3. April 2007
Am 26. Juni 2007 wird der zahlreichen Schachfreunden bekannte Schachhistoriker, Schachbibliograph und Schachsammler Egbert Meissenburg 70 Jahre alt.
Für die deutsche Schachforschung, aber nicht nur für diese allein, ein Tag, an dem zurückzublicken lohnend ist. Der Jubilar kann auf eine mehr als 40-jährige publizistische Tätigkeit zum Wohle der an der Kulturgeschichte des Schachspiels Interessierten stolz sein. Davon zeugen zahlreiche Aufsätze zu Fragen des Urschachs, der Entstehung des Spiels (Indien, China oder?), zur Bibliographie des Schachautomaten des Baron von Kempelen, zur Schachpsychologie, zur Schachnovelle von Stefan Zweig, gefolgt von Biographien oder biographischen Studien zu Schachmeistern wie Emanuel Lasker, Siegbert Tarrasch und Antonius van der Linde.
Zu nennen sind ferner verdienstvolle Arbeiten zur „Geschichte des Schachspiels im Europäischen Mittelalter“, zum Schachleben der Juden im Deutschland der Jahre 1830-1930, zur Geschichte der Schachliteratur während des II.Weltkrieges.
Über Jahre und Jahrzehnte hinweg gab und gibt Egbert Meissenburg schachhistorische Reihen in kleinen Auflagen heraus, wie z.B. in den 70er Jahren die Schachwissenschaftlichen Forschungen. Beiträge zur Kultur- und Geistesgeschichte des Schachspiels, die Schachbuch – Besprechungen in den Jahren 1967 bis etwa 1975, die Reihe Schach-Forschungen (etwa 30 Hefte bis zum Jahre 2007), rein bibliographische Arbeiten erscheinen in der Reihe Thesaurus Bibliographicus Scacchisticorum (etwa 5 Nr.)
Im Börsenblatt des deutschen Buchhandels sind nachzulesen Arbeiten zu den Schachbüchersammlungen in öffentlichen Bibliotheken, zu Schachzeitschriften in den Jahren 1900 – 1949, zum Schach- und Spielebuch Alfons des Weisen aus dem Jahre 1283.
Aufmerksam gemacht werden muss in besonderer Weise auf seine Tätigkeiten in der Gruppe IGK, der Initiativgruppe Königstein [im Hause des bekannten Sammlers Dr. Thomas Thomsen 1991 gegründet], einer losen Vereinigung internationaler Schachforscher (J. Awerbach, A. Sanvito, Barbara und Hans Holländer, Ricardo Calvo, Gerhard Josten, Kóichi Masukawa, Isaak M. Linder, Ken Whyld, A. Bock-Raming, G. Ferlito, F. Pratesi, Irving Finkel, Maria Carmen Romeo Perez, M. J. Samsin, U. Schädler, M. Schetelich, F. R. van der Vliet, B. Ellinghoven, B. Gheiby, D. Gorodin, M. Negele, E. Strouhal, H. Thiesen u.a.). Er organisierte und leitete häufig deren Zusammenkünfte in Hamburg, Berlin und an anderen Orten. Das die Forschungen dieser Gruppe begleitende Organ der Okkasionelle Rundbrief der Initiativgruppe Königstein liegt den Lesern inzwischen in 30 Nummern vor.
Für diese und andere hier nicht genannten Arbeiten dankt die deutsche und internationale Schachgemeinschaft dem Jubilar sehr gerne und wünscht von Herzen Gesundheit und weiterhin freudige Schaffenskraft.
Siegfried Schönle
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 5204