16. Juni 2014
In den letzten Wochen stand die sportliche Seite des Schachs im Vordergrund unserer Betrachtung. Das Bundesministerium des Inneren hatte uns Geld gestrichen, der Bundestag musste eingreifen und alles (hoffentlich) zum Guten wenden.
Schach hat aber auch eine kulturelle Seite und eine geschichtliche Dimension. Mit der Verleihung des Deutschen Schachpreises an den Schachverein Ströbeck hatten wir bereits im letzten Jahr deutlich gemacht, dass wir bei aller Sportlichkeit diese Aspekte des Schachs nicht vernachlässigen.
Das Schachmagazin Karl vergisst die kulturelle und geschichtliche Dimension des Spiels auch nicht. Ganz im Gegenteil. 4 mal im Jahr wird ein neues Thema in all seinen Facetten beleuchtet und entreißt manche Sache dem Vergessen.
KARL erschien ab November 1984 zunächst als Vereinszeitschrift der Schachfreunde Schöneck. Beginnend mit Ausgabe 02/2001 wurde die Zeitschrift bundesweit angeboten und hat ihr inhaltliches Profil sowie ihr Erscheinungsbild entsprechend verändert.
Die erste bundesweite Ausgabe widmete sich dem Aspekt der Zeit im Schachspiel. In seiner zweiten Ausgabe wurde das damals noch in den Kinderschuhen steckende Schach im Internet beleuchtet. 2002 folgte ein Heft zum 125-jährigen Bestehen des Deutschen Schachbundes, 2003 widmete man ein ganzes Heft dem ersten Schachclub der Welt.
Über die Jahre erschienen Hefte mit Themen, die außerhalb eines solchen spezialisierten Heftes keine Beachtung in dieser Tiefe finden würden. Meine Lieblingsausgaben waren die zur Geschichte der Bundesliga, 125 Jahre Hamburger SK, das Traditionsturnier Hastings sowie die aktuelle Ausgabe, die sich der Schachkomposition widmet. Ich habe mit viel Aufwand auch die vergriffenen Exemplare aufgetan und verfüge so über eine vollständige Sammlung aller Hefte, die mich manches Mal völlig unerwartet Stunde um Stunde kostet, wenn ich an alten Ausgaben im Regal vorbeigehe und dann doch anfange zu blättern.
Der Deutsche Schachbund verleiht den Deutschen Schachpreis 2014 an KARL, das kulturelle Schachmagazin. Wir gratulieren herzlich.
Leseprobe "Café de la Régence"
Chronik Deutscher Schachpreis
Für das Präsidium
Michael Woltmann
Vizepräsident Verbandsentwicklung
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9865