Daniel Fridman bleibt der beste Internetblitzschachspieler Deutschlands

Maria Jemeljanowa

Wahnsinn! Daniel Fridman scheint es egal zu sein, wann und wer ihm den Titel als bester deutscher Internetschachblitzer streitig machen will. Als er vor 15 Jahren seinen ersten Meistertitel holte, war nur ChessBase-Turnierleiter Martin Fischer außer ihm bereits dabei. Die damaligen 15 Mitfinalisten waren komplett andere als die 13 Kontrahenten gestern Nachmittag. Trotzdem vermochte Fridman seinen Titel zu verteidigen (Bis zu diesem Jahr gab es keine weitere Internetmeisterschaft.)! Und das tat er mit einer unnachahmlichen Präzision: Zweifel an seinem Start-Ziel-Sieg kamen nur auf, als er nach phantastischen 7½ aus 8 gegen Matthias Blübaum seine einzige Niederlage bezog. Georg Meier und Vincent Keymer waren danach kurz mit ihm auf Augenhöhe, doch nach der vorletzten Runde stand Fridman trotzdem vorzeitig als Meister fest. Herzlichen Glückwunsch!

"Für die Partie hat sich der Tag gelohnt"

Die Vielfalt an Übertragungen vom Finale der Deutschen Schach-Internetmeisterschaft war so groß, das sich die Zuschauer nur schwer entscheiden konnten, wem sie nun eigentlich folgen sollten. Zum einen gab es die Möglichkeit der "direkten" Begegnung mit den Spielern in der Emanuel-Lasker-Arena auf dem ChessBase-Server. Zum anderen konnten alle Partien auch auf live.chessbase.com verfolgt werden. Und dann gab es noch die vielen Livekommentierungen, angeführt von GM Klaus Bischoff auf dem Twitch-Kanal von ChessBase. Der Webmaster dieser Seite, Frank Hoppe, entschied sich dem einzigen Spieler zu folgen, der seine Partien live streamte und wortreich kommentierte: Ilja Schneider. Der in Hannover lebende 35-Jährige hatte überraschend die Zwischenrunde gewonnen und startete vielversprechend mit 2½ aus 4 in das Finalturnier. Dabei machte ihm ganz besonders die vierte Runde Freude, als er GM Matthias Blübaum nach eigener katastrophaler Eröffnungsbehandlung noch sehr hübsch auskonterte. "Für die Partie hat sich der Tag gelohnt" war Schneider danach happy.
Später lief es dann nicht mehr so rosig und bei der Niederlage gegen Roven Vogel war nach einem doppelten Bauerneinsteller auch mal die andere Seite der Emotionen zu sehen. Auf jeden Fall war es spannend ihm zuzuschauen.

Hochachtung verdient auch die Leistung des jüngsten Spielers Jonas Eilenberg. Der 13-jährige Berliner war krasser Außenseiter und holte trotzdem 2½ Punkte! IM Nikolas Lubbe und IM Elisabeth Pähtz nahm er den ganzen Punkt ab und GM Matthias Blübaum einen halben!

Dank an ChessBase

Mit dem Finale der Deutschen Schach-Internetmeisterschaft ist der zweite Wettbewerb unserer Onlineaktivitäten abgeschlossen. Nach wie vor aktiv ist unsere Aktion "Schach dem Virus". Und nächste Woche wollen wir mit einem neuen Projekt an den Start gehen, um unsere Mitglieder in Zeiten von Corona schachlich fit zu halten.

Unser Dank geht an ChessBase für die tolle Unterstützung unserer Internetturniere - von der Organisation über die Leitung der Turniere und deren anschließende Auswertung!