18. Oktober 2016
In wenigen Tagen beginnt in Lübeck die Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach. 26 Teilnehmer werden vom 21. bis 29. Oktober ihre Partien im Hotel Holiday Inn in der Travemünder Allee 3 (23568 Lübeck) austragen. Anlässlich dieser wichtigen Meisterschaft haben wir DSB-Präsident Herbert Bastian und Ullrich Krause Landesverbandspräsident von Schleswig-Holstein zum Kurzinterview gebeten.
DSB: Herr Bastian, ab 21.10. wird in Lübeck der Deutsche Einzelmeister im Schach ermittelt. Im letzten Jahr haben Sie selbst noch teilgenommen. Sind Sie in diesem Jahr erneut dabei?
H.B.: Leider nein. Seit dem Jahr 2000 hatte ich das Glück, in allen folgenden Meisterschaften starten zu können. Nun ist die Serie gerissen.
DSB: Wie spannend werden die Wettkämpfe ? Gibt es für Sie einen Favoriten ?
H.B.: Die Deutschen Meisterschaften waren immer sehr spannend, und oft gab es eine Überraschung. Damit rechne ich auch diesmal. Es fehlen einige Spitzenspieler, so dass sich neue Namen profilieren können. Einen persönlichen Favoriten habe ich noch nicht.
DSB: Ausrichter ist in diesem Jahr der Lübecker Schachverein von 1873. Was tut der Deutsche Schachbund zur Unterstützung des Ausrichters?
H.B.: Der Deutsche Schachbund stellt mit dem Bundesturnierdirektor eine kompetente Turnierleitung. Ralph Alt erledigt auch die Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes (in Kooperation mit dem Ausrichter) und lädt die Spieler ein. Dazu kommen formale Dinge wie z.B. die Aufklärung über Dopingbestimmungen und sensible Bestimmungen bzw. Neuerungen der FIDE-Regeln. Darüber hinaus wird der Ausrichter mit einem Zuschuss des Deutschen Schachbundes finanziell unterstützt, zusätzlich zahlen die Landesverbände pro qualifizierten Teilnehmer einen von ihnen festgesetzten Betrag. Darüber hinaus war der Deutsche Schachbund in diesem Jahr erstmalig auch bei der Sponsorensuche mit Erfolg behilflich.
DSB: Herr Krause, Sie richten mit dem Lübecker Schachverein die Deutsche Meisterschaft aus. Was waren die Motive, die Veranstaltung nach Schleswig-Holstein zu holen?
U.K.: Anfang Mai sprach ich mit dem Vorsitzenden unseres Vereins Thilo Koop über das noch nicht gelöste Problem des Deutschen Schachbundes, einen Ausrichter für die Deutsche Meisterschaft zu finden. Wir kamen überein, dass ich bei der Tagung des Hauptausschusses in Kassel meine Fühler ausstrecken sollte. Unsere Bewerbung stieß auf großes Interesse des zuständigen Bundesturnierdirektors Ralph Alt und des Vizepräsidenten Sport, Klaus Deventer. Nach der Turnierordnung des Deutschen Schachbundes wird die Meisterschaft zwischen den Landesmeistern und einigen anderen, sportlich qualifizierten Spielern ohne einen Preisfonds ausgetragen. Hauptmotive für diese Bewerbung waren zum einen, dem Deutschen Schachbund zu helfen, und zum anderen, den in Norddeutschland anerkannten Schachstandort Lübeck auch bundesweit bekannter zu machen.
DSB: Die über die Länder qualifizierten Teilnehmer stehen fest. Was erwartet die Spieler? Wie sind die Bedingungen?
U.K.: Die Spielbedingungen werden exzellent sein. Die Spieler werden ihre Partien in einem Vier-Sterne-Hotel austragen, das kürzlich vollständig renoviert wurde und das sich in fußläufiger Entfernung zur Lübecker Altstadt befindet, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. In Absprache mit dem Deutschen Schachbund wird die Meisterschaft in diesem Jahr ohne einen Preisfonds ausgetragen. Als Rahmenprogramm wird es eine Simultanveranstaltung des Deutschen Meisters von 2010 Niclas Huschenbeth und ein Blitzturnier geben. Die in den letzten Jahren übliche Live-Übertragung wird natürlich auch erfolgen. Wir freuen uns besonders über die Teilnahme des einzigen Lübecker Großmeisters Rasmus Svane und drücken ihm natürlich besonders die Daumen.
DSB: Den Sieger erwartet in diesem Jahr ein feierlicher Abschluss mit einem festlichen Essen, an dem das Präsidium des Deutschen Schachbundes teilnehmen wird. Ist das Zusammenspiel zwischen Verband und Verein gelungen?
U.K.: Der Deutsche Schachbund und der Lübecker Schachverein richten sowohl die Meisterschaft als auch die Sitzung des Hauptausschusses am selben Ort zur selben Zeit aus. Meiner Meinung nach sollten die Funktionäre und die Spieler viel häufiger aufeinandertreffen, damit die Funktionäre wissen, für wessen Interessen sie sich eigentlich einsetzen und die Spieler, wer sich um ihre Interessen bemüht. Ich freue mich schon sehr auf diesen gemeinsamen Abend, denn die anwesenden Funktionäre werden bei der Siegerehrung und dem festlichen Essen dabei sein.
Besonders hervorheben möchte ich noch die Unterstützung des Deutschen Schachbundes in Bezug auf die Sponsorensuche, die tatsächlich von Erfolg gekrönt war und die hoffentlich eine Initialzündung für die kommenden Jahre darstellt.
Fragen DSB: Frank Neumann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21415