Beerdigung von Dr. Ernst Bönsch

25. März 2024

Am vergangenen Freitag, dem 22. März, wurde der am 3. Februar im Alter von 92 Jahren verstorbene Dr. Ernst Bönsch auf dem Friedhof der Sankt-Andreas- und Sankt-Markus-Gemeinde in Berlin-Hohenschönhausen beigesetzt. Der Trauerfeier wohnten neben engsten Angehörigen, darunter seine beiden Söhne, auch einige Weggefährten und Freunde bei. So erwiesen die beiden Internationalen Meisterinnen Brigitte Burchardt und Annett Wagner-Michel, GM Raj Tischbierek und Paul Werner Wagner (Emanuel Lasker Gesellschaft) dem Meistertrainer die letzte Ehre. Im Namen des Deutschen Schachbundes verabschiedeten sich Geschäftsführerin Dr. Anja Gering und Frank Hoppe vom Verstorbenen.

Mit einer bewegenden Rede nahm Marion Bönsch-Kauke Abschied von ihrem Mann:

Marion Bönsch-Kauke bei ihrer Trauerrede für ihren verstorbenen Mann

Liebe Familie, liebe Freunde,

heute sind wir hier, um einen außergewöhnlichen Mann - meinen Ehemann - zu ehren: Dr. Ernst Bönsch.
Ein Mann, der nicht nur ein herausragender Schachmeister war, sondern vor allen Dingen ein leuchtendes Beispiel für Positivität und Lebensfreude.
Es heißt, dass er einer der fähigsten Trainer war, den der Schachsport je hatte, und das aus gutem Grund.

Doch lassen Sie uns heute nicht nur über seine sportlichen Errungenschaften sprechen, sondern vor allem über den Menschen hinter diesen Leistungen.
Ernst war weit mehr als nur ein Spieler oder ein Trainer. Er war der Mann mit der warmen Stimme, dem feinen Lächeln und einem unwiderstehlichen Charme, der uns alle in seinen Bann zog.

Ein kluger Kämpfer, ein schöpferischer Organisator. Unter seiner Führung entwickelten sich nicht nur Schachspieler und Schachspielerinnen, sondern auch Menschen. Er verstand es, seine Mitstreiter zu motivieren und das Beste aus ihnen herauszuholen.
Sein partnerschaftlicher Geist, seine Fairness und seine Treue haben nicht nur die Schachwelt, sondern auch unsere Herzen berührt.

Vor 44 Jahren traute er sich, mich zu fragen, ob ich die vollkommene Ehe mit ihm führen wolle. Seitdem waren wir unzertrennlich.
Wir haben gemeinsam ein Leben voller Abenteuer, Liebe und Nähe geführt, bis uns sein Tod nun vorübergehend trennt.

Ernst wird als scharfsinniger, verlässlicher, humorvoller und weiser Mensch in Erinnerung bleiben. Er hat tiefe Spuren in unseren Herzen hinterlassen, die uns immer an seine faszinierende, charismatische Ausstrahlung erinnern werden.

Was ich ganz besonders an ihm mochte:
Dass er einfach da war - lebendig und voller Lebensfreude.
Möge sein Geist uns alle weiterhin inspirieren, das Leben mit einem Lächeln zu leben und jeden Tag mit Freude zu begrüßen.

Ernst war nicht nur ein Meister des Schachs, sondern auch ein Meister des Lebens. Er hat immer wieder gezeigt, dass man fast jeder Situation etwas Gutes abgewinnen kann. Er hat uns immer wieder gezeigt, dass wir selbst die schwersten Herausforderungen mit einer zuversichtlichen Einstellung viel besser meistern können.

Ich bin unfassbar dankbar für die Zeit, die ich mit Ernst verbringen durfte. Möge er in Frieden ruhen, im Wissen, dass er Spuren hinterlassen hat, die weit über sein Leben hinausreichen.

Danke, dass ihr hier seid, um ihn mit mir gemeinsam zu ehren. Lasst uns gemeinsam seine Lebensfreude weitertragen und ihn in unseren Herzen lebendig halten.

Anschließend wurde die Urne von Ernst Bönsch beigesetzt. Einige Trauergäste warfen Blumenblüten und Schachfiguren in das Grab. Der Himmel weinte.
Lieber Ernst, Danke dafür, dass Du Dein Schachwissen so vielen Menschen weitergegeben hast. Auch auf der anderen Seite der Brücke wirst Du jemanden zum Schachspielen finden.

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 24871

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