Die Idee für eine zentrale Endrunde der Berliner Mannschaftsmeisterschaft hatte BSV-Präsident Dr. Matthias Kribben schon länger. Mit dem Estrel Convention Center in Berlin Neukölln fand er nach intensiver Suche und Klinkenputzen einen hervorragenden Austragungsort. Das Estrel ist nach eigener Aussage Europas größter Convention-, Entertainment- & Hotel-Komplex mit 1.125 Zimmern und fünf Restaurants.
Die größte Schwierigkeit bei der Raumsuche war neben finanziellen Einigungen, die Findung eines freien Termins. Wie in vielen anderen Landesverbänden finden die Punktspiele in Berlin sonntags statt. Für den 30. April 2006 gab es lange keine verbindliche Zusage des Estrel. Erst als Box-Promoter Don King seinen für den 29. April angesetzten Kampfabend nach Hannover verlegte, war für den Berliner Schachverband der Weg frei. Schließlich mußte der große Saal bereits am Sonnabend vorbereitet werden, so das am Sonntagmorgen die Vereine ihr mitgebrachtes Spielmaterial nur noch auf den Tischen verteilen mußten.
Das Estrel erwartete im Gegenzug für die vergünstigte Beherbergung der rund 1.500 Schachspieler, die Benutzung des Caterings im Foyer und der Restaurants im Anschluß an das Spiel. Die Bitte Kribbens, die Vereine mögen doch gleich ihre Saisonabschlußfeier im Estrel machen, stieß allerdings auf zumeist taube Ohren. Die Preise waren den notorisch klammen Berliner Schachspielern einfach zu hoch.
In den Wochen vor der Veranstaltung erstellte ich anhand des Raumplanes einen Sitzplan für alle Mannschaften eines Vereins, welcher im Internet abrufbar war (und immer noch ist). Dieses Angebot wurde sehr begrüßt und rege genutzt.
Was ansonsten noch zur Endrunde wissenswert ist, kann man immer noch im Internet nachlesen.
Bitte auch die Links im Artikel und links im Menü beachten. Die im Artikel verlinkten Videos sind nicht mehr online. Bei entsprechendem Bedarf stelle ich diese (und weitere) wieder ins Netz. Ein Speicherplatzproblem gibt es ja nicht mehr.
Vier Jahre danach bleibt noch zu sagen, das die versprochene Veröffentlichung der Partien immer noch nicht geschehen ist. Hartmut Riedel, der die Partien sammeln sollte, bekam einfach zu wenig Rücklauf aus den Vereinen. Die Mannschaftsleiter sollten nämlich die Partien ihres Teams erfassen und an ihn weiterleiten. Nur wenige folgten dem Aufruf. Auch ein Fehler der Organisatoren. Die Schiedsrichter hätten genügend Zeit gehabt, noch während der Veranstaltung die Partien ihrer Tischreihe zu erfassen. Das den Mannschaftsleitern zu überlassen, war ein Fehler.
In weiser Voraussicht nahm ich deshalb nach Rundenende alle Partieformulare vom Hauptschiedsrichter entgegen, um später die von Riedel geschickte PGN-Datei zu vervollständigen. Viel weiter bin ich aber nicht gekommen.
Ebenso zerschlagen haben sich die Hoffnungen von Kribben, so eine zentrale Endrunde könnte wiederholt werden. Verhandlungen mit dem Estrel oder anderen Herbergen verliefen negativ oder es scheiterte am Votum der Vereine, wie auf einer Spielleiterversammlung, als eine zentrale Endrunde für den 28. März 2010 abgesagt wurde.
Berlin ist aber trotzdem nicht ganz endrundenfrei. Die Berliner Betriebsschachspieler laden jedes Jahr zu einer zentralen Endrunde in die Kantine von Bayer-Schering-Pharma ein. Rund 400 Schachspieler treffen sich dort jedes Jahr.
Nachfolgend einige Fotos von der Endrunde des Berliner Schachverbandes vom 30. April 2006 und von der Betriebsschach-Endrunde 2006.
Frank Hoppe,
Jahrgang 1964, ist seit dem 1. Januar 2007 für die Internetpräsenz des Deutschen Schachbundes technisch verantwortlich. Er war außerdem von 2003 bis 2009 Referent der Wertungsdatenbank des DSB und von 1996 bis 2010 DWZ-Referent des Berliner Schachverbandes. Zudem betreut er seit 1996 die Webseiten des Berliner Verbandes.
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