferent zuständig ist, können als ein Turnier behandelt werden, sofern deren Endtermine nicht mehr als zwei Wochen auseinanderliegen.

4.2.4.4 Geteilte Turniere

Vor- und Hauptrunde eines Turniers werden auswertungsmäßig wie zwei Turniere behandelt.

Stichkämpfe gelten als eigenständige Turniere.

4.2.4.5 Zweikämpfe

Wenn beide Spieler eines Zweikampfes vorher DWZ besitzen, wird das Ergebnis in analoger Anwendung der Regeln ausgewertet, sofern die Auswertungsabsicht vor Wettkampfbeginn vereinbart ist.

Es kann keine Berücksichtigung erfolgen, wenn einer der Gegner ungewertet war, weil der andere selbst bei jedem beliebigen Ergebnis unter Einrechnen der 1. DWZ seines Kontrahenten keine Wertungsänderung erfährt.

4.2.4.6 Hybridturniere

Darunter sind Online-Turniere zu verstehen, bei denen in den Spielbereichen (playing areas) an­wesende neutrale und qualifizierte Aufsichtspersonen notwendige Kontrollfunktionen ausüben. Für eine DWZ-Auswertung von Hybridturnieren müssen insbesondere die Erfordernisse von 4.2.1/2 sowie 6.1.1/2 gewährleistet sein.

Über die Auswertung von Hybridturnieren, die nicht offiziell im Sinne von 4.2.3.1 sind und für die kein Fide-Rating erfolgt, entscheidet die Wertungszentrale auf Antrag.

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